Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
zögerlich, als ich die Tür
öffnen wollte. Ich blickte sie fragend an.
»Du liebst ihn doch auch, oder nicht?« Sie trat
einen Schritt auf mich zu und blickte mich forschend an. »Ich meine, du würdest
ihn doch nicht einfach gegen einen anderen Drachen eintauschen, oder?«
Ich lächelte. »Ich kann dir versichern, dass ich
kein Auge auf Kostya geworfen habe. Ich hätte gar nicht die Geduld für ihn.«
»Gut«, erwiderte sie und reckte das Kinn. »Denn er
gehört mir. Und obwohl ich Verständnis dafür habe, dass er Gabriel
herausfordert, würde ich nur ungern etwas Ernsthaftes unternehmen müssen, wenn
du die Fronten wechseln solltest.«
»Etwas Ernsthaftes? Was soll denn das heißen?«,
wollte ich wissen. »Cy, willst du mir sagen, du würdest mich vernichten, wenn
ich mich mit deinem Freund einlassen würde? So kenne ich dich gar nicht.«
»Dieses Mal ist es etwas anderes«, erwiderte sie
mit fester Stimme. »Nein, ich würde dich natürlich nicht vernichten, wie du es
formulierst. Ich würde dich nur... na ja, ich würde dir das Leben nicht gerade
leicht machen.«
Ich verkniff mir einen Kommentar und ein Lächeln
und nickte nur. Dann öffnete ich die Tür.
»Ich weigere mich, weiter darüber zu reden«, sagte
Gabriel gerade, als wir den Raum betraten.
»Du kannst meine Herausforderung nicht ablehnen.
Ich, Konstantin Fekete...«
»Nein!«, donnerte Gabriel mit lauter Stimme. »Du
kannst mich nicht wegen ihr herausfordern!«
Kostya stürmte auf ihn zu und blähte die Nüstern.
»Ich fordere dich heraus wegen...«
»May ist die Gefährtin eines Wyvern«, unterbrach
Gabriel ihn.
»Nur ein Wyvern kann mich herausfordern, und soviel
ich weiß, bist du nicht im Weyr aufgenommen.«
»Das wäre ich aber, wenn du mich nicht aufgehalten
hättest!«
Vom anderen Ende des Raums sagte jemand: »Mann,
steck dir das doch...«
»Jim!«, schrie Aisling von der Couch. »Raus!«
»Mann, nie darf ich...«
»Raus!«
»Das Baby macht dich richtig gemein. Ich sage nur Rosemaries
Baby ... Schon gut, schon gut, ich bin ja schon still. Hallo, - Cy. Na, wie
geht's, May? Junge, Junge, manche Leute nehmen die Bezeichnung ›Dämonenfürst‹
wirklich ernst.«
»Stören wir?«, fragte ich und blickte Jim
hinterher, der murrend aus dem Zimmer trottete.
Die Unterhaltung brach abrupt ab. Gabriel trat
sofort zu mir und blickte mich besorgt an. »Dein Zwilling sollte mir Bescheid
sagen, wenn du aufwachst«, sagte er und ergriff meine Hände.
Ich lächelte ihn an. Cyrene sagte in barschem
Tonfall: »Gabriel, May ist wach. Pupsie! War er gemein zu dir?«
Kostya verzog gequält das Gesicht, aber ich hatte
Besseres zu tun, als mich über seine Verlegenheit zu amüsieren.
»Würde es dich bis in die Zehenspitzen deiner
Drachenfüße schockieren, wenn ich dich jetzt vor allen küsse?«, fragte ich und
schmiegte mich an Gabriel.
»Nein. Es würde jedoch gegen die strenge
Drachen-Etikette verstoßen«, antwortete er. Seine Augen leuchteten vor
Leidenschaft und Erheiterung. Ich griff in seine Dreadlocks und zog seinen Kopf
zu mir herunter, um ihm einen Kuss zu geben, der die Raumtemperatur um
mindestens fünf Grad erhöhte.
»Sie gefällt mir«, verkündete Aisling.
Ich knabberte an Gabriels Unterlippe. »Vielleicht
sollten wir damit warten, bis wir weniger Zuschauer haben?«, flüsterte ich.
»Sie weiß, was sie will, und sie nimmt es sich. Das
gefällt mir«, sagte Aisling erneut. »Drake, dir ist hoffentlich nicht
entgangen, dass Gabriel ihr keinen Vortrag darüber hält, was sich schickt und
was nicht.«
»Du bringst mich um den Verstand«, sagte Gabriel
und zog mich fest an sich.
Drake blickte seine Frau mit hochgezogenen
Augenbrauen an. »Willst du damit andeuten, dass du meinen Vortragen tatsächlich
Gehör schenkst?«
»Nein. Hilf mir mal.« Drake stand auf und beugte
sich über Aisling, damit sie sich an seinem Arm hochziehen konnte.
»Das habe ich mir gedacht. Wenn ich dir verspreche,
dir in den nächsten sechs Wochen keinen einzigen Vortrag zu halten, erlaubst du
mir dann, dir beim Aufstehen zu helfen, wenn du irgendwohin gehen möchtest?«,
fragte er und öffnete die Tür für sie.
»Ich denke darüber nach. Und jetzt pass lieber auf,
wie nett Gabriel May erlaubt, ihn zu küssen. Er beklagt sich nicht.«
Drake runzelte die Stirn. »Kincsem, ich beklage
mich ebenfalls nicht über die Methoden, mit denen du mir deine Zuneigung
zeigst; du suchst dir nur immer den falschen Zeitpunkt aus...«
Sie schlug ihm die Tür
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