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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Shmitten …«
    Gleichzeitig meldete Barratill: »Der Informationssender gibt eine Explosion im inneren Ring bekannt. Der Sprecher vermutet den Zusammenprall des Fluchtgleiters mit einem größeren Objekt. Alle Interessierten werden aufgefordert, sich an der Suche nach den Überresten des explodierten Gleiters zu beteiligen. Und für die Ergreifung der verdächtigen Überschweren, das sind wir, wird eine Belohnung ausgesetzt.«
    »Lebt Kalteen noch?«, fragte Tigentor, ohne auf das Gesagte einzugehen.
    Der Telepath schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Suchen wir ihn?«
    Tigentor nickte. »Das werden wir …«
    Der Start war bereits mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Kalteen Marquanteur schaffte es gerade, die nahen Berggipfel in einer engen Kurve zu umfliegen. Der Antigrav war ausgefallen, und die Stummelflügel des Gleiters brachten kaum Auftrieb. Nur hohe Geschwindigkeit konnte den Absturz verhindern; der Raumantrieb durfte erst nach dem Verlassen der Atmosphäre zugeschaltet werden.
    Zum ersten Mal sah Kalteen seinen Mitgefangenen Walter bleich werden, als sie mit überhöhter Geschwindigkeit die Methandämpfe durchstießen. Der in dieser Höhe tobende Orkan trieb den Gleiter wie ein welkes Blatt vor sich her und zwang Kalteen immer wieder zu Kursänderungen.
    »Das schaffen wir nie!«, ächzte Shmitten, der sich erstaunlich gut hielt. »Unsere Flucht wurde längst bemerkt, und ich glaube nicht, dass Siral und Coresan dichthalten – zumindest Coresan nicht. Sie werden uns verraten, ob gewollt oder nicht.«
    »Du hast zu wenig Vertrauen«, seufzte Kalteen, wobei die Hoffnung seine Zuversicht übertraf. Aber ohne Hoffnung wäre alles vergebens gewesen. »Die beiden halten dicht.«
    »Hoffentlich hast du Recht.« Walter blickte in die wirbelnden Giftwolken hinab, die allmählich unter dem Gleiter zurückfielen. »Ich bin froh, wenn wir endlich die Ringe erreichen.«
    »Sind noch rund zehntausend Kilometer«, bemerkte Kalteen.
    »Und was dann?«, fragte Shmitten nüchtern.
    »Wir spielen Piraten, und wenn wir Glück haben, erwischen wir eine anständige Jacht, denn dieser Gleiter taugt nichts. Typisch für die Agenturen. Ob ein Tourist draufgeht oder nicht, ist ihnen egal.«
    Shmitten lehnte sich zurück und schloss die Augen. Mit dem Funkgerät war auch einiges nicht in Ordnung. Zwar empfingen sie mitunter schwach den Informationssender, aber die Qualität war so schlecht, dass kaum ein Wort zu verstehen war. Immerhin erfuhren sie von der Jagd auf sie und dass die Behörden sie im Ringgebiet vermuteten. Aber das war nicht weiter erstaunlich.
    »Wir hätten eine dieser verlassenen terranischen Stationen aufsuchen sollen«, meinte Shmitten. »Ich weiß von Gefangenen, die in ihnen Schutz suchten und nie aufgespürt wurden.«
    »Willst du den Rest deines Lebens in einer solchen Station verbringen?« Für Kalteen war das schlicht undenkbar, denn schließlich trug er einen Zellaktivator. »Nur in den Ringen haben wir eine reelle Chance.«
    Nach einem Flug, der den Antrieb bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit beansprucht hatte, erreichten sie endlich den inneren Ring. Ferron Walter hatte Kalteen an den Kontrollen abgelöst und verringerte die Geschwindigkeit, um Zusammenstöße mit den Asteroiden und kleinen Felsbrocken zu vermeiden, die zum Teil aus Nickel- und Eisenkonzentrationen bestanden. Es wurde immer schwieriger, einen sicheren Kurs zu halten, der Gleiter gehorchte den Kontrollen nicht mehr vollständig.
    »Wird Zeit, dass wir eine Jacht finden«, sagte Kalteen. »Wir können nur mit einem flugfähigen Gleiter gezielt vorgehen.«
    Das Navigieren wurde zur Qual. Sie trugen ihre Schutzanzüge, hatten die Helme aber noch geöffnet. Die Taschen waren mit Konzentraten gefüllt, in den Gürteln steckten die Handstrahler.
    Ein großer Asteroid erschien in der Ortung. Sein Durchmesser betrug mehr als dreihundert Meter, und er wurde von einem Schwarm kleiner und kleinster Bruchstücke begleitet, die entweder zu langsam waren, ihn einzuholen, oder zu schnell, um von seinem schwachen Gravitationsfeld eingefangen zu werden.
    »Ausgerechnet jetzt setzt der Antrieb endgültig aus!« Ferron Walter fluchte unbeherrscht. »Wir treiben auf den Brocken zu. Das wird eine verdammt harte Landung werden.«
    »Wir verlassen den Gleiter!«, entschied Kalteen und schloss den Helm. »Beeilt euch!«
    Shmitten zögerte und wollte argumentieren, aber dann sah er ein, dass sie einen Aufprall niemals überleben

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