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Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 04 - Familiengeheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Luft zu. Es war spät in der Nacht, doch noch immer ziemlich warm. Ich muss Caro davon erzählen, beschloss sie. Vielleicht kann sie mir weiterhelfen? Vielleicht weiß sie, ob Silberstern mir auch Rückblicke schicken kann? Und was das bedeuten könnte? Vielleicht weiß sie ja, ob es eine Möglichkeit gibt, das Gesicht deutlicher zu erkennen?
    Carolin Baumgarten wohnte in Lilienthal, war Annits  beste Freundin und die Besitzerin von dem Araberhengst  Sternentänzer, Silbersterns Vater. Die zwei Mädchen hatten  sich kennengelernt, als Annit in Roccos Zirkus angeheuert  hatte. Damals hatte Silberstern noch Rocco gehört. Als  Annit später den Zirkus verlassen hatte, hatte sie Rocco  den prächtigen pechschwarzen Hengst abgekauft. Wie sein  Vater Sternentänzer war auch Silberstern in einer wilden,  stürmischen Nacht auf die Welt gekommen. Und wie sein  Vater war auch Silberstern ein magisches Pferd und trug  wie dieser einen kleinen Keilstern auf der Stirn. Doch im  Gegensatz zu Silberstern war sein Vater mondhell, und  seine magische Gabe bestand darin, dass sein Reiter in  Vollmondnächten in die Zukunft blicken konnte.
    Annit wedelte immer hektischer. Ich muss sie unbedingt anrufen. Oder ihr eine Mail schicken. Aber wie? Von wo? Etwas ratlos schaute sie sich um. Hier gab es nur Steine, Felsen, Gebirge und Küste. Vor sich, hinter sich. Ein Gefühl von Verzweiflung und Ohnmacht stieg in Annit auf. Warum können meine Eltern nicht einfach in Gelsenkirchen wohnen? Und warum können meine Adoptiveltern nicht einfach meine leiblichen sein? Warum musste ich diese Bibel finden? Ich war doch glücklich. Annit schlang das Tuch um ihre Hand und kletterte zurück in ihren Schlafsack. Bald fiel sie in einen tiefen traumlosen Schlaf.

 
Letzte Etappe einer langen Reise
    Nach ein paar Tagen verließen Annit und Mannito die Küste und ritten Richtung Süden, weiter ins Landesinnere. Die Straßen waren etwas weniger steinig, und so kamen sie zügiger voran. Annit war heilfroh, dass sie das gefährliche Küstenstück hinter sich lassen konnten.
    Dennoch grübelte sie ständig über ihren seltsamen Traum nach. Sie hatte Carolin angerufen und ihr davon erzählt. Doch auch die Freundin hatte den Traum nicht interpretieren können. Carolin hatte sie nur gebeten, vorsichtig zu sein.
    Und sie hatte versprochen, Ami nach der Bedeutung des Traumes zu befragen. Ami war eine weise alte Frau, eine Hexe und Heilerin, die immer Rat wusste.
    Es war ein herrliches Gefühl, endlich wieder über Wiesen und Felder galoppieren zu können und keine Angst mehr haben zu müssen, auf dem Geröll auszurutschen.  Auch die Pferde genossen es und preschten mit wehenden  Mähnen dahin.
    Zwischendurch legten sie immer mal wieder eine längere Strecke mit dem Dolmus zurück, um vor allem die Pferde zu schonen - obwohl Annit sich nach wie vor nicht an die Schaukelei gewöhnen konnte.
    Inzwischen kam es Annit vor, als seien sie schon eine halbe Ewigkeit unterwegs. „Langsam wird es Zeit, dass wir in Dedeli ankommen“, stöhnte sie und streckte sich. Sie hatten sich zu einer kurzen Rast unter einer Baumgruppe niedergelassen.
    Mannito zückte die Landkarte, spreizte zwei Finger auseinander und zeigte einen Abstand an. „So nahe sind wir jetzt ungefähr dem Ort, an dem deine Eltern irgendwo leben müssen.“ Er beugte sich tiefer über die Karte. „Dieses Dedeli muss ziemlich winzig sein. Es ist nämlich nicht auf der Karte eingezeichnet.“
    Annit spitzte über seine Schulter. „Am Van-See, sagte die Igoumeni doch. Und der ist gleich hier. Also sind wir so gut wie da.“
    „Du bist lustig!“ Mannito grinste. „Der Van-See ist sieben Mal so groß wie der Bodensee in Deutschland. Such da mal einen kleinen Ort.“
    „Mensch!“, stöhnte Annit. „Mir reicht’s jetzt aber echt langsam.“
    „Immerhin sind wir schon in Ostanatolien“, erklärte  Mannito. „Aber ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wo  wir letztendlich hinmüssen.“
    Annit verdrehte die Augen. „Was machen wir dann?“
    Mannito faltete die Karte wieder zusammen. „Am besten, wir fragen jemanden.“
    Ratlos schaute sich Annit um. Die Gegend war kaum besiedelt. Nur sehr vereinzelt gab es ein paar Häuser. „Ob wir hier jemanden finden, der sich auskennt?“, überlegte sie wenig hoffnungsvoll.
    Mannito zuckte die Achsel. Er versuchte seine Ratlosigkeit zu verbergen. „Erst mal können wir sowieso nur auf dieser Straße

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