Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 101 - Eiswind der Zeit

Titel: Silberband 101 - Eiswind der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Peilzeichen. Mutoghmann Scerp.«
    »Was will dieser Scerp hier?«, überlegte Nchr laut. »Stimmt es, dass er eine zwielichtige Rolle beim Untergrundkampf gegen das Konzil gespielt hat?«
    »Es stimmt sicher nicht«, antwortete Ytter. »Früher gingen einige Gerüchte um, aber soviel wir Milchstraßen-MV wissen, genießt Scerp große Achtung in der GAVÖK. Wir sollten ihn also respektvoll behandeln – und mit Vorsicht genießen.«
    Das Diskusschiff drang in die Atmosphäre ein, durchstieß eine turmartig aufwallende Staubwolke und tauchte dann in klarere Luftschichten ein. Es landete am Fuß eines von Stürmen zerfressenen Marmorsockels, auf dem sich die verwitterten Fragmente einer toten Stadt in den düsteren Himmel reckten. Knapp einen Kilometer entfernt stand der akonische Kugelraumer ARTH-PER, den der echte Pedar von Margulien unter dem Kommando seiner Nichte Ilma von Rohan nach Strolc geschickt hatte, bevor er mit einem Waffenhändler nach Kowo-NJ-34 geflogen und nach Abwicklung der illegalen Geschäfte dort zurückgeblieben war, um auf Seterc zu warten.
    »Ab sofort gilt das ›Sie‹, Seterc«, sagte Nchr.
    »Ich werde daran denken, Pedar«, erwiderte Ytter steif.
    Aus der Sicht humanoider Intelligenzen war die Nichte seines ›Originals‹ eine außergewöhnlich schöne Frau. Nchr erregte sie nicht. Dennoch musste er sich benehmen, als würde er sie mit großer Heftigkeit begehren, denn das Original kannte selten wichtigere Gedanken, wie er aus der Sondierung von dessen Bewusstsein wusste.
    »Ich freue mich, dich wiederzusehen, Ilma!«, rief er voll Inbrunst, als er die Kommandozentrale der ARTH-PER betrat. Rasch zog er das Etui mit der Ynkeloniumkette heraus, an der ein Medaillon befestigt war. Er hatte es bei dem echten Pedar von Margulien gefunden. »Sieh, was ich dir mitgebracht habe!«
    Ilma von Rohans samtbraune Haut färbte sich noch etwas dunkler, als sie das Etui entgegennahm. Sie öffnete es und ihre Augen weiteten sich.
    »Was ist das, Pedar?«, flüsterte sie, schloss die Augen und schüttelte verwirrt den Kopf.
    Nchr hatte sich ebenfalls schon Gedanken über das Medaillon gemacht. Es bestand aus einem goldfarbenen Metall, war aber viel leichter als Gold und auch härter. Mit seinem Spezialdetektor hatte der Gys-Voolbeerah festgestellt, dass das Material aus Atomen bestand, die keine messbare Ladung besaßen und dennoch nicht entarteten.
    Im Innern des Medaillons war ein glasartiger, grün schimmernder Kristall eingebettet, den Nchr ebenfalls nicht einordnen konnte. Er sah sehr wertvoll aus, und Nchr hatte aus Pedars Bewusstsein erfahren, dass das Schmuckstück für seine Nichte bestimmt war.
    »Bitte öffne es erst heute Abend, wenn wir zusammen eine Flasche Wein trinken«, flüsterte er so eindringlich, dass seine Nichte nach kurzem Zögern eine zustimmende Geste machte. Er legte ihr die Kette um den Hals, dann wandte er sich den anderen Kommissionsmitgliedern zu, die sich angeregt mit Ytter-Seterc unterhielten. Nchr fragte sich, warum er das mit der Flasche Wein gesagt hatte. Schließlich wollte er nichts von Ilma.
    War es, weil ich beim ersten Anschauen feststellte, dass der Kristall das Wahrnehmungsvermögen ungeheuer schärft?, überlegte er.
    Er konnte sich nicht länger damit beschäftigen, denn Mutoghmann Scerp kam mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. Nachdem sie den ›Friedenskuss‹ getauscht hatten, stellte Scerp die anderen Kommissionsmitglieder vor. Interessiert musterte Nchr einen Siganesen, der auf der Schulter eines Zaliters saß.
    Den Oxtorner Marais Joker erkannte er erst als Extremweltler, als er ihm etwas unachtsam die Hand drückte. Beinahe hätte Nchr reflexartig reagiert und ebenso fest zugedrückt. Im letzten Augenblick entsann er sich, dass Akonen durchschnittlich nur ein Fünftel der Körperkraft von Gys-Voolbeerah hatten und deshalb auch nicht mehr anwenden durften.
    »Sind Sie mit oder ohne Okrill hier, Mister Joker?«, fragte er, denn seit er aus dem Bewusstseinsinhalt Pedars von diesen Tieren wusste, faszinierten sie ihn.
    »Sagen Sie nur einfach Marais zu mir«, erwiderte der Oxtorner, dann lächelte er. »Leider bin ich nicht dazu befähigt, mit Okrills umzugehen. Das können nur Oxtorner mit besonderer Begabung und spezieller Ausbildung. Bevor einer unserer größten Pioniere, Omar Hawk, den ersten Okrill zähmte, galten diese Tiere als unbeherrschbar.«
    »Ich hätte gern einmal einen Okrill gesehen, Marais«, sagte der Gys-Voolbeerah. »Und nennen Sie mich

Weitere Kostenlose Bücher