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Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11

Titel: Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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zu lassen, und ich möchte es lieber nicht am Leib tragen, falls Kostya
auftaucht. Er hat die fatale Neigung, erst anzugreifen und dann Fragen zu
stellen, und es würde mir nicht gefallen, wenn er das Phylakterium bei mir
entdeckte.«
    »Aber es ist doch so kostbar. Eigentlich möchte ich
für so etwas Wertvolles nicht verantwortlich sein«, sagte ich leise, um keine
Aufmerksamkeit zu erregen. Ich zupfte an Gabriels Ärmel.
    »Außerdem ist es doch aus Gold. Drake hat es doch
schon einmal gerochen, als ich es in meiner Weste stecken hatte - er wird es
wieder riechen.«
    »Dieses Mal nicht. Heute Morgen hat er auch nichts
gemerkt, und ich habe es während des Frühstücks die ganze Zeit umgehabt. Das
Medaillon, in dem das Phylakterium steckt, ist aus Platin. Er wird es nicht
bemerken.«
    »Aber«, protestierte ich, »Platin ist doch noch
wertvoller als Gold. Dann wird er eben das riechen, und alle werden wissen,
dass ich etwas sehr Kostbares an mir trage.«
    »Für einen Drachen gibt es nichts Wertvolleres als
Gold«, antwortete Gabriel und nickte ein paar Drachen zu, die ihn begrüßten.
    »Platin übertüncht den Geruch von Gold. Solange du
es nicht zeigst, wird keiner etwas merken.«
    Ich
gab einen unglücklichen Laut von mir, aber er beugte sich zu mir herab und
flüsterte mir ins Ohr: »Mayling, das Phylakterium ist unendlich wertvoll. Ich
konnte es nicht zurücklassen, aber ich kann es auf dieser Versammlung auch
nicht tragen. Das ist zu gefährlich. Du musst es für mich aufbewahren, bis wir
hier fertig sind.«
    »Aber wenn nun einer erfährt, dass ich es an mir
trage?«
    »Niemand kann es dir wegnehmen«, antwortete er
nachdrücklich.
    »Ich war nicht untätig, während du in Abbadon
warst. Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde und ich dir das Phylakterium
anvertrauen müsste. Deshalb habe ich das Medaillon mit einem Zauber belegen und
versiegeln lassen, sodass nur ein silberner Drache es berühren kann. Wenn
jemand anderer versucht, es dir wegzunehmen, wird er einen Stromschlag bekommen.«
    Entsetzt
starrte ich auf meine Brüste.
    »Hab keine Angst, mein kleiner Vogel«, sagte er und
gab mir rasch einen Kuss. »Dein Leben würde ich nicht einmal für das
Lindwurm-Phylakterium aufs Spiel setzen. Du bist meine Gefährtin, und deshalb
bist du immun gegen den Zauber.«
    »Das
freut mich«, erwiderte ich. Ich zuckte mit den Schultern, damit das kühle
Metall zwischen meinen Brüsten an die richtige Stelle rutschte. Es erwärmte
sich zwar rasch auf Körpertemperatur und war kaum noch zu spüren, aber ich war
mir seiner Kostbarkeit doch sehr bewusst. Gabriel lächelte mich an und führte
mich durch einen Gang zwischen den Stuhlreihen. Maata und Tipene folgten
schweigend. Er blieb kurz stehen, als ein Paar aufstand und ihn begrüßte. Sie
redeten in einer fremden, melodischen Sprache miteinander.
    Ich
neige nicht zu Nervosität, aber ich muss zugeben, dass ich am liebsten in die
Schatten geschlüpft wäre. Der Saal war jedoch viel zu hell erleuchtet. Das
Licht glitzerte auf den goldenen Wandpaneelen und den dazu passenden goldenen
Möbeln. Sogar der Teppich war mit goldenen Ornamenten versehen. Vermutlich
nutzten die Drachen diesen Raum als Sitzungssaal, weil ihnen die Ausstattung
gefiel, aber ich fühlte mich hier nicht wohl.
    Verstohlen zupfte ich einen Fussel von meiner
schwarzen Wollhose und rückte die enge Manschette der Bluse zurecht, die er mir
geschenkt hatte. Er hatte gesagt, sie sei speziell für mich angefertigt worden,
und sie war aus einem seidigen schwarzen Stoff, den er Drachengewebe nannte.
Sie war bestickt mit Fäden aus echtem Silber und mit Edelsteinen, die ein
kompliziertes Muster aus tanzenden und springenden Drachen bildeten.
    Es war eine sehr hübsche Bluse, und zunächst machte
ich mir höchstens Gedanken darüber, dass sie bestimmt sehr teuer gewesen sein
musste. Erst als ich sie anzog, merkte ich, dass der schwarze Stoff eine Art
Eigenleben zu führen schien und wie von selbst Schatten erzeugte. Die Bluse zu
tragen gab mir ein ganz besonderes Gefühl, und ich gelobte insgeheim, sehr
vorsichtig zu sein und aufzupassen, dass sie keinen Fleck bekam.
    »Das ist meine Gefährtin, May Northcott«, sagte
Gabriel plötzlich auf Englisch und stellte mich drei Drachen vor. Sie waren in
schwarze und silberne Gewänder mit afrikanischen Mustern gekleidet. Der Mann
trug eine lose fallende Tunika und eine Hose, die Frauen weite, kaftanähnliche
Kleider und Kopfschmuck aus dem gleichen Stoff. Alle

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