Silberband 083 - Kampf um die SOL
Schiff.«
Auf dem Panoramaschirm erschien ein kleines Objekt, wohl ein Beiboot der Kelosker. Kaybrocks Hand glitt zu den Feuerkontrollen, aber Akumanda winkte ab. »Besser nicht! Das Schiff ist unbewaffnet.« Augenblicke später rief Akumanda: »Es ist Joscan Hellmut!«
Kaybrock warf ihm einen forschenden Blick zu. »Wie soll Hellmut in das Schiff der Kelosker gelangt sein?«
»Er ist es, ich bin sicher. Er ruft uns über Hyperfunk.«
»Dann antworten Sie! Sind Rhodan und Gucky bei ihm?«
»Keine Ahnung.« Akumanda gab das Erkennungssignal. Gleich darauf erklang die Stimme des Kybernetikers: »Hier spricht Joscan Hellmut von Bord des keloskischen Beiboots. Ich verhandle im Auftrag der Kelosker mit Ihnen.«
Akumanda sah Kaybrock voller Befremden an. »Was soll das heißen? Im Auftrag der Kelosker? Was ist mit den anderen?«
»Ich fürchte, wir müssen uns auf eine unangenehme Überraschung vorbereiten.«
Akumanda fragte: »Was ist mit Rhodan und Gucky? Haben die Kelosker sie gefangen genommen, Hellmut?«
»Ich komme in ihrem Auftrag. Öffnen Sie bitte einen Hangar. Die Kelosker werden das Boot allerdings nicht verlassen.«
»Können Sie dafür garantieren, dass kein Trick beabsichtigt ist, Hellmut?«
»Natürlich.«
Kaybrock bedeutete Akumanda sein Einverständnis. Der Positronik-Ingenieur sagte: »Also gut, Hellmut, die Luke zum Hangar wird geöffnet. Aber Sie werden verstehen, dass wir Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das Boot kann erst in fünf Minuten einfliegen.« Er unterbrach den Funkkontakt und gab seine Anordnungen weiter: »Kato Gemschel soll mit drei Männern den Hangar besetzen. Sobald ein Kelosker das Boot verlässt, wird er paralysiert. Hellmut muss sofort zu mir in die Zentrale gebracht werden. Ich traue ihm nicht.«
Minuten später schwebte das Beiboot ein.
Eine Weile geschah nichts, dann öffnete sich der Ausstieg. Joscan Hellmut sank in einem Antigravfeld herab.
»Wer hat das Kommando?«
»Kaybrock, wie von Rhodan angeordnet«, antwortete Gemschel. »Ich bringe Sie zu ihm, aber die Kelosker dürfen ihr Boot nicht verlassen.«
»Sie haben auch nicht die Absicht. Gehen wir?«
Gemschel verließ mit dem Kybernetiker den Hangar. In der Kommandozentrale warteten Kaybrock, Akumanda und Ting Suin mit äußerster Gespanntheit.
»Sie, Hellmut, im Auftrag der Kelosker? Was bedeutet das?«
»Rhodan und Gucky sind Gefangene. Die Kelosker haben mich mit Verhandlungen beauftragt. Sie wollen, dass ich Romeo und Julia zu ihnen bringe.«
Kaybrock starrte ihn an. »Ohne Rhodans Anweisung ist es mir unmöglich, Ihnen die Roboter zu übergeben. Sie wissen selbst am besten, welche Funktion Romeo und Julia haben.«
»Uns bleibt keine andere Wahl. Rhodan und Gucky befinden sich in der Gewalt der Kelosker. Der Ilt hat seine Psi-Fähigkeiten vorübergehend verloren. Beide bleiben Gefangene, bis das Shetanmargt nach Last Stopp gebracht wurde, dann werden sie freigelassen.«
Kaybrock blieb unschlüssig. »Was meinen Sie, meine Herren?«
Ting Suin zuckte die Achseln. »Wir haben keine Möglichkeit, Hellmuts Behauptung nachzuprüfen. Aber wie dem auch sei, wir dürfen Rhodans und Guckys Leben nicht in Gefahr bringen.«
»Sie meinen also, wir müssen die Roboter ausliefern?«
»Besser das, als Schlimmeres zu verursachen.«
»Und Sie, Akumanda?«
»Ich teile Suins Meinung. Uns bleibt keine andere Wahl.«
»Sehr vernünftig«, lobte Joscan Hellmut. »Dann gehe ich jetzt und aktiviere Romeo und Julia.«
»Ich begleite Sie«, sagte Kato Gemschel, als er einen Blick von Kaybrock auffing.
Als sie die Zentrale verlassen hatten, stellte Kaybrock fest: »An der Sache stinkt einiges. Warum ausgerechnet Joscan Hellmut als Unterhändler? Nur weil er am besten mit den Robotern umgehen kann?«
»Das ist immerhin ein logischer Grund«, stimmte Akumanda zu. »Jedenfalls weiß ich nun sicher, dass unser Flug hierher vergeblich war. Wir werden erst wieder handeln können, wenn wir auf Last Stopp gelandet sind und Rhodan frei ist.«
»Vorher holen wir aber Deighton und seine Leute«, kündigte Kaybrock entschlossen an.
Romeo und Julia wirkten auf den ersten Blick ungemein lächerlich, denn sie sahen so aus, wie sich die Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts einen Roboter vorgestellt hatten: zweieinhalb Meter hoch, Kastenkopf und entsprechender Körper. Der Ynkelonium-Terkonitstahl, aus dem sie bestanden, schimmerte rötlich. Sie sahen einfach und harmlos aus, waren in Wirklichkeit aber alles andere als das.
Hellmuts
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