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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shumeet Baluja
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Vielleicht war »Vollidiot« eine genauere Umschreibung.
    »Ich hoffe, ihr amüsiert euch gut.« Ehe einer von ihnen sich genötigt sah, einen weiteren Gesprächsversuch zu starten, war Atiq an ihren Tisch getreten. Er trug einen schwarzen Smoking mit schwarzer Krawatte und blickte leutselig in die Runde. »Ich wollte euch mitteilen, was euch vier heute Abend erwartet. Xiao wird euch als Ubatoos nächste Generation von Rittern in schimmernder Rüstung vorstellen. Er wird vermutlich den hier anwesenden Werbekunden sagen, dass ihr während eures Praktikums mit ihnen zusammenarbeiten werdet, um ihnen dabei zu helfen, mehr über ihre Kunden in Erfahrung zu bringen. Das ist Teil des Touchpoints-Programms – das Data-Mining-Projekt, an dem ihr mitarbeiten werdet.«
    Atiq sah besorgte Mienen auf mindestens drei der vier Gesichter – außer bei William, der überzeugt war, dass er sich dabei gut schlagen würde.
    Er fuhr fort: »Keine Sorge. Wir haben normalerweise ein Team, das sich um die geschäftliche Seite kümmert. Aber manchmal ist es gut, wenn die Werbekunden direkt mit den Köpfen im Unternehmen reden können. Das gibt ihnen ein gutes Gefühl. Ihr müsst bloß enthusiastisch wirken. Ich bin sicher, ihr werdet sie beeindrucken. Glaubt mir, es wird gut laufen.« Er sah noch einmal kurz in die Runde und lächelte Kohan an. »Übrigens, hübsches Hemd, Cowboy.«
    Stephen konnte sich nicht entsinnen, je einen einzigen Mitarbeiter, den er bei SteelXchange eingestellt hatte, ohne ausführliche Schulung auch nur in die Nähe eines Kunden gelassen zu haben. Vielleicht war das ein weiterer Hinweis darauf, welche Art von Talenten Ubatoo anzulocken verstand. Oder vielleicht konnten Praktikanten nur sehr wenig tun, was einem riesigen Unternehmen wie Ubatoo wirklich schaden würde. Letzteres fand er ungemein beruhigend.
    Atiq griff in seine Taschen und holte vier Päckchen Visitenkarten hervor. Neben dem offiziellen Ubatoo-Logo prangte stolz der jeweilige Name, darunter der Titel »Software-Praktikant – Touchpoints-Team« sowie E -Mail-Adresse und Telefonnummer.
    »Übrigens, wieso hockt ihr hier so allein herum? Mischt euch unter die Leute. Die sind alle ganz nett, ehrlich.« Atiq drehte sich um und winkte jemanden herbei. »Ich möchte euch Miss Erion vorstellen«, sagte er. »Ihrem Unternehmen, Aston Martin, verdanken wir die Idee zu der zweiten Aufgabe im Wettbewerb. An genau diesem Problem haben wir nämlich letzten Herbst für Miss Erion gearbeitet.«
    Nachdem er sie alle miteinander bekannt gemacht hatte, verschwand Atiq hastig, um die nächste Gruppe zu begrüßen – wieder ein Tisch mit hilflosen Gästen, die gerettet werden mussten.
     
     
    »Was haben Sie vor Ubatoo gemacht?«
    Der Mann war bereits der Vierte, mit dem Stephen seit dem Ende des Desserts sprach, und hatte sich und seine Firma einige Minuten zuvor vorgestellt. Doch Stephen hatte sich schon keinen der drei anderen Namen merken können. Er erzählte ganz automatisch von SteelXchange. Als ihm die Frage das erste Mal an dem Abend gestellt worden war, hatte er sich verhaspelt und nun hütete er sich davor, noch einmal über GreeneSmart zu sprechen. Das hatte zu einigen abfälligen Fragen geführt, die er sich lieber ersparen wollte.
    »Darf Sie jemand aus meinem Team irgendwann mal anrufen? Ich hör immer wieder, was für tolle Umsätze ihr all den anderen Kunden beschert.« Der Mann lallte leicht, und jedes Mal, wenn er ausatmete, erfüllte ein verräterischer säuerlicher Geruch die Luft zwischen ihnen.
    »Gern«, erwiderte Stephen. »Hier ist meine Karte. Ich tue, was ich kann.«
    »Hören Sie«, fuhr der Mann mit gedämpfter Stimme fort und legte Stephen tollpatschig eine Hand auf die Schulter, »wenn Ihr Praktikum hier zu Ende ist, wir können immer kreative Köpfe gebrauchen.«
    Stephen hatte gehört, dass Angestellte von Ubatoo, vor allem Praktikanten, nicht selten Jobangebote bekamen. Falls die Gerüchte stimmten, war allerdings das begehrteste Angebot, nämlich das von Ubatoo selbst, eine Seltenheit.
    »Wie wär’s, wenn wir ihn erst mal für uns arbeiten lassen, bevor Sie ihn uns klauen?«
    Der Mann drehte sich verwundert zu der Stimme um. »Ah, Atiq. Schön, Sie zu sehen. Aber es wäre nur fair, wenn er zu uns käme. Ubatoo hat mir zwei meiner besten Leute abgeluchst. Ihr habt sie irgendwo tief in eurem Unternehmen versteckt«, sagte der Mann und schüttelte Atiq die Hand. Trotz des breiten Lächelns sah man ihm die Verbitterung an.
    »Ich

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