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Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Silbernes Mondlicht, das dich streichelt

Titel: Silbernes Mondlicht, das dich streichelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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begleitet von
seiner kleinen, dämonischen Tochter. Ein gehässiges Lächeln erschien auf
seinem Gesicht, als er Aidan, der ganz benommen war vor Verzweiflung, von
Valerians Seite zurücktreten sah.
    »Was für eine rührende Szene«,
höhnte er.

Acht
    »Wir wollten uns gerade zum Abendessen
niedersetzen«, fuhr Aubrey Havermail nach einer kurzen, gespannten Pause fort.
»Möchten Sie uns dabei Gesellschaft leisten, Aidan?«
    Unter anderen Umständen hätte Aidan
gelacht über die Vorstellung, daß Vampire sich zu einer Mahlzeit versammelten,
als ob sie Menschen wären, aber er spürte, daß es seinem Gastgeber tödlich
ernst war. Als Valerian nach seiner Hand griff und sie auffordernd drückte,
neigte Aidan in höflicher Zustimmung den Kopf.
    »Dann gehen wir schon voraus«, fuhr
Havermail fort, als ihm klar wurde, daß Aidan das Verlies nicht eher zu
verlassen gedachte, bis er unter vier Augen mit Valerian gesprochen hatte.
»Komm, Liebes.« Er nahm Canaans winzige, schneeweiße Hand. »Ich bin sicher,
daß unser Gast allein den Weg zu uns finden wird.«
    Als die beiden gegangen waren,
richtete Valerian sich auf einen Ellbogen auf und betrachtete Aidan aus tief
eingefallenen, umschatteten Augen. »Gibt es irgendeine Möglichkeit«, begann er,
»dich davon abzuhalten, dem Geheimnis nachzujagen, das dich wieder menschlich
machen könnte?«
    Aidan schüttelte den Kopf. »Nein«,
sagte er.
    »Das dachte ich mir«, seufzte der
ältere Vampir ergeben. Er schien eine Zeitlang mit sich zu kämpfen, bevor er
schließlich leise fortfuhr: »Mein Rat an dich ist, wie du bereits weißt, diese
verrückte Idee aufzugeben und nie wieder zurückzuschauen. Aber ganz
offensichtlich bist du nicht klug genug, meinen Rat zu befolgen. Aus diesem
Grund bin ich bereit, die geringe Information, die ich besitze, an dich
weiterzugeben.«
    Aidan beugte sich noch tiefer über
seinen Gefährten; wäre er ein Mensch gewesen, hätte er jetzt den Atem
angehalten. »Ich flehe dich an, Valerian — sag es mir!«
    Valerian schloß für einen Moment die
Augen und wurde fast augenblicklich von einem heftigen Zittern erfaßt. Dann hob
er den Blick zu Aidan und sagte: »Du mußt lernen, zuzuhören, mein Freund, wenn
du überleben willst! Erinnerst du dich nicht, was das andere Kind, Benecia,
sagte, als du fragtest, wie aus einer kompletten Familie Vampire geworden sind? Sie sagte, ihr Vater sei einer geheimen Bruderschaft beigetreten. Ich
habe seitdem beständig darüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluß
gekommen: Benecia sprach von einer der ältesten Bruderschaften der Erde — der
Bruderschaft der Vampire. Und die Ursprünge dieses Geheimbundes, Aidan, lassen
sich bis nach Atlantis zurückverfolgen!«
    Nun war es Aidan, der zu zittern
begann, denn er begriff, was Valerian ihm sagen wollte. Die Bruderschaft, eine
Organisation, von der Aidan bisher nur einmal gehört hatte, als Maeve sie
beiläufig erwähnte, konnte sehr wohl der Schlüssel zum Geheimnis seiner
Wiederverwandlung sein — wenn nicht sogar der eigentliche Weg dazu.
    »Danke«, sagte Aidan rauh, ergriff
Valerians schlanke, blasse Hand und drückte sie bewegt. »Ich werde
zurückkommen, um mit dir zu sprechen, bevor ich gehe.«
    Valerian hielt ihn fest, als er sich
abwenden wollte. »Was ist mit dieser sterblichen Frau, mit der du dich
eingelassen hast? Hast du sie freigelassen, Aidan?«
    »Sie war nie meine Gefangene.«
    »Du weichst mir aus!«
    Aidan zwang sich, Valerians Blick zu
erwidern. »Neely lebt in meinem Haus. Ich habe jetzt keine Zeit, dir alles zu
erklären; es genügt wohl, dir zu sagen, daß ich sie weder festhalten noch gehen
lassen kann.«
    Valerian starrte mit ausdruckslosem
Blick zu Aidan auf und sagte nichts.
    »Hast du schon Nahrung gehabt?«
erkundigte sich Aidan ruhig. Auf Valerians zustimmendes Nicken hin fügte er
hinzu: »Gewinnst du allmählich deine Kraft zurück?«
    Auf diese letzten Worte hin wandte
der ältere Vampir das Gesicht ab und schwieg eigensinnig.
    Widerstrebend verließ Aidan
Valerians Seite und suchte sich den Weg durch das mit Pechfackeln erleuchtete
Verlies. Sein Instinkt führte ihn eine gewundene Steintreppe hinauf, die im
Laufe der Jahre durch Abnutzung schlüpfrig geworden war, einen staubigen Gang
entlang und in den großen Burgsaal.
    Mit größter Wahrscheinlichkeit
hatten hier über die Jahrhunderte hinweg Ritter, Edelmänner, Damen und Huren
gespeist und gefeiert. Heute jedoch war der Saal leer, mit Ausnahme der vier
Havermails, die

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