Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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will nicht der Sklave höherer Mächte sein. Ich kämpfe nur noch für meine Ideale.«
    »Und die sind?«
    Joker zuckte wie hilflos mit den vorderen Rüsseln, was eine Geste des Bedauerns sein mochte.
    »Ich kann es nicht erklären, aber ich kann handeln«, sagte er. »Wenn ihr mich in euren Bund aufnehmt, dann werde ich euch als Beweis meiner Zugehörigkeit Kemoauc und Laire übergeben.«
    »Das würde ich anerkennen«, sagte Servus zufrieden. »Thralan! Stürmt die Kommandozentrale der HORDUN-FARBAN!«
    Servus verfolgte den angeordneten Kampf von der GOR-VAUR aus. Thralan zog alle Androiden zusammen und begann ein zähes Ringen um jeden noch so kleinen Vorteil. Immerhin durfte er nicht riskieren, seine schwersten Waffen aufzufahren und die unersetzliche Zentraleeinrichtung zu beschädigen. Die beiden Verteidiger nützten diese Schwäche weidlich aus.
    Servus war schon nahe daran, die Zerstörung der Zentrale zu befehlen, auch wenn er damit die HORDUN-FARBAN verlieren würde. Doch dann gelang es, wenigstens eines der Schotten aufzubrechen. Durch die Bresche stürmten aber nicht die Androiden weiter, sondern Joker.
    »Ich komme euch zu Hilfe!«, rief die Bestie.
    Kemoauc lachte befreit auf. »Du kommst im richtigen Moment, Joker! Jetzt zeige den Androiden, welche Fähigkeiten in dir stecken. Jage sie aus dem Schiff, damit sie zur Vernunft kommen.«
    »Achtung, Kemoauc!« Die Warnung kam von Laire. »Joker spielt falsch. Er steht ebenso wie die Androiden unter dem Einfluss der Reststrahlung. Er ist...«
    Weiter kam Laire nicht, denn Joker sprang ihn an und begrub ihn unter seinem Körper. Gleichzeitig zog er Kemoauc mit seinen beiden Rüsseln zu sich heran.
    Das war das Ende der Besetzer der Kommandozentrale.
    »Ich bin zufrieden mit dir, Joker«, lobte Servus über Funk. »Ich werde mich nun an Bord der HORDUN-FARBAN begeben, um ...«
    Da geschah etwas, das Servus die Sprache verschlug. Die Bestie schrumpfte und veränderte ihr Aussehen. Gleich darauf erklang der Ruf: »Terraner an Bord!«
    Servus ballte in hilfloser Wut die Hände zu Fäusten. Ausgerechnet jetzt mussten sich die Terraner einmischen. Aber er würde sich von ihnen seinen größten Triumph nicht nehmen lassen. Wenn er mit
    Kemoauc und Laire fertig geworden war, dann konnte er es auch mit den Menschen aufnehmen.
    »Macht ein Schiff startklar!«, befahl er den Androiden. »Ich fliege zur HORDUN-FARBAN.«
    Er konnte nur nicht verstehen, was mit Kemoaucs Bestie los war.
    Jokers Plan war kompliziert, aber er mochte das. Sein Schnüffelsinn verriet ihm nur nicht, ob Kemoauc damit einverstanden war. Aber wenn der Zeitlose ihm, Joker, schon Handlungsfreiheit zugestand, dann musste er sich auch mit unkonventionellen Methoden abfinden.
    Joker witterte, dass die Androiden ihm vertrauten. Er ging sogar so weit, Laire niederzuringen, nur um Servus zum Verlassen des anderen Sporenschiffs zu bewegen. An seinem Herrn vergriff er sich nicht. Als es so weit war, holte er Kemoauc mit seinen Rüsseln heran, um ihn in seinen Plan einzuweihen und ihn um Mitarbeit zu bitten. Jawohl, zu bitten!
    Er wollte Kemoauc verraten, dass er ihn und Laire nur zum Schein gefangen nahm, damit Servus auf die HORDUN-FARBAN kam. War der Hominide erst einmal hier, würden sie ihn gefangen setzen und im Sinn der Kosmokraten konditionieren. Das stellte für Joker kein Problem dar. Das alles wollte er seinem Herrn gerade mitteilen, als der Warnruf »Terraner an Bord!« erklang.
    Bei Joker setzte augenblicklich der Metamorphoseprozess ein. Er trug nichts dazu bei und konnte sich auch nicht dagegen wehren, es war ein bedingter Reflex und ein automatischer Vorgang.
    Joker wusste nicht einmal genau, was aus ihm werden würde. Er wusste nur, warum die Veränderung einsetzte. Er passte sich den neuen Gegebenheiten an, die die misstrauischen Menschen mit ihrer Anwesenheit an Bord schufen.
    Zwei Tage waren vergangen, seit Laire und Kemoauc das Auge gewaltsam an sich genommen hatten und von Bord der BASIS verschwunden waren. Beobachtungen der Sporenschiffe zeigten, dass dort keine größeren Veränderungen stattfanden. Die Gigantschiffe, von denen jedes 1126 Kilometer durchmaß, blieben an ihren Positionen. Nur selten flogen Diskusraumer zwischen den Sporenschiffen hin und her.
    Atlan und Reginald Bull bedrängten Rhodan, endlich etwas zu unternehmen.
    »Entweder wir suchen die Materiequelle, und du vergisst Laires Auge«, sagte der Arkonide, »oder aber du entschließt dich zu einer Aktion, mit der wir