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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shumeet Baluja
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sagte sie wenig überzeugend. Minuten vergingen, ehe Molly wieder etwas sagte.
    »Was hast du dir vorhin angesehen, als wir im Konferenzraum waren?«
    »Na, hauptsächlich dich«, erwiderte Stephen und wandte sich Molly zu.
    Anscheinend verdiente er für die Äußerung einen zärtlichen Händedruck. »Ich meine davor, als du so eifrig vor dich hingearbeitet hast.«
    »Ich hab mir Sebastins E-Mails angesehen. Ich wollte nachsehen, ob er heute Abend irgendwelche Mails über das Treffen verschickt hat.«
    »Hat er?«
    »Nein. Ich hab nichts gefunden. Wenn er welche verschickt hat, dann jedenfalls nicht über sein Ubatoo-Konto. Ich hab auch die E -Mails von den Leuten gecheckt, denen er in den letzten paar Wochen Mails geschickt hat. Mit nur achtzehn davon hatte er regelmäßig Kontakt, und zwölf davon haben ein Ubatoo-Konto. Aber bei den zwölf hab ich nichts Interessantes entdeckt.«
    »So was könnt ihr? Einfach so alle Mails lesen? Hört ihr auch Telefonate ab und guckt euch an, was die Leute online so alles machen?«, fragte Molly überrascht.
    »Wir hören keine Telefonate ab.«
    »Aber alles andere macht ihr?«
    »Manchmal. Das Gleiche hab ich für ACCL gemacht.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass du so was machst«, sagte Molly. »Ich wünschte, ich hätte solche Informationen über die Leute, die ich auf EasternDiscussions untersuche. Wieso hast du mir nie davon erzählt?«
    Ehe der Spaziergang zu Ende war, hatte Stephen trotz einiger Bedenken versprochen, für Molly einige der Forumsmitglieder von EasternDiscussions zu überprüfen.
     
     
    In Gebäude 11 waren die LCD -Wände in Pink getaucht, und Yuri und Kohan plauderten und lachten ausgelassen. Als sie Stephen und Molly hereinkommen sahen, schalteten sie die LCD s rasch aus, und Yuri stand hastig auf, als wäre er auf frischer Tat ertappt worden.
    »Was habt ihr denn da gemacht?«, fragte Molly misstrauisch. Da sie keine Antwort erhielt, sprang Stephen ein: »Leute beim Surfen nach Pornos beobachtet.«
    »Ihr seid mir ja zwei«, sagte Molly, ging zu Stephens Schreibtisch, klappte ihren Laptop auf und fing an, ihre eigenen Untersuchungen vorzubereiten.
    Yuri streckte Stephen die Hand entgegen. »Ich hab darüber nachgedacht, was du gesagt hast, Stephen, und habe Atiqs Angebot angenommen.«
    »Hey, Glückwunsch!«, meinte Stephen nach den Turbulenzen des Tages aufrichtig und ergriff Yuris Hand.
    »Kohan hat mir von dem Projekt erzählt, an dem du jetzt arbeitest«, fuhr Yuri fort. »Ich finde es fantastisch, dass du das überhaupt machen darfst.«
    »Na ja, um die Wahrheit zu sagen, ich hab noch niemandem davon erzählt.«
    »Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass es funktioniert«, warf Kohan unwirsch ein – wahrscheinlich ein Anflug von schlechter Laune, weil Yuri das Jobangebot erwähnt hatte. Jedenfalls war er nicht gerade freundlich gestimmt und überhäufte Stephens Plan mit aggressiver Kritik. Aber Stephen war heute nicht nach derartigen Auseinandersetzungen zumute, und er überließ es den beiden, die zahlreichen Defizite seines Projektes zu erörtern.
    Molly war so weit. »Okay, ich möchte Näheres über sechs Leute rausfinden. Die ersten zwei schreiben die wütendsten Posts auf meiner Website. Die beobachte ich schon eine ganze Weile. Die anderen vier könnten die Leute sein, die heute bei dem Treffen dabei waren – ich möchte feststellen, ob ich sie anhand ihrer E -Mails wiedererkenne. Sind sechs zu viel?«
    Bloß sechs? Trotz seiner Bedenken, Molly auf Ubatoos Ressourcen zugreifen zu lassen, konnte er kaum dem Drang widerstehen, alle Besucher ihrer Website zu analysieren.
    »Sechs sind kein Problem. Was willst du über sie wissen? Wir könnten rausfinden, worüber sie sich in ihren Mails austauschen, mit wem sie chatten, wo sie wohnen, was du willst«, und dann, lauter, damit Kohan und Yuri es auch mitbekamen, »sogar, wie viele Pornos sie sich reinziehen.«
    Molly fühlte sich wie ein Kind im Süßwarenladen. »Kannst du zuerst ihre E -Mails aufrufen? Danach können wir uns vielleicht ansehen, wonach sie so im Internet suchen.«
    »Kein Problem.« Stephen öffnete Ubatoos E -Mail-Suche und holte die Ergebnisse für Molly auf den Bildschirm, dann ließ er sie allein weitermachen.
    Während sie arbeitete, machte Stephen sich auf die Suche nach einem leeren Konferenzraum. Er wollte Sebastin anrufen. Zwar wusste er nicht genau, was er sich davon erhoffte. Doch allein die Aussicht, weitere Einzelheiten über das heutige Treffen in

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