Silberband 110 - Armada der Orbiter
gabelte sich nach etwa zwanzig Metern. Gerümpel lag auf dem Boden. Die Androiden hatten hier offensichtlich verschiedene Behälter ausgepackt.
Während Rhodan sich bemühte, die Stimme zurückzudrängen, die ihm einreden wollte, er allein sei Ariolc, ging er bis zur Gabelung. Ihm fiel ein roter Faden am Boden auf.
Rhodan bückte sich und nahm den Faden auf. Nachdenklich ließ er ihn durch die Finger gleiten und folgte der roten Linie mit seinen Blicken. Der Faden schien endlos zu sein. Er reichte bis zu einem fast fünfzig Meter entfernten Schott und war wohl auch dort noch nicht zu Ende.
»Ein Faden, weiter nichts«, bemerkte Ganerc-Callibso.
»Möglicherweise führt er uns irgendwohin«, sagte Atlan.
»Eine Art Ariadnefaden?«, überlegte Rhodan.
»Die Frage ist nur, wer ihn gelegt hat«, entgegnete der Arkonide. »Und wozu?«
»Es kann Ariolc selbst gewesen sein.« Rhodan ging zu dem Schott und öffnete es. Dahinter führte ein großer, gut zwanzig Meter durchmessender Schacht senkrecht in die Tiefe. Unmöglich zu erkennen, wie tief er hinabreichte. Die Wände waren unverschalt, als seien die Arbeiten an einem Transportschacht begonnen, aber nicht zu Ende geführt worden.
Der rote Faden reichte noch etwa drei Meter weit, dann endete er.
»Er ist abgerissen«, stellte Atlan fest. »Die Frage ist nur, wohin führte er ursprünglich? In die Tiefe oder zu dem Schott hinüber?«
Er zeigte zu einem Schott auf der anderen Schachtseite. Mithilfe seines Flugaggregats schwebte der Arkonide hinüber.
Hinter dem Schott lag ein blau schimmernder Gang.
»Von einem Faden ist nichts zu sehen«, sagte der Arkonide. Seine Stimme klang mit einem Mal seltsam schwer. Er griff sich an den Kopf.
»Atlan!«, rief Rhodan. »Was ist los?«
Eine Welle ungemein intensiver Impulse traf den Terraner so hart, dass er für einige Sekunden an seiner Identität zweifelte. Aber schon setzte sich sein Ich wieder durch. Perry Rhodan behauptete sich gegen den Zwang, Ariolc sein zu müssen.
Atlan stand immer noch an der Schachtkante und hielt sich den Kopf mit beiden Händen. Er schwankte und drohte abzustürzen, da er sein Fluggerät ausgeschaltet hatte.
»Atlan«, sagte Rhodan, während er sich dem Freund vorsichtig näherte. »Atlan, erinnere dich daran, wer du bist. Du bist Atlan!«
Der Arkonide öffnete die Augen und blickte ihn voller Verzweiflung an. Langsam schüttelte er den Kopf.
»Ihr erreicht überhaupt nichts, wenn es so weitergeht«, sagte Payne Hamiller, als Gucky in der Hauptzentrale erschien. Eine große Zahl von Spezialisten war damit beschäftigt, die Schäden zu beheben, die Takvorian angerichtet hatte. Die Hauptleitzentrale bot ein chaotisches Bild.
»Ihr zerstört die BASIS. Das ist alles«, fügte der Wissenschaftler nach einigen Sekunden hinzu.
»Wenn wir das schaffen, dann machen wir es euch unmöglich, uns zu gefährden«, erwiderte der Ilt. »Ihr werdet dann hoffentlich begreifen, wie sinnlos es ist, gegen Ariolc aufzubegehren.«
Hamiller glaubte immer noch, Gucky aufhalten zu können. Als er einen erneuten Versuch unternahm, vernünftig mit dem Ilt zu reden, packte der blitzschnell zu und teleportierte mit ihm.
Payne Hamiller fand sich in einem Beiboothangar wieder, der nahezu drei Kilometer von der Zentrale entfernt war. Er sah ein, dass er sich eine andere Taktik zurechtlegen musste. Ein positiver Einfluss auf die Entwicklung schien unmöglich zu sein. Eigentlich ging es nur noch darum, die Schäden so gering wie möglich zu halten.
Ribald Corello kam ihm in den Sinn. Corello hatte die Größe eines zweijährigen Kindes, aber sein Schädel war riesig, und die großen Augen dominierten in seinem Gesicht. Gucky hatte ihn aus der Burg zurückgeschickt, weil Corello ihm zu gefährlich geworden war.
Hamiller wählte den Rufkode des Mutanten über sein Kombiarmband. Corello meldete sich augenblicklich.
»Du bist es, Payne.« Das klang überrascht. »Was kann ich für dich tun?«
»Wo bist du?«
Corello nannte eine Kennung. Hamiller nickte überrascht. Aber warum, fragte er sich, sollte das Glück nicht auch einmal auf seiner Seite sein? Der Mutant befand sich nicht sehr weit entfernt.
»Ich komme zu dir«, sagte Hamiller. »Warte.«
Zwei Minuten später betrat er ein kleines Labor, in dem Corello an einem metallurgischen Experiment arbeitete.
»Hat das etwas zu bedeuten?« Hamiller deutete auf die Gerätschaften.
»Nein«, erwiderte der Mutant. »Ich will mich damit nur ablenken. Ich sollte
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