Silver Dragons 01 - Ein brandheisses Date
sich gestern Nacht zum ersten Mal begegnet«, erklärte Drake.
»Pah! Das wollten sie euch glauben machen, aber ich lasse mich nicht so leicht täuschen wie du, Bruder. Sie arbeiten zusammen, und ich werde nicht zulassen, dass sie ihre infamen Pläne durchführen.«
Der berechnende Blick, den er mir zuwarf, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. »Gabriel«, flüsterte ich aufgeregt und schmiegte mich eng an ihn. »Ich glaube, wir haben ein Problem.«
»Er wird dir nichts tun«, versicherte er mir mit lauter Stimme. »Du brauchst keine Angst um deine Sicherheit zu haben, Gefährtin. Er wird dich nicht anfassen.«
»Das habe ich nicht gemeint«, sagte ich. Ich wollte ihm erklären, dass Kostya möglicherweise Dr. Kostich, der ja die Belohnung auf meinen Kopf nicht zurückgezogen hatte, Informationen weitergeben könnte, um das Geld zu kassieren. Mit einem mächtigen Erzmagier an der Seite standen ihm ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung.
Bevor ich jedoch all dies vorbringen konnte, begann Kostya erneut über die Ungerechtigkeiten zu wüten, die ihm zugefügt worden waren. »Ich schwöre euch, dass die schwarzen Drachen wieder zurückgewinnen werden, was ihnen einst gehörte!«
»Oh, nicht schon wieder«, stöhnte Aisling. »Was meinst du, können wir ihn nicht vorspulen?«, flüsterte sie ihrem Mann zu.
»Wir werden dem Tod ins Auge schauen, um den Stolz und den Ruhm der Sippe wiederherzustellen«, erklärte Kostya mit großartiger Geste.
»Es reicht!«, brüllte Gabriel plötzlich. Alle zuckten erschreckt zusammen. »Ich habe jetzt genug von deinen Spielchen, Kostya. Ich kann nur vermuten, dass du Drake mit diesen ungeheuerlichen Behauptungen gegen mich einnehmen willst, aber ich werde nicht länger meine Zeit damit verschwenden, mich zu verteidigen. Es gibt wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern müssen.«
Jim setzte sich neben mich und erklärte leise: »Drake hat – als neutraler Vermittler – Kostya und Gabriel dazu gebracht, hierherzukommen und miteinander zu reden. Das war natürlich, bevor du versucht hast, Kostya auf dem Steinboden das Gehirn aus dem Kopf zu schlagen. Jetzt ist die Atmosphäre wahrscheinlich ein wenig angespannt.«
Ich warf dem Dämon einen Blick zu, den er grinsend erwiderte.
»Ihr könnt eigentlich auch jetzt gleich miteinander reden«, sagte Aisling. »Der Zeitpunkt ist wahrscheinlich so gut wie jeder andere.«
»Ich werde keine Friedensgespräche mit Kostya führen, bevor er nicht Maata und Tipene freilässt«, entgegnete Gabriel.
Kostya blickte ihn überrascht an. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
»Maata und Tipene sind weg?«, fragte Aisling. »Ich habe mich schon gewundert, wo sie sind. Kostya …«
»Ich weiß nicht, wovon er redet«, wiederholte Kostya lauter. »Ich habe überhaupt nichts mit seiner Sippe zu tun. So lautet doch die Vereinbarung, die wir getroffen haben.«
»Eine Vereinbarung, die du einfach ignoriert hast, als du die Gelegenheit hattest, meine Leibwächter gefangen zu nehmen«, fuhr Gabriel ihn an.
»Wenn ich einen silbernen Drachen aus dem Verkehr ziehen wollte«, erwiderte Kostya mit leiser, bedrohlicher Stimme, »wäre er nicht verschwunden, sondern tot.«
Gabriel zitterte am ganzen Körper, so sehr musste er sich beherrschen. »Ich glaube dir nicht«, sagte er schließlich.
Kostya zuckte mit den Schultern. »Das interessiert mich wenig. Vielleicht behauptest du ja nur, sie seien verschwunden, damit Drake Mitleid mit dir hat.«
»Anscheinend sind wir wieder mal in eine Sackgasse geraten.« Gabriel knirschte mit den Zähnen.
»Und daran wird sich auch nichts ändern, bis du mir mein Phylakterium zurückgibst«, schrie Kostya.
»Du wirst Maata und Tipene unverletzt freilassen, sonst werde ich beenden, was vor Jahrhunderten begonnen wurde!«, erwiderte Gabriel wütend. Seine Augen glühten.
Ich stand auf und ergriff seinen Arm. Pál und István traten wieder näher an Kostya heran. Die beiden Wyvern funkelten einander böse an. Ich spürte, wie das Feuer in Gabriel wütete, aber er hielt es unter Kontrolle.
»Dann gibt es nichts mehr zu sagen. Dieses Treffen war reine Zeitverschwendung.« Kostya riss sich von den beiden grünen Drachen los und verbeugte sich vor Aisling. »Ich wünsche euch einen guten Tag, Aisling, Bruder …«
Dann trat er einen Schritt auf Gabriel zu, blickte jedoch mich aus seinen schwarzen Augen an. Mir lief es kalt über den Rücken. »Was dich angeht, Meisterdiebin …«
Gabriel trat vor
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