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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mir lieber gewesen. Ich meine natürlich eine Landschaft des Mars vor der Terranisierung.«
    »Terranisierung?«, echote die Stimme. »Die Bewohner dieses Planeten, der offiziell Erde heißt, nennen ihn in ihren Gedanken manchmal Terra. Bedeutet Terranisierung demnach die planeteningenieurtechnische Umwandlung der Lebensbedingungen einer Welt in terraähnliche Verhältnisse?«
    »Richtig geraten.«
    »Aber du bist kein Terraner, kein Erdmensch?«
    Ich seufzte. »Ich bin, wie ich schon sagte, ein Marsianer der a-Klasse. Und du bist ein denkender Organklumpen in einem Behälter und der Unterdrücker einer Hand voll Menschen. Schämst du dich eigentlich nicht, fremde Lebewesen unter deinen Willen zu zwingen?«
    »Ich verstehe nicht, Tatcher a Hainu.«
    Offenbar kannte die Kleine Majestät keine Scham. Vielleicht war ihr noch nicht einmal klar, dass ihr Tun verwerflich war.
    »Was du tust, ist unmoralisch!«, sagte ich.
    »Was ist unmoralisch?«
    »Ungefähr so viel wie nicht richtig oder böse.«
    »Was du mit böse meinst, weiß ich nicht. Aber dass du mein Tun als nicht richtig einstufst, ist ein Irrtum. Alles, was ich tue, ist richtig, denn es ist BARDIOCs Wille, den ich erfülle, und BARDIOC ist unfehlbar. Er ist die Herrlichkeit und das Glück.«
    Wieder seufzte ich.
    »Es wäre herrlich, BARDIOC ließe uns nach unserem Willen glücklich werden und verschonte uns bis in alle Ewigkeit von seinen Inkarnationen, dir und seinen Dienern.«
    »Ich erkenne, dass du unbelehrbar bist, Tatcher a Hainu, und ich werde die einzig mögliche Konsequenz daraus ziehen.«
    »Ziehe von hinnen, das ist mir lieber!«, erwiderte ich.
    Im nächsten Augenblick fand ich mich in dem dunklen Gebäude wieder. Doch es blieb nicht lange dunkel. Von der Decke strahlte düsteres Leuchten und fiel auf die Menschen, die mich brutal packten und ins Freie schleppten …
    Luna
    Joscan Hellmut fragte sich unablässig, warum NATHAN das Roboterpärchen abgeschaltet hatte. Vielleicht, weil die lunare Inpotronik sich belästigt gefühlt hatte? Oder weil sie Romeo und Julia vor etwas schützen wollte?
    Die Space-Jet setzte zum Anflug auf den Erdmond an.
    Der Anblick der zernarbten Oberfläche des Erdmonds weckte in Joscan keine Gefühle, sondern nur sachliche Überlegungen. Hier sah er etwas, das er verstand, ganz im Gegensatz zu der Sehnsucht der Terraner nach dem Leben auf der Kruste eines im Innern glutflüssigen Planeten. Er begriff, warum die Menschen diesen toten Himmelskörper benutzt hatten, um in seinem systematisch ausgehöhlten Innern große Raumschiffswerften zu errichten und die Funktionseinheiten einer gigantischen Hyperinpotronik zu installieren.
    Wären die gleichen Anlagen im freien Raum errichtet worden, hätte das Vorhaben sehr viel Material verschlungen, das aus größerer Entfernung erst zum Bauplatz transportiert werden musste. Außerdem wäre der Zweck der Gesamtanlage wegen der funktionsspezifischen Konstruktion schon aus großer Entfernung erkannt worden.
    Es dauerte nicht lange, bis die Space-Jet über dem Krater Clavius stand. Zielsicher steuerte Joscan Hellmut das Diskusschiff auf die innere Kraterwand zu.
    »Wie fühlst du dich, Mike?«, fragte Waringer.
    »Noch etwas benommen, aber sonst gut«, antwortete Roi Danton. »Von mir aus können wir die Verfolgung des Molekülverformers aufnehmen.«
    »Dazu sind wir nicht hier«, erklärte Bully. »Außerdem wäre die Suche nach dem Molekülverformer etwa so problematisch wie die berüchtigte Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Ich schlage vor, wir warten, bis Joscan Hellmut eintrifft. Vielleicht gelingt es ihm, seine Kinder aufzuwecken.«
    »Der Kybernetiker kommt hierher?«, fragte Roi, der wegen seiner Lähmung und der Folgeeffekte erst seit wenigen Minuten wieder klar denken konnte. »Wer ist bei ihm?«
    »Er kommt allein«, antwortete Waringer.
    Roi Danton richtete sich auf dem Sitz des Elektrowagens steif auf. »Dann müssen wir ihm entgegengehen, sonst erwischt ihn möglicherweise der Molekülverformer!«
    Reginald Bull schüttelte den Kopf. »Angenommen, ich gehe ihm entgegen. Wie wollt ihr dann nach meiner Rückkehr feststellen, ob ich echt bin oder nicht? Ich vermute, wenn ein MV ausreichend Zeit hat, kann er seinem Opfer alles Wissen entnehmen – und dadurch wird er so gut wie nicht zu entlarven sein. Natürlich könntest du mich begleiten, Mike. Aber wenn wir zurückkommen, werden wir nicht wissen, ob wir vor dem echten Geoffry stehen.«
    »Dann gehen wir alle drei!«,

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