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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auch jetzt nicht reagierte, wandte sich der Erste Terraner an den Ara.
    »Mister Treffner, Ihre Verbrechen wiegen schwer, aber wahrscheinlich nicht so schwer wie die von Miss Schatten. Deshalb sollten Sie klug sein und sich als Zeuge der Anklage zur Verfügung stellen. Wenn Sie uns entscheidend helfen, würde ich mich dafür einsetzen, dass Sie mit einer partiellen Umkonditionierung davonkommen.«
    Treffner antwortete ebenfalls nicht.
    Adams ließ die Frau von einem der beiden Roboter aus dem Raum führen. Fast gleichzeitig kamen die beiden Gäa-Mutanten Dun Vapido und Bran Howatzer. Sie schauten den Ara durchdringend an.
    Tifflor wusste, weshalb Adams die Mutanten gerufen hatte. Dun Vapido als Psi-Analytiker würde allerdings nur dann etwas ausrichten können, wenn einer der Gefangenen redete. Vapido brauchte wenigstens den einen oder anderen Hinweis, um exakte Rückschlüsse auf Hintergrundereignisse ziehen zu können.
    Anders verhielt es sich bei Howatzer. Als Pastsensor beziehungsweise Erlebnis-Rekonstruktor vermochte er die Emotionen anderer Personen so exakt aufzunehmen, dass er rekonstruieren konnte, welche Erlebnisse die betreffenden Personen während der letzten zwölf Stunden gehabt hatten. Was vor der Zwölfstundenfrist lag, wurde jedoch immer verschwommener, bis es sich überhaupt nicht mehr rekonstruieren ließ.
    Allerdings war Tifflor von vornherein klar, dass Howatzer innerhalb dieser Spanne kaum Verwertbares aufspüren würde.
    Etwas Absonderliches haftete dem Schweigen im Verhörraum an. Als Howatzer nach knapp einer halben Stunde wortlos nickte, ließ Adams auch Treffner zurückbringen.
    »Nichts, was uns weiterhelfen könnte«, sagte Bran Howatzer bedauernd. »Das ist an sich nicht verwunderlich, da die Gefangenen rund siebzehn Stunden mit dem Inspektionsschiff unterwegs waren. In dieser Zeit konnten sie nichts Verwertbares empfinden und schon gar nicht die Initiative ergreifen oder Handlungen begehen, deren Emotionsspuren Hinweise auf die Rolle der Doppelgänger und der Originale gegeben hätten.«
    »Haben Sie überhaupt Gefühlsschwingungen auffangen können?«, erkundigte sich Tifflor.
    »Eine gewisse Erwartungshaltung, verbunden mit starkem Fatalismus. Das könnte ein Androide aber synthetisieren – und ein entsprechend ausgerüsteter Roboter auch. Im Grunde genommen wissen wir nicht mehr als zuvor.«
    »Wie war es mit den Emotio-Erinnerungen hinsichtlich Nahrungsaufnahme und Ausscheidungen?«, fragte Adams.
    »Das war einwandfrei vorhanden«, antwortete Howatzer mit resignierendem Lächeln. »Aber Roboter und Androiden können auch das synthetisieren.«
    Julian Tifflor war unzufrieden. Vor allem fragte er sich, ob er tatsächlich andere Ergebnisse erwartet hatte. Er wandte sich an Professor Jigger und beauftragte ihn, alle Untersuchungen vorzunehmen, die notwendig waren, um die wahre Natur der beiden Gefangenen zu erkennen.
     
    Es wurde später Abend, bis der Erste Terraner seinen Arbeitstag abschließen konnte. Müde und von brennenden Fragen gequält, nahm er ein karges Abendessen zu sich.
    Um doch endlich abschalten zu können, ließ er sich von Terra Television berieseln. »Abenteurer unserer Zeit erzählen« war eine durchaus beliebte Sendung. Tiff nippte an einem doppelten Whisky, als er anhand einer nur schwer sichtbaren Materiebrücke aus Wasserstoff erkannte, dass die Berichterstattung die Magellanschen Wolken als Hintergrund hatte.
    Im nächsten Moment hätte er beinahe den Whisky verschüttet. Das Abbild des Abenteurers, der an diesem Abend vorgestellt wurde, erinnerte ihn an zu viel Ärger und Verdruss. Der Liga-Kundschafter lächelte maliziös, als wüsste er, dass der Erste Terraner, sein Vorgesetzter, die Sendung ebenfalls verfolgte.
    Eigentlich war Cern Jost eine beeindruckende Persönlichkeit. Er war erst vierzig, athletisch gebaut, hatte sonnengebräunte Haut, leicht gewelltes hellblondes Haar und trug zudem eine gehörige Portion Selbstbewusstsein zur Schau. Tifflor hatte ihn zum letzten Mal vor über einem Jahr gesehen, damals war er gerade von einem Erkundungsflug aus den Magellanschen Wolken zurückgekehrt. Einen Monat später war Jost an Adams überstellt und mit einem Sonderauftrag in die Eastside geschickt worden.
    Wie lange mag er schon zurück sein – ohne sich bei mir zurückgemeldet zu haben?
    Als Jost über seine Erlebnisse während des Erkundungsflugs durch die Magellanschen Wolken berichtete, wurden fortwährend Filmaufnahmen eingeblendet, die er anscheinend

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