Silberlinge
Schale Wasser und ein Tuch und reinigte die Schürfwunden, so gut es ging. Ab und zu schauderte sie oder stieß ein gequältes Stöhnen aus. Die Prellungen bedeckten ihren gesamten Rücken, und sogar im Nacken war ein Stück Haut abgeschürft. Ich legte ihr eine Hand auf den Kopf und drückte. Sie gehorchte und senkte den Kopf, damit ich die Wunde versorgen konnte.
Dabei veränderte sich die Spannung, die zwischen uns entstanden war. Ich konnte ihre Haare und ihre Haut riechen. Sie duftete nach Kerzenrauch und Zimt. Ihr anmutiger Rücken und ihre Hüften waren nun direkt vor mir. Sie lehnte sich ein bisschen zurück, bis unsere Körper sich berührten. Die Hitze, die sie ausstrahlte, hätte mich versengen können. Nun veränderte sich auch ihre Atmung, die Atemzüge wurden tiefer und schneller. Sie drehte den Kopf weit genug herum, um mich über die Schulter anzusehen. Ihre Augen brannten, sie leckte sich die Lippen.
»Will dich«, flüsterte sie.
Ich schluckte. »Susan, ich glaube, das…«
»Denk nicht«, sagte sie und stieß mich mit den Hüften an. Schlagartig war ich so hart, dass es schmerzte. »Denk jetzt nicht. Fass mich an.«
Natürlich war mir klar, dass es keine sehr gute Idee war.
Dennoch legte ich eine Hand in ihre Taille und strich langsam über ihre heiße, glatte Haut. Ein archaisches Gefühl durchflutete mich, als ich sie auf diese Weise berührte. Ich streichelte ihre Seite und ihren Bauch mit leichten, kreisenden Bewegungen. Sie bäumte sich auf, kam mir entgegen, so gut sie konnte, und schloss die Augen.
»Ja«, flüsterte sie immer wieder. »Ja, ja.«
Ich ließ den Waschlappen fallen und streichelte mit der anderen Hand ihre weichen, vollen Haare. Geschmeidig glitten die Strähnen durch meine Finger. Dann spürte ich, wie die Spannung in ihr anstieg. Sie riss abrupt den Kopf herum und wollte mit gebleckten Zähnen nach meiner Hand schnappen. Statt sie wegzuziehen, hielt ich ihre Haare fest und zog ihr den Kopf zurück, bis sie das Kinn heben musste und mich nicht mehr erreichen konnte.
Die heftige Reaktion, mit der ich gerechnet hatte, blieb aus. Susan fügte sich, gab sich hin, und ein verträumtes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Als ich jedoch meine andere Hand nach oben schob, unter ihre Baumwollbluse, und mit den Fingerspitzen leicht über ihre Brüste strich, keuchte sie mit offenem Mund. All meine jüngsten Ängste, der Zorn und die Schmerzen – alles verbrannte im Feuer meiner Leidenschaft zu Asche. Susan wieder zu berühren und mich an ihrem Duft zu berauschen – davon hatte ich in viel zu vielen kalten, einsamen Nächten geträumt.
Es war unklug, all das zu tun. Dennoch war es das Einzige, was ich tun konnte.
Ich streichelte sie mit beiden Händen, liebkoste ihre Brüste, bis die Brustwarzen hart wurden. Wieder wollte Susan sich zu mir umdrehen, doch ich zog sie mit dem Rücken fest an mich und küsste von der Seite ihren Hals, damit sie den Kopf nicht mehr herumdrehen konnte. Es erregte sie nur noch mehr.
»Brauche dich«, flüsterte sie keuchend. »Will dich. Hör nicht auf.«
Ich war nicht einmal sicher, ob ich es überhaupt vermocht hätte. Ich konnte nicht genug von ihrem Geschmack auf meinen Lippen bekommen. Dann schob ich ihr die Bluse über die Brüste und fuhr einen köstlichen Moment lang mit Lippen und Zunge auf ihrer Wirbelsäule wieder abwärts, kostete ihre Haut ausgiebig und biss sie zärtlich. Irgendwo erwachte der Gedanke in mir, dass ich sanft sein sollte. Ein anderer Gedanke schrie mich an, es sei verdammt noch mal egal. Fühlen, berühren, hingeben.
Hier und dort hinterließen meine Zähne kleine Abdrücke auf ihrer Haut, die in meinen Augen viel besser aussahen als die wirbelnden roten Linien, die sich spiralförmig um ihren Körper zogen. Auf einmal trafen meine Lippen auf das dunkle Leder ihrer Hosen. Mit einem Knurren richtete ich mich auf, um das Hindernis zu beseitigen.
Nur damit das klar ist, eine knallenge Lederhose kann man nicht mal eben abstreifen, und wilde Lust ist nicht gerade der beste Geisteszustand, um sie auszuziehen. Davon ließ ich mich aber nicht aufhalten. Susan keuchte, als ich begann, und versuchte sich zu winden, um mir zu helfen. Es machte mich halb verrückt, als sie dabei immer wieder gegen mich stieß, während sie sich sinnlich und begierig drehte. Die ganze Zeit über stöhnte sie und trieb mich mit leisen Lauten an.
Endlich hatte ich die Hosen über ihre Hüften herabgezogen. Sie trug nichts darunter. Ich
Weitere Kostenlose Bücher