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Silberlinge

Silberlinge

Titel: Silberlinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Charity nach hinten ging. »Mister Dresden, fassen Sie doch mal mit an.«
    »Äh, ich habe es eilig, und ich hatte gehofft, Michael zu treffen.«
    Charity klemmte sich eine Palette mit vierundzwanzig Coladosen unter einen und zwei riesige Papiertüten mit Gemüse unter den anderen Arm, kam zu mir und hielt mir die Einkäufe hin. Ich hatte Mühe, alles gleichzeitig festzuhalten. Dabei fiel mein Sprengstock auf den Boden.
    Charity wartete, bis ich die Tüten sicher gepackt hatte, ehe sie zum Van zurückehrte. »Stellen Sie das auf den Küchentisch.«
    »Aber…«
    Sie marschierte an mir vorbei ins Haus. »Die Eiscreme schmilzt gleich, das Fleisch taut auf, und jeden Moment kann das Baby hungrig aufwachen. Stellen Sie alles auf den Tisch, dann reden wir.«
    Seufzend betrachtete ich die Lebensmittel. Meine Fuhre war so schwer, dass mir die Arme brannten, aber das heißt wohl nicht viel. Ich trainiere zu wenig.
    Molly erschien in der Schiebetür und stellte ein kleines, flachsblondes Mädchen auf die Zufahrt. Ihr rosafarbenes Kleid biss sich mit dem orangefarbenen Pullover, den fliederfarbenen Schuhen und dem roten Mantel. Sie marschierte auf mich zu und sagte: »Ich bin Amanda. Ich bin fünfeinhalb, und mein Daddy sagt, ich bin eine Prinzessin.«
    »Ich bin Harry, Euer Hoheit«, erwiderte ich.
    Sie runzelte die Stirn. »Wir haben schon einen Harry, aber du kannst Bill sein.« Damit hüpfte sie an mir vorbei ins Haus. »Nur gut, dass wir das geklärt haben«, murmelte ich.
    Molly beförderte inzwischen ein noch kleineres blondes Mädchen aus dem Van. Die Kleine trug einen blauen Overall, ein rosafarbenes T-Shirt und einen rosafarbenen Mantel. In einem Arm hatte sie eine Plüschpuppe, im anderen eine verschlissene rosafarbene Decke. Als sie mich sah, zog sie sich einige Schritte zurück und versteckte sich hinter dem Auto.
    »Ich hab ihn«, sagte ein Mann, der noch im Wagen saß, mit starkem Akzent.
    Molly hüpfte heraus, holte von hinten eine weitere Tüte mit Einkäufen und sagte: »Komm schon, Hope.«
    Das kleine Mädchen folgte seiner großen Schwester wie ein Entlein, als Molly ins Haus ging. Unterwegs sah Hope sich noch einige Male schüchtern zu mir um.
    Shiro kletterte mit einem Kindersitz heraus. Der kleine alte Ritter hatte sich seinen Gehstock, in dem das Schwert verborgen war, mit einem Riemen über die breiten Schultern geschnallt. Vorsichtig bugsierte er mit seinen vernarbten Händen den Kindersitz heraus. Ein kleiner, noch nicht einmal zwei Jahre alter Junge schlief darin.
    »Der kleine Harry?«, fragte ich.
    »Ja, Bill«, bestätigte Shiro. Seine Augen blitzten hinter den Brillengläsern.
    »Ein hübsches Kind«, sagte ich.
    »Dresden!«, rief Charity aufgebracht. »Sie haben die Eiscreme!«
    Ich ging hinein und stellte die Papiertüten auf dem großen Küchentisch der Carpenters ab. Die nächsten fünf Minuten half ich Shiro und Molly, genügend Lebensmittel für eine Mongolenhorde nach drinnen zu tragen.
    Als die leicht verderblichen Sachen verstaut waren, bereitete Charity eine Babyflasche vor. Molly zog sich mit der Flasche, einem Beutel Windeln und dem schlaf enden Jungen in ein anderes Zimmer zurück. Charity wartete, bis Molly draußen war, dann schloss sie die Tür.
    »Nun gut«, begann sie, während sie fortfuhr, die Einkäufe einzuräumen. »Ich habe seit Ihrem Anruf heute Morgen nicht mehr mit Michael gesprochen, allerdings habe ich ihm eine Nachricht auf der Mailbox seines Handys hinterlassen.«
    »Wo ist er denn?«, fragte ich.
    »Mister Dresden, wir haben Sie doch gebeten, sich nicht in diese Sache einzumischen.« Shiro legte den Stock auf den Tisch und setzte sich.
    »Deshalb bin ich auch nicht hier«, erwiderte ich. »Ich muss nur mit ihm reden.«
    »Was wollen Sie denn von ihm?«, fragte Shiro.
    »Ein Vampir hat mich nach dem Abkommen zum Duell gefordert. Ich brauche bis Sonnenuntergang einen Sekundanten, sonst werde ich disqualifiziert. Dauerhaft.«
    Shiro runzelte die Stirn. »Der Rote Hof?«
    »Ja. Der Kerl heißt Ortega.«
    »Von dem habe ich schon gehört, eine Art Kriegsherr.«
    Ich nickte. »Ganz recht. Deshalb bin ich hier. Ich hatte gehofft, dass Michael mir dabei hilft.«
    Shiro fuhr mit dem Daumen über das glatte alte Holz seines Stocks. »Wir haben Informationen über Aktivitäten der Denarier in der Nähe von St. Louis erhalten. Er und Sanya gehen der Sache nach.«
    Ich schielte auf die Uhr. »Oh Gott.«
    Charity warf mir, beide Arme voller Lebensmittel, im Vorbeigehen einen

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