Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
Gestaltwandler, deshalb weiß ich nicht, wie sie es … äh … machen.«
»Na, wie jeder andere Mensch «, erwiderte ich.
»Ja, aber Drachen sind doch keine Menschen. Sie sind … na ja, ich vermute mal, sie sind Tiere.«
»Gabriel ist kein Tier«, flüsterte ich wütend. »Er ist ein Drache, und das sind keine Tiere. Es sind … na, eben Drachen. Für gewöhnlich nehmen sie menschliche Gestalt an, aber manchmal auch andere Gestalten.«
»Und … hat er es in Drachengestalt gemacht?«
Ich blickte mich suchend nach dem großen, attraktiven Mann um, der der Feuerwehr gerade erklärte, warum mein Zimmer in Flammen aufgegangen war. »Ich möchte wirklich nicht darüber reden.«
»Ja, ich kann mir vorstellen, dass du nicht gerne über Sex mit Tieren reden möchtest, aber ich finde es trotzdem faszinierend.«
Ich warf meinem Zwilling einen bösen Blick zu und flüsterte: »Das war kein Sex mit Tieren!«
»Du hattest Sex mit ihm in Drachengestalt – also mit der guten, alten Missionarsstellung hat das nichts zu tun«, erwiderte sie fröhlich.
»Er war nicht in Drachengestalt. Er hat zwar gesagt, er könnte es, aber er hat es nicht getan, und ehrlich gesagt, bin ich froh … Ach, das ist albern. Ich werde nichts mehr dazu sagen.«
Cyrene tätschelte mir den Arm. »Versteh mich nicht falsch – ich bewundere dich, wirklich. Ich weiß noch gut, wie früher Zeus ständig um uns herumschwirrte und versuchte, mich und die Schwestern zu verführen. Hattest du schon jemals einen Schwan am Bein? Es ist alles andere als reizvoll, das kannst du mir glauben.«
Ich starrte sie mit offenem Mund an. » Zeus? «
»Oh ja, er war ständig hinter uns Najaden her. Er trieb es am liebsten im Wasser, hieß es. Aber wir wollen das Thema nicht weiter vertiefen.«
Dazu gab es auch nicht mehr viel zu sagen, aber ich nahm mir vor, noch einmal die griechischen Sagen zu lesen.
»Da ist er«, sagte Cyrene und blickte Gabriel, der aus der Menge auftauchte, entgegen. Ihre Stimme hatte einen Unterton, der mir nicht gefiel.
»Cy, du bist doch nicht böse, weil ich seine Gefährtin bin und nicht du?«, fragte ich.
Sie überlegte einen Moment lang, dann schüttelte sie den Kopf. »Zuerst schon, aber dann dachte ich mir, was es für dich bedeuten würde, wenn ich ihn dir wegschnappte, und ich beschloss, es nicht zu tun. Du hast einen Mann für dich selbst verdient.«
Mir lag schon auf der Zunge, dass sie ihn mir gar nicht hätte wegnehmen können, aber ich verkniff mir die Bemerkung. Sie sollte ihr Gesicht wahren.
Gabriel blieb vor mir stehen. Sein Gesichtsausdruck war grimmig.
»Was ist los?«, fragte ich.
»Hast du Maata oder Tipene gesehen?«
Ich blickte mich suchend um, konnte aber die beiden großen Bodyguards nirgendwo entdecken. »Nein. Sind sie denn nicht dorthin zurückgegangen, wo du wohnst?«
Er schüttelte den Kopf. »Sie haben hier Zimmer bezogen, um auf dich aufzupassen.«
»Auf mich?« Heiße Wut stieg in mir auf. Es verletzte mich, dass er mir nicht vertraute. »Hast du gedacht, ich würde etwas von dir stehlen und mich damit aus dem Staub machen?«
»Du hast mir schon etwas gestohlen, aber darum geht es nicht.«
Besorgt suchte er die Menschenmenge nach seinen Bodyguards ab. Ich packte ihn am Arm und funkelte ihn böse an. »Wie kannst du es wagen. Ich habe dir überhaupt nichts gestohlen. Ich bin keine echte Diebin, und ich dachte, du hättest das begriffen, nachdem ich dir von Magoth erzählt habe.«
»Mayling …«
»Wie konntest du all das mit mir machen, wenn du der Überzeugung bist, ich sei nur eine kleine Diebin …«
Er unterbrach meine Tirade mit der effektivsten Methode, die ihm zur Verfügung stand. Er küsste mich mit einer Leidenschaft, die mir den Atem raubte.
»Mein Herz, mein kleiner Vogel … du hast mein Herz gestohlen.«
Ich klappte den Mund wieder zu. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus.
»Ich müsste beleidigt sein, dass du so eine schlechte Meinung von deinem Gefährten hast«, fuhr er fort, »aber dafür habe ich jetzt keine Zeit. Wenn Maata und Tipene nicht hier sind, dann kann das nur bedeuten, dass sie etwas Bedrohliches bemerkt haben, dem sie nun auf der Spur sind. Und das kann nur eins bedeuten.«
»Was?«, fragte ich. Am liebsten hätte ich ihm die Arme um den Hals geschlungen und ihn auf die besorgt gerunzelte Stirn geküsst.
Er sprach den Namen aus, als sei er ein Fluch. »Kostya.«
»Wer ist Kostya?«, fragte Cyrene und trat gähnend auf uns zu. »Warum können wir
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