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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht ins Stadtinnere feuern. Augustus hatte es fertig gebracht, den Außenring zu durchbrechen und in die Siedlung zu gelangen.
    Aber er traute dem Frieden trotzdem nicht ganz. Seine Fortbewegung bewies, dass er großen Respekt vor dem Geschütz hatte. Er hatte die Bodenwelle fast erreicht. Kauk sah, dass der Ka-zwo mit einem mächtigen Sprung über einen Trümmerberg hinwegsetzte. Dann war er verschwunden, als hätte er sich in nichts aufgelöst.
    Kauk hielt es nicht mehr in seiner Deckung aus. Augustus war zwar nur eine Maschine, aber er war der Erste gewesen, dem er nach dem Erwachen aus vier Monaten tiefer Bewusstlosigkeit begegnet war. Damals, in Jensens Camp, in einer kurzen Verschnaufpause zwischen zwei mörderischen Blizzards. Augustus hatte ihn auf seinen Schultern nach Nome getragen und ihm das Leben gerettet. Was war verständlicher, als dass er um die ›Maschine‹ bangte?
    Er rannte auf die Bodenwelle zu, stolperte über ein Trümmerstück und schlug der Länge nach hin. Wahrscheinlich rettete das sein Leben.
    In diesem Augenblick grollte es im Boden, und der rollende Donner einer wuchtigen Explosion war zu hören. Wo Augustus verschwunden war stieg eine dichte Qualmwolke empor.
    Dann kam der Roboter, die Erde spie ihn förmlich aus. In grotesker Haltung, Arme und Beine weit von sich gestreckt, segelte er durch die Luft und stürzte kaum mehr als fünf Meter von Kauk entfernt zu Boden.
    Walik stemmte sich in die Höhe. Beim Sturz hatte er sich den rechten Knöchel lädiert. Humpelnd lief er auf den reglosen Roboter zu.
    »Augustus. Was ist los …? Mensch … sag doch was …!«
    Aber der Ka-zwo rührte sich nicht.
    Die Druckwelle der Explosion hatte Augustus aus dem unterirdischen Geschützstand hinausgefegt, und durch den Aufprall war sein Innenleben in Mitleidenschaft gezogen worden. Sofort nach dem Sturz traten die Regenerationsmechanismen in Tätigkeit. Sie analysierten den Schaden und veranlassten erste Instandsetzungsmaßnahmen. Die Fähigkeit der Selbstreparatur hatten die aphilischen Konstrukteure des Ka-2-Typs von Robotern der verhassten präaphilischen Epoche übernommen.
    Allerdings nahm der Diagnose- und Instandsetzungsvorgang – zumindest für robotische Begriffe – geraume Zeit in Anspruch. Mehr als eine Stunde lang lag Augustus reglos. Walik Kauk kauerte an seiner Seite. Douc Langur und Sante Kanube waren inzwischen herbeigekommen, aber niemand redete.
    Von Augustus' Uniform waren nur noch Fetzen vorhanden. Seine synthetische Haut war von der Explosion schwarz verfärbt und verströmte einen unangenehm beißenden Geruch.
    Für Kauk erschien es wie eine Erlösung, als der Roboter sich endlich wieder bewegte. Aus dem Innern des metallenen Körpers erklang ein schnurrendes Geräusch. Augustus richtete sich zu sitzender Stellung auf und sah sich um. »Die Gefahr ist beseitigt!«, meldete er.
    Walik Kauk schluckte, dann lächelte er. »Was hast du bloß angestellt?«, fragte er schließlich.
    »Ich habe den Wirkungsbereich des Geschützes seitlich umgangen und bin in die Stadt eingedrungen«, antwortete der Ka-zwo sachlich. »Ich hielt es für sehr wahrscheinlich, dass das Geschütz nicht in der Lage sein würde, in die Stadt hineinzufeuern. Tatsächlich fand ich den Geschützstand und manipulierte die Feuerleitkontrolle. Infolge meiner Tätigkeit ereignete sich die Explosion …«
    »Die dich beinahe den Kopf gekostet hätte. Wusstest du überhaupt, was du getan hast?«
    »Die Prinzipien der Kybernetik sind mir bekannt. Außerdem stand ich ständig mit dem Kontrollelement in Verbindung und erhielt Anweisungen bezüglich meiner Vorgehensweise.«
    Kauk nickte grimmig. »Daraus müsste sich eigentlich ein Schluss auf die Zuverlässigkeit des Kontrollelements ziehen lassen.«
    Augustus ging darauf nicht ein.
    »Während des Vordringens durch die Stadt machte ich eine ungewöhnliche Beobachtung«, sagte er.
    »Was für eine Beobachtung?«
    »Ich sah einen Toten.«
    Nur das Skelett und Kleidungsfetzen hatten die Monate überdauert. Die sterblichen Überreste lagen zwischen den Grundmauern eines zerstörten Gebäudes.
    Sante Kanube behauptete, dass es sich bei dem Toten um einen Mann gehandelt haben müsse. Kauk zweifelte nicht daran, dass derjenige schon vor der Großen Katastrophe ums Leben gekommen war, vermutlich während der Zerstörung von Ihsien. Wenn dem so war, dann hatten zwischen den Trümmern der Stadt wohl sehr viel mehr Menschen den Tod gefunden.
    Augustus erhielt den

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