Silberband 090 - Gegner im Dunkel
technischen Entwicklung an unbedeutend.
Die Fremden, die sich gemessenen Schrittes näherten, trugen eng anliegende flamingofarbene Kombinationen, verzierte azurblaue Stiefel und Waffengürtel. In den Halftern steckten relativ kleine Waffen mit zierlich geschwungenen Griffstücken.
Einer der beiden trug an einem dünnen Riemen vor der Brust ein Gerät, das wegen seiner künstlerischen Formgestaltung für ein Schmuckstück gehalten werden konnte. Rhodan vermutete aber, dass es sich um einen Translator handelte.
Zwei Schritte entfernt blieben die Fremden stehen. Der Translatorträger sagte etwas in einer außerordentlich melodischen Sprache. Da ein Übersetzungsgerät erst einen bestimmten Wortschatz einer neuen Sprache aufnehmen und verarbeiten musste, hielt Rhodan eine improvisierte Ansprache.
Zu seinem Erstaunen winkte der Xumanther schon nach wenigen Sätzen ab. Seine nächsten Worte übersetzte der Translator bereits in Interkosmo.
»Wir sind beauftragt, die autorisierten Vertreter jener Personen, die mit ihrem Raumschiff nach Dh’morvon kamen, in das Ghasom veer Lhur zu begleiten.«
»Wir sind die autorisierten Vertreter jener Personen«, erwiderte Rhodan. Er stellte sich und seine Begleiter vor und schloss: »Leider ist es für Ribald Corello nicht möglich, sein Transportfahrzeug zu verlassen. Deshalb bitte ich um Erlaubnis, dass er uns mit seinem Fahrzeug folgt.«
»Wir sind grundsätzlich damit einverstanden«, erwiderte der Fremde. »Doch dieses Fahrzeug ist bewaffnet – und auch Sie sind bewaffnet.«
»Das ist ein alter Brauch bei uns«, erklärte Perry Rhodan. »Sie würden uns beleidigen, wenn Sie verlangten, wir sollten unsere Waffen ablegen. Aber wir versichern Ihnen, dass wir unsere Waffen nicht gebrauchen werden, um jemanden anzugreifen. Außerdem, was könnten vier bewaffnete Personen gegen die Überzahl ausrichten, die uns sicher erwartet?«
»Das ist logisch«, sagte der Fremde, der sich noch immer nicht vorgestellt hatte und das auch nicht zu beabsichtigen schien. »Wir wären erfreut, wenn Sie uns in unser Fahrzeug begleiten würden. Ribald Corello kann uns in seinem Gefährt folgen.«
Die beiden Xumanther wandten sich um und ließen Rhodan, Tolot und Gucky den Vortritt. Erst dann stiegen sie ebenfalls ein. Die Türen schlossen sich, das Fahrzeug wendete und setzte sich in Bewegung. Ribald Corello folgte in wenigen Metern Abstand.
Während der Fahrt versuchte Perry Rhodan mehrmals, ein Gespräch anzuknüpfen. Er erhielt jedoch keine Antwort und gab seine Versuche schließlich auf.
Der Schweber glitt über den westlichen Platzrand hinaus, an den Kuppeln vorbei und nahm Kurs auf einen einsam in der Landschaft stehenden kleinen Gebäudekomplex.
Rhodan musterte die harmonisch gruppierten schlanken Bauwerke, die von einem großen Park eingerahmt waren. Fremdartige Pflanzen ließen blütenübersäte Zweige herabpendeln, ein hellblauer grasartiger Teppich bedeckte den Boden. Schmetterlingsähnliche Tiere segelten durch die klare warme Luft, saugten an den Blüten und flogen taumelnd weiter.
Der Schweber glitt in eine Halle in dem größten Bauwerk, deren milchglasähnliche Wände von einem Muster aus verschiedenfarbigen glitzernden Kristallen bedeckt waren. Als der Schweber landete, setzte neben ihm Corellos Transportroboter auf.
Befremdet bemerkte Rhodan rund fünfzig schwer bewaffnete Xumanther. Die fußballgroßen Geräte, die vor ihnen dicht über dem Boden schwebten, waren offenbar Schutzschirmprojektoren.
»Sie sind sehr vorsichtig«, sagte Tolot ungewöhnlich leise.
Rhodan und seine Begleiter folgten dem Translatorträger, und Ribald Corello in seinem Transportroboter schloss sich ihnen an. Als sie die Halle durch einen Korridor verließen, kamen die Bewaffneten hinter ihnen her.
In dem kleineren Raum, den sie schließlich erreichten, überwogen die Akzente der Zweckmäßigkeit. Drei auf Podesten stehende geschwungene Schalttische sowie drei Geräte, die trotz ihrer anderen Formgebung verdächtig an Psycholatoren erinnerten, bildeten die gesamte Einrichtung. Hinter jedem Schalttisch saß ein Xumanther, zwei weitere standen in der Halle und warteten offenbar darauf, mit den Besuchern zu reden.
Die beiden aus dem Gleiter wechselten einige Worte mit den Wartenden, dann zogen sie sich zurück. Die Soldaten waren gar nicht erst eingetreten.
Einer der Wartenden, der ebenfalls einen Translator trug, eröffnete das Gespräch.
»Mein Name ist Abrahd, der meines Partners Doregh. Sie
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