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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wird, die Reaktoren zu erreichen.«
    »Größte Aufmerksamkeit ist geboten«, sagte Samkar. »Im Notfall muss der Transformprozess wiederholt werden.«
    »Das ist ausgeschlossen«, antwortete der Leiter des Umwandlungskommandos. »Aus Zeitgründen werden wir den Versuch nicht wiederholen können. Bis wir neue Augen geschaffen haben, würden Jahre vergehen.«
    »Ich gebe die Befehle«, sagte Samkar ruhig.
    »Wie ist Kemoauc eigentlich in die Umwandlungshalle gelangt?«, wollte der Androide wissen.
    »Durch das Belüftungssystem«, erklärte der Stählerne. »Der Mächtige, der diese Fabrik noch nie gesehen hat, kennt sich hier besser aus als meine Leibgarde.«
    »Wir hatten Auftrag, Kemoauc nicht zu behindern, solange er nicht angreift«, erinnerte der Jagdleiter.
    Samkar verzichtete auf eine Klarstellung. Den Androiden für seinen Fehler zu demütigen hätte ihm keinen Vorteil gebracht. Es war ohnehin ein schier unglaublicher Zufall, dass Kemoauc die Fabrik gefunden hatte.
    »Versuch läuft weiter«, meldete der Transformmeister. »Alle Daten konstant.«
    »Verdreifacht die Wachen an den Mündungen des Belüftungssystems!«, befahl Samkar.
    »Kemoauc wird doch nicht den gleichen Trick erneut versuchen. So dumm...«
    »Er kann so raffiniert sein, mit genau dieser Dummheit auf unserer Seite zu rechnen.«
    »Wir tun, was in unseren Kräften steht, Samkar«, versprach der Jagdleiter. »Es würde uns sehr schmerzen, wäre dieses große Experiment ein Fehlschlag.«
    »Mich könnte es töten«, sagte Samkar.
    Das Transformfeld glühte intensiver. Eine Sonde senkte sich langsam auf Samkars Schädel herab. Der Stählerne hielt die Augen offen, bis die Sonde seine Augäpfel berührte.
    Schlagartig tauchte Samkar in völlige Finsternis ein. Sein natürliches Augenlicht war nun außer Funktion gesetzt. Für mindestens eine halbe Stunde würde er blind sein, danach ...
    ... wenn es ein Danach gab. Kemoauc war als Gegner ernst zu nehmen, auch wenn dem Stählernen nicht ganz klar war, warum der ehemalige Mächtige sich so aggressiv gab.
    Samkar hatte Aufzeichnungen angesehen, und er hatte den Mächtigen nur mit Mühe erkannt. Kemoaucs Gestalt entsprach völlig dem Bild, das sich Samkar vom Anführer des Bundes der Zeitlosen gemacht hatte. Was aber seine Psyche betraf - es hatte den Anschein, als stünde der Mächtige unter Schock. Seine Handlungen verrieten nur Spuren der früheren Energie, Sicherheit und Zuversicht. Kemoauc war ein Schatten seiner selbst.
    »Wir haben ihn wieder erfasst, Samkar!«, meldete der Jagdleiter. »In der Nähe der Zentralen Energieerzeuger. Er scheint tatsächlich wieder den Lüftungsschacht gewählt zu haben.«
    »Kontrolle?«
    »Alle Werte korrekt!«
    Die Umwandlung verlief wie geplant. Hoffentlich blieb das so.
    »Habt ihr Roboter aufgeboten?«, fragte Samkar.
    »Im Reaktorraum wimmelt es von Maschinen. Kemoauc hat keine Chance.«
    Eben daran zweifelte Samkar. Der Zeitlose war viel zu gerissen, um sich so leicht fangen zu lassen. Etwas stimmte nicht.
    »Habt ihr Kemoauc noch in der Ortung?«
    »Wir haben ihn.«
    »Nehmt ihn gefangen! Beeilt euch!«
    Samkar war sich sicher, dass er in dieser Sekunde einen Fehler gemacht hatte, aber er hätte beim besten Willen nicht sagen können, worin dieser Fehler bestand.
    »Er bewegt sich nicht mehr«, erklärte der Jagdleiter. Auch däs hielt Samkars Verdacht wach.
    »Achtung! Der Verschmelzungsvorgang beginnt!«
    Eine Störung im Ablauf, und nicht nur die neuen Augen würden für
    Samkar verloren sein - auch seine eigenen alten Augen, und sie konnten nicht neu hergestellt werden.
    »Verschmelzung läuft!«
    Was sich in dem Transformfeld abspielte, war ein mehrdimensionaler technischer Prozess, der ein Organ mit einem hoch komplizierten technologischen Objekt verschmolz.
    »Habt ihr Kemoauc?«
    »Noch nicht.«
    Die Sekundenbruchteile schienen sich selbst für Samkar in Ewigkeiten zu dehnen.
    »Verschmelzung planmäßig!«
    Nur noch wenige Momente fehlten, um den Prozess zum Abschluss zu bringen - oder ihn kläglich scheitern zu lassen.
    Samkar kontrollierte mit allen ihm verbliebenen Sinnen seine Umgebung. Alles wirkte normal, fast schon beängstigend in dieser unglaublichen Perfektion.
    »Verschmelzungsprozess beendet!«
    Samkar registrierte mit Erleichterung, dass der Energiefluss im Transformfeld schwächer wurde. Das molekulare Gefüge der neu geschaffenen Augen sollte sich bis zu einem exakt vorherberechneten Grenzwert verdichten.
    »Kemoauc?«
    »Wir haben

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