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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber er weigerte sich, dieses als den Sitz der örtlichen Polizeidienststelle anzuerkennen. Er registrierte, dass Walik Kauks PIK nicht mehr arbeitete, aber er ging wortlos darüber hinweg, dass zur gleichen Zeit Milliarden anderer PIKs ebenfalls die Tätigkeit eingestellt hatten.
    Die Gefahr, dass der Roboter in seiner Unentschlossenheit einfach stehen bleiben und Walik daran hindern würde, sich von der Stelle zu bewegen, bis er verhungert, verdurstet oder vor Erschöpfung zusammengebrochen war, war riesengroß. Walik musste unbedingt die Initiative ergreifen, sonst war er verloren.
    »Du hast die Pflicht, mich zur nächsten Polizeistation zu bringen«, formulierte er die ursprüngliche Aussage des Roboters neu. »Die nächste Station befindet sich in Nome. Dorthin hast du mich zu bringen!«
    Die Augen des Ka-zwo blickten ihm starr entgegen. Walik Kauk glaubte zu spüren, dass der Roboter mit aller Gewalt versuchte, mit dem nächsten Knotenrechner in Verbindung zu treten. Sobald dieser Versuch fehlschlug, musste er aus eigener Initiative entscheiden.
    Fiebernd vor Spannung erwartete Walik Kauk das Ergebnis. Wenn der Ka-zwo sich bereit erklärte, mit ihm nach Nome zu marschieren, hatte er eine Chance, ihn unterwegs unschädlich zu machen oder ihm zu entkommen. Wenn nicht, war guter Rat teuer.
    »Deine Aussage wurde geprüft und für richtig befunden, Bruder«, antwortete der Roboter. »Wir suchen die Polizeistation in Nome auf!«
    Es wurde ein eigenartiger Marsch. Die Entfernung von Jensens Camp nach Nome betrug vierzig Kilometer. Der Ka-zwo hatte Walik gestattet, sich mit Proviant zu versorgen. Infolgedessen fühlte Walik sich einigermaßen gestärkt und war zuversichtlich, die Strecke bewältigen zu können.
    Zuvor jedoch hatte er sich, ebenfalls mit Erlaubnis des Roboters, in den Garagen von Jensens Camp umgesehen und ein brauchbares Fahrzeug zu finden versucht. Baldwin Tingmers Warnung klang ihm noch in den Ohren, und er hatte von vornherein nicht viel Hoffnung. Nach einem halben Dutzend Versuchen gab er auf: Bei keinem der Fahrzeuge hatte sich das Triebwerk in Gang setzen lassen.
    »Warum ist das so?«, fragte er den Ka-zwo. »Warum funktionieren die Gleiter nicht mehr?«
    Der Roboter nahm die charakteristische Haltung an: Er stand da, als lausche er einer fernen Stimme. Jedes Mal, wenn Walik ihm eine Frage stellte, die er nicht aus eigener Kraft beantworten konnte, versuchte er von neuem, über einen Knotenrechner das zuständige System zu erreichen. Und jedes Mal tat er so, als bekäme er von dort tatsächlich eine Antwort.
    »Die Hybridlogik ist zeitweise außer Betrieb«, erklärte er Walik. »Das Verkehrsnetz ist örtlich stillgelegt.«
    Seine Antworten wurden für Walik Kauk zu einer Quelle des Amüsements. Seine Hilflosigkeit machte den Ka-zwo menschlich. Er war unwissend, aber seine Programmierung verbot ihm, das einzugestehen. Also fertigte er sich die Antworten selbst, die er von anderswoher nicht beziehen konnte. Sie fielen dementsprechend aus. Von einer Hybridlogik im Verkehrsnetz hatte Walik Kauk noch nie gehört, er bezweifelte ernsthaft, dass es sie gab.
    Das Jagdgewehr musste Walik zurücklassen. Der Ka-zwo war der Ansicht, seine eigene Bewaffnung sei ausreichend. Walik musste das zwangsläufig akzeptieren. Mit seiner Hoffnung, den Roboter in einem Augenblick der Unvorsichtigkeit niederschießen zu können, war es vorläufig vorbei.
    Schließlich machten sie sich auf den Weg. Es war finster bis auf den matten Schimmer der Sterne. Der Ka-zwo schlug zunächst zielsicher die Richtung nach Süden ein. Zwei Kilometer weiter gerieten die beiden Wanderer jedoch an eine lang gestreckte und tiefe Schneewehe, die sie umgehen mussten. Als das Hindernis hinter ihnen lag, bemerkte Walik, dass der Roboter sich nach Osten gewandt hatte.
    »Wohin gehst du?«, fragte er.
    »Nach Nome«, antwortete der Ka-zwo. »Die Frage ist überflüssig. An meinem ursprünglichen Vorhaben hat sich nichts geändert.«
    »Du bewegst dich in der falschen Richtung«, hielt Walik ihm vor.
    »Die Behauptung ist substanzlos. Ich irre mich nicht.«
    Walik hatte inzwischen gelernt, wie er den Ka-zwo gegebenenfalls überzeugen konnte. Der Trick war nicht immer erfolgreich. Er funktionierte nur, wenn der Roboter zu dem jeweiligen Punkt noch keine fest gefügte Meinung hatte.
    »Sieh den Stern dort oben!«, forderte er seinen Bewacher auf. »Er heißt Orange 81 und steht genau im Norden. Vergewissere dich beim Kontrollelement, dass wir

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