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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Raumschiffe überspielt werden, damit der Gesamtverband auch im Zwischenraum seine Formation beibehielt und nicht über große Entfernungen verstreut wurde.
    Noch vor dem Erreichen der erforderlichen Geschwindigkeit schlugen die Strukturtaster aus. Das Dimensionsbeben wurde so stark, dass die Schutzschirme aller Raumer deutliche Verfärbungen erkennen ließen und erste Strukturrisse zeigten. Sekundenlang hatte Joscan Hellmut sogar den Eindruck, dass die grüne Sonne zitterte.
    Die Kelosker redeten wild durcheinander, und der Translator übersetzte nur Satzfetzen. Immerhin verstand Hellmut so viel, dass die Kelosker aus dem letzten Strukturschock und der Verzerrung der Sonne schlossen, dass die Aktivität der Großen Schwarzen Null rapide zunahm und die Katastrophe schon sehr viel näher war als befürchtet.
    Panik stieg in ihm auf, dass keine Zeit mehr blieb, bis die Große Schwarze Null alle Sonnen und Planeten von Balayndagar verschlang.
    Der Verband beschleunigte mit Maximalwerten, um schnell die Nähe der Sonne Borghal zu verlassen. »Linearraumeintritt in dreißig Sekunden!«, meldete die Hauptpositronik.
    Joscan Hellmut sah, dass die Sonne abermals bebte. Diesmal schwankten auch einige weiter entfernte Sterne. Er konnte sich die letzte Beobachtung nicht erklären. Sie bedeutete, dass sich das normale, für menschliche Augen sichtbare Licht mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegte.
    Endlich hätte der Eintritt in den Linearraum erfolgen müssen. Stattdessen schien die Geschwindigkeit der BRESCIA und der anderen Raumschiffe abzusinken.
    Zu seinem Erstaunen entdeckte der Kybernetiker, dass der Verband immer noch den Planeten Takrebotan umkreiste. Er reagierte noch verblüffter, aber Romeo sagte: »Julia und ich werden dafür sorgen, dass unsere Flotte schnell auf Last Stopp landen kann. Sind Sie einverstanden, Kudan?«
    Der Kelosker schien sich über das merkwürdige Verhalten nicht zu wundern. Obwohl er selbst erkannt hatte, dass Romeo und Julia nicht mehr dem Einfluss von SENECA unterlagen. »Einverstanden«, antwortete Kudan.
    Joscan Hellmut zwickte sich in den Arm. Er glaubte zu träumen.
    Es war schlicht unmöglich, dass der Verband, der soeben zum ersten Linearmanöver angesetzt hatte, sich plötzlich wieder im Orbit um Takrebotan befand und dass die Roboter so reagierten, als handelten sie im Sinne von SENECA. Doch niemand schien sich dessen bewusst zu sein.
    »Warum sind wir noch nicht im Linearflug?«, platzte Hellmut heraus.
    »Ich verstehe Ihre Frage nicht«, antwortete der Kelosker.
    »Ich verstehe sie selbst kaum«, sagte der Kybernetiker, schon eine Spur ruhiger. »Erinnern Sie sich wirklich nicht an die Durchsage, wir würden in dreißig Sekunden in den Linearraum eintreten?«
    »Wie könnte ich mich an etwas erinnern, was noch nicht geschehen ist?«, gab Kudan zurück. »Ich fürchte, Sie sind nervlich überfordert. Entspannen Sie sich, damit Sie keinen bleibenden geistigen Schaden erleiden.«
    »Ich werde es versuchen«, erwiderte der Kybernetiker lahm. Er wusste – oder er glaubte zu wissen –, dass die Flotte wirklich vor dem Eintritt in den Linearraum gestanden hatte. Romeo, Julia und die Kelosker schienen sich jedoch nicht daran zu erinnern.
    Bildete er sich das nur ein? Hatten seine Nerven unter dem Stress so stark gelitten, dass er Realität und Fantasie durcheinander brachte?
    »Romeo, Julia!«, sagte er.
    »Joscan?«, fragte Julia. »Was gibt es?«
    Er schluckte krampfhaft. »Habe ich nach der letzten Landung auf Takrebotan eure Verbindungsschaltungen zu SENECA unterbrochen?«
    »Du hast nichts dergleichen getan«, antwortete Julia. »Wir sind auch nur einmal gelandet und haben Ausrüstungen und Kelosker an Bord genommen.«
    »Nur einmal gelandet … Ich weiß genau, dass wir nach unserem ersten Aufenthalt auf Takrebotan starteten und von einem Dimensionsbeben …« Hellmut stockte. Der Begriff Dimensionsbeben war wie ein Schlüsselwort, das die verschlossene Tür zum Verständnis des Widersprüchlichen aufstieß. Er wusste ungefähr über Dimensionsbeben Bescheid, dass sie die Folgeerscheinungen von Erschütterungen waren, die sowohl die drei- als auch die vier-, fünf- und sechsdimensionalen Strukturen des Alls ergriffen, sich demnach neben der normalen Materie auch auf die Dimensionen der Zeit und der Schwerkraft auswirkten. Da sich das Borghal-System nahe der Großen Schwarzen Null als Auslöser dieser Erschütterungen befand, bestand die Möglichkeit, dass nicht nur die Wirkung

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