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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinter jener kosmischen Ordnung eine Gesetzmäßigkeit stand, die ich niemals begreifen würde. Andererseits war ich genau darüber froh, denn es verlieh mir die Gewissheit, dass die Suche des menschlichen Geistes nach Antworten wahrscheinlich niemals zu Ende gehen würde. Genau das hätte nämlich Stagnation und Degeneration bedeutet.
    Ein melodisches Signal ertönte. Die drei Tbahrgs wandten sich von ihren Schaltpulten ab.
    Schichtwechsel?
    Ich schloss mich ihnen an. Überall in der Halle verließen die Tbahrgs ihre Pulte und strebten den Glasdomen zu. Ich schwebte hinter meiner Dreiergruppe einen Antigravschacht hinab und landete in der kleinen Halle, die ich schon zuvor durchquert hatte.
    Die Tbahrgs gingen zielstrebig auf die Kammern zu. Da die Wände durchsichtig waren, sah ich, dass im dahinter befindlichen Korridor andere Tbahrgs auf dem Transportband kamen. Sie betraten die Kammern, die ich gemieden hatte. Dabei fiel mir auf, dass die Ankommenden die Kammern mit den Rastermustern benutzten, in denen die Farbe Orange überwog. Die Fortgehenden durchschritten nur die Kammern mit den grünen Mustern.
    Ich stellte fest, dass die ankommenden Frauen und Männer nur zögernd eintraten. Sie wirkten irgendwie unlustig. Vermutlich gefiel ihnen die Aussicht nicht, etliche Stunden vor den Schaltpulten zubringen zu müssen. Das konnte ich gut verstehen. Aber sobald sie die Kammern verließen, verhielten sie sich völlig anders. Mit ausgreifenden Schritten, blitzenden Augen und schwingenden Armen eilten sie zu den aufwärts gepolten Antigravschächten.
    Ich gelangte zu dem Schluss, dass die Tbahrgs vor Arbeitsbeginn emotional aufgeputscht wurden. In mir reifte der Gedanke, den fetten Tibeter in eine solche Aufladungsschleuse zu locken. Vielleicht würde er dann sein widerwärtiges Phlegma ablegen. Doch dazu musste ich Rorvic erst wiederfinden.
    Ich wählte einen der beiden abzweigenden Korridore und war diesmal darauf gefasst, als sich das Transportband in Bewegung setzte. Innerhalb weniger Minuten gelangte ich in eine zweite identische Halle.
    Ich warf einen Blick durch die transparenten Kammern – und erschrak. In dem Korridor außerhalb stand Dalaimoc Rorvic.
    Im ersten Moment dachte ich, er hätte mich gesehen und würde sich wutentbrannt auf mich stürzen. Aber dann merkte ich, dass er nachdenklich auf den Boden starrte. Er schien mit einem schwierigen Problem beschäftigt zu sein. Außerdem konnte er mich wegen meines Deflektorfelds nicht sehen, und dass er seine Parasinne aktiviert hatte, bezweifelte ich. Das rotäugige Scheusal war viel zu träge.
    Ich musste lächeln, als mir klar wurde, wie ich Rorvic sehr schnell von seiner Trägheit befreien konnte. Dazu brauchte ich nur meinen Deflektor abzuschalten. Sobald er mich entdeckte, würde er blindlings durch die nächste Schleuse stürmen – und dabei emotional aufgeputscht werden.
    Nachdem ich mich durch einen Rundblick davon überzeugt hatte, dass kein Tbahrg in der Nähe war, schaltete ich meinen Deflektor ab. Doch Rorvic rührte sich nicht. Ich rief und tanzte in der Halle herum, leider nützte auch das überhaupt nichts.
    Nachdenklich musterte ich die nächste Kammer mit dem orangefarbenen Rastermuster. Die Tbahrgs waren rund zwei Minuten in den Kammern geblieben. Wenn ich sehr schnell durch die Strahlenschleuse lief, konnte mir die Emotioaufladung nichts anhaben. Ich musste danach nur dafür sorgen, dass Rorvic, wenn er mir folgte, lange genug in der betreffenden Kammer aufgehalten wurde.
    Langsam langte ich an die Stelle meines Aggregattornisters, an der sich der Schutzschirmprojektor befand. Mit geübtem Griff entfernte ich ihn, schaltete ihn auf Vorlauf und legte ihn auf meiner Seite der Schleuse auf den Boden. Sobald Rorvic mich verfolgte und in die Kammer geriet, brauchte ich das Gerät nur hochzufahren. Dann würde im Bruchteil einer Sekunde der Energieschirm den Tibeter am schnellen Verlassen der Kammer hindern.
    Wie mochte es wohl sein, wenn ihn die Arbeitswut packte?
    Ich holte tief Luft und spurtete los. Das heißt, ich wollte spurten, doch mitten in der Kammer hielt mich ein unsichtbares elastisches Hindernis auf – eine Energiebarriere, die anscheinend verhindern sollte, dass ein Schleusenbenutzer die Kammer verließ, bevor die Emotiostrahlung voll wirksam geworden war.
    Die Panik traf mich wie ein Guss Eiswasser. Ich schrie und warf mich herum. Dabei sah ich noch, wie Rorvic aufblickte und sich seine roten Augen weiteten. Dann stürmte ich

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