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Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume

Titel: Silberstern Sternentänzers Sohn 02 - Gefährliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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ein kleines Stück von meiner Heimat zeigen.“
    Annit stimmte sofort zu. Sie freute sich sehr darauf, endlich mehr von diesem Land zu sehen.
    Müde betrat Annit kurz darauf das Zimmer, das sie sich mit Mannitos Schwester teilte.
    Anama hatte sich bereits in ihr Bettchen gekuschelt und rührte sich nicht.
    Erst als Annit ebenfalls im Bett lag, kam es leise, aber deutlich von der anderen Seite herüber. „Seid ihr verliebt, du und mein Bruder?“, fragte Anama.
    Annit hätte fast laut aufgelacht, da Anama plötzlich so erwachsen geklungen hatte. Sie schwieg einen Augenblick. „Du meinst eine Freundschaft, die Feuer gefangen hat? ... Nein, Anama, das ist es nicht. Mannito und ich mögen uns. Sehr sogar. Natürlich sind wir Freunde. Jeder hilft dem anderen, wo er kann. Aber verliebt sind wir nicht. Trotzdem können wir an die Tür des anderen klopfen, wenn alle Welt uns verlassen hat.“
    Mannitos kleine Schwester seufzte tief.
    Ein Lächeln huschte über Annits Gesicht. Erst durch die Erklärung eben war ihr so richtig bewusst geworden, wie tief die Freundschaft war, die sie mit Mannito inzwischen verband. Zufrieden schlief sie ein.

 
Ein herrlicher Ausritt
    ln gestrecktem Galopp jagten Annit und Mannito schon früh am nächsten Morgen über die Lichtung eines kleinen Waldstücks. Ehe sie in das Gehölz eintauchten, duckten sie sich instinktiv, um nicht die tief hängenden Zweige ins Gesicht gewischt zu bekommen. Der weiche Waldboden schluckte das Geräusch der Hufschläge. Nur das gleichmäßige Schnauben der Tiere war zu hören.
    Annit hatte etwa eine halbe Pferdelänge Vorsprung, als sie sich einem umgestürzten Baumstamm näherten. Sie zügelte Silberstern und dirigierte den Hengst geschickt zwischen den Bäumen hindurch an dem Hindernis vorbei.
    Mannito stieß ein lautes „Jippiiieh!“ aus und trieb seine Ranja mit einem mächtigen Satz über den Stamm. Grinsend warf er wie ein Cowboy einen Arm in die Luft, parierte durch und wartete auf Annit.
    Die schüttelte lachend den Kopf. „Gegen deine Macho nummer haben wir natürlich keine Chance“, rief sie und  tätschelte liebevoll Silbersterns Hals.
    Nach einer Weile zügelten die beiden ihre Pferde und  folgten im Schritttempo einem Forstweg, der talwärts  führte.
    In solchen Momenten fühlte Annit sich unbeschwert  und glücklich. Das Reiten, das Zusammensein mit Man nito und nicht zuletzt die herrliche Natur hier in den Kar paten würden ihr an jedem anderen Ort der Welt fehlen.
    Was ist es nur, was mich hier so begeistert?, grübelte sie  zum wiederholten Male. Hab ich hier vielleicht einen Platz  gefunden, an dem bleiben kann? Ein neues Zuhause? Sie  seufzte tief.
    Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, rief Mannito:  „Komm, lass uns eine kurze Pause machen. Es ist doch  echt toll hier.“ Er zügelte Ranja, als sie gleich darauf bei  einer der vielen glasklaren Mineralquellen ankamen.  Annit erfuhr, dass es davon in diesem Land unzählige  gab. 
    Silberstern löschte seinen Durst. Er senkte seinen Kopf  und schlürfte das frische Wasser. Dabei stellte er die  Ohren hoch - so wie es jedes Pferd tut, das ständig auf  alles achtet, was in seiner Umgebung vor sich geht.
    Nach einer Weile brachen sie wieder auf und gelang ten dann zu einem schmalen Hohlweg. Dort konnten sie  nur im Schritt hintereinander reiten. Doch bald wurde  der Weg wieder breiter. Sie beschleunigten ihr Tempo  und trabten zwischen zwei Rapsfeldern hindurch auf eine  Hochebene zu.
    „Ich glaub, Silberstern will’s heute wissen“, rief Annit Mannito zu. Sie spürte, dass dieser Ausritt ihrem Pferd genauso viel Spaß machte wie ihr selbst. „Wir treffen uns da vorne, okay?“
    „Auf geht’s, mein Süßer!“ Annit trieb den schwarzen Hengst mit einem leichten Schenkeldruck an. In gestrecktem Galopp jagten sie durch einen Hochwald. Silberstern war außer Rand und Band. Es sah fast so aus, als ginge er gerade mit seiner jungen Reiterin durch. Doch Annit saß fest im Sattel. Es gefiel ihr, dass sie ihr ganzes reiterliches Können aufbieten musste, um mit Silbersterns Temperament fertig zu werden.
    Der Wind verfing sich in ihrem langen schwarzen Haar. Sie atmete tief die würzige Waldluft ein, einen herrlichen Duft aus frischem Moos und Harz. Sie spürte, wie Silbersterns Hufe bei jedem Galoppsprung kraftvoll wieder auf den weichen Boden trafen. Wie ein Jockey beugte sich Annit über den sehnigen Pferdehals. Ihr Körper

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