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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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doch.“
    Für wenige Augenblicke verdüsterte sich Mannitos Gesichtsausdruck. Dann nickte er kurz, nahm Annit sanft an der Hand und zog sie zu der schmalen Holztür neben der Sattelkammer bei den Ställen. Vor der Tür standen zwei Paar verdreckte Reitstiefel.
    Dort, das hatte Annit schon mitbekommen, befand sich ein absolutes Geheimnis. „Niemals“, hatte man ihr eingeschärft, „darfst du diesen Raum betreten!“
    Sie hätte es ohnehin nicht vorgehabt - auch ohne diese  Mahnung. Jetzt wird’s spannend!, dachte sie. Ich bin ja mal  neugierig, was sich hinter dieser Tür verbirgt. Ein Pferd? Ein  Goldschatz? Eine Mumie?
    Mannito zog den Schlüsselbund vom Gürtel, sortierte kurz und sperrte auf. Im Inneren des Raums war es stockdunkel. Rasch griff Mannito um die Ecke und knipste das Licht an. Dann bedeutete er Annit, hereinzukommen.
    Nach wenigen Schritten blieb sie wie angewurzelt stehen und blickte staunend umher.
    Die Fenster waren mit Brettern vernagelt, daher drang auch kein Licht herein. Überall an den Wänden klebten Fotos und Plakate von Reitturnieren. Dazwischen hingen Reitabzeichen, Medaillen und Siegerkränze. Die Regale waren vollgestopft mit Pokalen und anderen Trophäen. Stapelweise lagen Reiterzeitschriften und -bücher herum. In der Mitte des Raums befanden sich ein großer Tisch und ein Sessel.
    „Wahnsinn!“, flüsterte Annit. So leise, als hätte sie Angst, sie könne mit ihrer Stimme etwas in dem Raum zerstören.
    „Das ist das Heiligtum meines Vaters“, erklärte Mannito. „Er war ein einsames Ass im Springreiten und hat viele Preise geholt. Hin und wieder kommt er hierher. Dann sitzt er stundenlang in dem Sessel und gibt sich seinen Erinnerungen hin, die er in diesem Raum eingesperrt hat. Bis heute hat er den Schmerz nicht überwunden, dass seine Reitkarriere plötzlich von einem Tag auf den nächsten vorbei war.“
    Annit traute ihren Augen und Ohren kaum. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber das jedenfalls nicht.  Ich kann’s nicht glauben, dachte sie, während sie sich in dem Raum umschaute. Pelikan - ein erfolgreicher Reiter!  Sie durfte Reitermagazine durchblättern und Pokale anfassen, bis Mannito schließlich das Licht löschte.
    Draußen schärfte er Annit noch einmal ein, niemandem zu erzählen, dass sie in dem Raum gewesen waren.
    Annit war sehr nachdenklich geworden. Wie man sich in einem Menschen täuschen kann, nur weil der nicht gleich auf der eigenen Wellenlänge liegt, ging es ihr durch den Kopf. Vor ihrem inneren Auge tauchte nun Mannitos Vater auf und ihr fiel auch wieder ein, dass er ein Bein nachzog. „Hatte er einen Reitunfall?“, wollte sie wissen.
    Mannito nickte. „Ja. Ein Pferd hat ihn beim Springen unter sich begraben. Dabei wurde er schwer verletzt. Das war der Grund, warum seine Reitkarriere so abrupt beendet war.“ Er schluckte. „Darüber ist mein Vater bis heute nicht hinweggekommen. Die Reiterei war sein Ein und Alles. Sein Leben. Nach diesem Unfall hat er sich total verändert.“ Er zuckte mit den Schultern. „Nun, du weißt ja, wie er ist. Jedenfalls nicht immer einfach zu ertragen.“
    „Bist du deshalb weg von zu Hause?“, fragte Annit.
    Mannito blickte sie nur an - ohne etwas zu sagen.
    Doch Annit wusste auch so, dass ihre Vermutung stimmte. Armer Mannito, dachte sie. Schon klar, dass er es zu Hause nicht mehr ausgehalten hat. Sie seufzte. Aber dass Mannitos Vater sich so verhält und seine Stimmungen häufig wechseln, kann ich jetzt auch verstehen. Klar, dass ihn das traurig macht!, dachte sie weiter. Wenn ich mir vorstelle, dass ich plötzlich nicht mehr auf Silberstern reiten könnte. Auf seinem Rücken über Wiesen und Felder jagen könnte. Wie schlecht gelaunt wäre ich da erst!
    Annit und Mannito unternahmen noch einen kleinen Spaziergang durch das Dorf. Zum Abschluss besuchten sie noch einmal Silberstern und Ranja im Stall - so wie sie es jeden Abend machten, bevor sie schlafen gingen. Beide Pferde hatten einen Hinterlauf angehoben, ein Zeichen, dass sie müde waren.
    „Ich bin auch völlig erledigt. Ich glaube, es reicht für heute“, erklärte Annit und atmete tief ein.
    Mannito kratzte sich am Hinterkopf. „Morgen haben wir ja unseren freien Tag und müssen nicht in den Park. Hast du schon was Besonderes vor?“
    Annit schüttelte den Kopf. „Eigentlich nicht. Warum? Wieso fragst du?“
    Mannito zuckte mit den Schultern. „Große Überraschung. Ich möchte dir

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