Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
deinen
Wyvern schon nicht weg. Das ist doch das Schöne an dem Ganzen - ich habe meinen
eigenen! Ich bin dazu bestimmt, Kostyas Gefährtin zu sein, so wie du die von
Gabriel bist.«
Ich
schloss die Augen einen Moment lang, und als ich sie wieder öffnete, stand
Gabriel vor mir, einen fragenden Ausdruck im Gesicht. »Probleme?«, fragte er.
»Nur Cyrene, wie sie leibt und lebt«, erwiderte ich
und legte die Hand über die Sprechmuschel. »Kannst du mir zwei Minuten Zeit geben,
damit ich sie zur Vernunft bringen kann?«
Er
nickte. »Maata hat in zwei Wochen Geburtstag. Ich schenke ihr einen
Blankoeinkaufsscheck für dieses Kaufhaus.«
Ich
blickte zu den beiden Bodyguards, die an einer Wand in der Nähe des Eingangs
lehnten, und nickte. »Ich beeile mich.«
»Ich sage Maata, dass sie eine Stunde Zeit hat«,
erklärte er augenzwinkernd und machte sich auf den Weg.
Ich unterbrach Cyrene, die mir gerade langatmig
erläutern wollte, warum sie die idealen Voraussetzungen hatte, Kostyas Gefährtin
zu sein. »Darüber können wir später sprechen. Ich nehme an, die Probleme, die
du vorhin erwähnt hast, haben etwas mit ihm zu tun? Haben die anderen
Drachensippen etwas zu dir gesagt?«
»Oh.« Ihre Stimme sank zu einem Flüstern herab.
»Nein, es ist etwas anderes. May, es ist... oh, es ist schrecklich!«
»Was?«, fragte ich. Mein Magen zog sich zusammen,
obwohl ich doch eigentlich schon seit Jahrzehnten daran gewöhnt war, dass sie
immer in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte.
»Weich mir nicht ständig aus, und sag es mir
endlich. Du weißt doch, dass es nur schlimmer wird, wenn du erst stundenlang
versuchst, mich darauf vorzubereiten.«
»Ja, ich weiß, aber dieses Mal ist es besonders
kompliziert. Es ist... es ist Neptun.«
»Wer?«, fragte ich verblüfft.
»Neptun.
Du weißt schon, der Herrscher über alle Wasserwesen. Er herrscht auch über die
Schwesternschaft, nur geben wir es nicht so gerne zu, weil, na ja, du weißt ja,
wie manche der Schwestern sind - sie mögen Männer nicht besonders, und Neptun
war immer ziemlich herablassend uns Najaden gegenüber. Als ob wir nicht auch
wertvolle Geschöpfe wären. Wir leisten mehr als alle anderen Elementarwesen
zusammen. Na ja.« Sie holte tief Luft und fuhr in einem gemäßigteren Tempo
fort: »Neptun bestellte mich zu sich, und es war überhaupt nicht schön, May.«
»Daran zweifle ich nicht im Geringsten. Wie schlimm
war es denn?«
»Sehr schlimm. Er hat mich ausgezogen.«
»Was?«, fragte ich schockiert.
»Du und deine schmutzigen Gedanken. Er hat mir
meinen Titel weggenommen«, heulte sie. »Es war schrecklich.«
Ich
schloss erneut einen Moment lang die Augen. »Was genau ist passiert?«
Am
anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. »Es geht um meine Quelle«,
antwortete Cyrene dann.
»Was ist damit?«
»Ich war im letzten Monat so viel mit Kostya beschäftigt,
und die Quelle... Er brauchte mich so sehr, verstehst du, ich meine, er
brauchte mich ernsthaft und beanspruchte all meine Zeit und Aufmerksamkeit...
und die Quelle... na ja, nun, sie wurde gewissermaßen... verunreinigt.«
»Du hast deine Quelle nicht gepflegt?«, fragte ich
ungläubig.
Als
Wasserwesen hatten Najaden die Verantwortung für verschiedene
Frischwasser-Ressourcen. Manche beschützten Seen, andere Flüsse und wieder
andere, wie Cyrene, waren persönlich verantwortlich für Quellen, die Flüsse und
unterirdische Bäche speisten. Ich war mit der Schwesternschaft der Hydriaden so
vertraut, dass mir klar war, wie ernst es war, seiner Verantwortung nicht
gerecht zu werden. »Oh, Cy. Wie konntest du es nur so weit kommen lassen?«
»Es war wegen Kostya! Er brauchte mich, Mayling!
Niemand hat mich je so gebraucht. Er...« Ihre Stimme wurde noch leiser.
»Er ist so unglaublich sexy. Ich konnte ihm einfach
nicht widerstehen.«
Ich seufzte leise. Wenn ich eins in meinem Leben
gelernt hatte, dann die Tatsache, dass Strafen bei meinem Zwilling gar nichts
bewirken. »Manchmal wünschte ich wirklich, du hättest bei meiner Schöpfung
nicht deinen gesunden Menschenverstand aufgegeben.«
»Es tut mir leid«, erwiderte sie kleinlaut.
»Ja, ich weiß. Du warst also zu beschäftigt damit,
Kostya wie verrückt zu liehen, und hast nicht auf deine Quelle aufgepasst, und
jetzt ist sie verschmutzt. Aber der Schaden kann doch bestimmt behoben werden.
Warum kümmert sich Neptun höchstpersönlich darum?«
»Weil Hahn, die deutsche Sylphe, meine Position
einnehmen will. Deshalb. Habe ich ihn
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