Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
zu
werden, dass er in der Welt der Sterblichen keine Macht besaß. Seine Augen
glitzerten wie kalter schwarzer Onyx. »Der Tag wird kommen, wo du dich in
meinem Reich befindest, und dann werden wir sehen, wer mehr Macht besitzt.«
»Ich bin nicht so dumm, als dass es jemals dazu
kommen würde «, erwiderte Gabriel. Er entspannte sich ein wenig, als ich ihn am
Arm zurückzog. »Es gibt nichts in deinem Reich, was mich interessieren könnte.«
»Ach nein?« Magoths Blick glitt zu mir, und ich
trat unwillkürlich einen Schritt zurück. »Ich kann mir so ein Szenario durchaus
vorstellen.«
Gabriel grollte wieder, ein tiefes, leises Grollen,
das fast unhörbar war. Ich erbebte. Lächelnd trat Magoth zurück und hob
beschwichtigend die Hände. »Diese Spielchen sind ja ganz nett, aber ich habe
wirklich Besseres zu tun. Wenn du dich um meine Freilassung kümmern würdest,
süße May, könnten wir alle wieder unserer Wege gehen.«
»Weißt du, mir ist gerade etwas aufgefallen«, sagte
ich freundlich und schob meine Hand in Gabriels Armbeuge.
»Dass mein Körper dir viel zu bieten hat?« Magoth
betrachtete mich nachdenklich. »Das ist wahr, aber wir müssen bedenken, welchen
Effekt ein Drache auf unseren Dreier hat. Es mag allerdings interessant sein...
das Feuer, die Klauen... ja, es könnte durchaus interessant sein.«
Gabriel presste die Lippen zusammen. Ich bedachte
Magoth mit einem verächtlichen Blick. »Ich finde es eigentlich ziemlich
seltsam, dass du überhaupt hier bist. Oh, ich spreche nicht von der Tatsache,
dass du verhaftet wurdest, weil du dich über eine Statue hergemacht hast - das
überrascht mich nicht im Geringsten. Nein, ich meine, dass du jetzt hier bist.
Warum bist du nicht gegangen?«
»Das ist ein äußerst interessanter Punkt«, sagte
Gabriel, der offensichtlich verstand, was ich vor einem möglichen Publikum
nicht preisgeben wollte.
Magoths Gesicht verfinsterte sich. »Hier war eine
Wicca...«, begann er, aber ich unterbrach ihn, indem ich einen bedeutungsvollen
Blick in Richtung Kamera warf.
»Du strapazierst meine Geduld, Gemahlin«, sagte er
gereizt und machte eine Handbewegung zur Kamera hin. Sie fiel zu Boden, und die
Drähte, mit denen sie an der Wand befestigt gewesen war, rauchten.
»Oh, toll; jetzt kommen die Sterblichen, um dich zu
fragen, wie du das gemacht hast, ohne das Gerät auch nur anzufassen. Du weißt,
was das bedeutet, oder? Entweder müssen wir jetzt Stunden hier verbringen, um
alles zu erklären, oder wir müssen uns unseren Weg freikämpfen«, sagte ich
verärgert.
»Und dann sind wir auch noch vor den Gesetzen der
Sterblichen auf der Flucht.«
»Du machst dir viel zu viele Gedanken über die
Meinung unbedeutender Schmeißfliegen«, fuhr er mich an. »Wenn du die Polizei
der Sterblichen nicht hinters Licht führen kannst, dann verdienst du es nicht,
in ihrer Welt zu sein. Und um deine Frage zu beantworten, bei den Leuten auf
der prefecture war eine Wicca. Sie erkannte mich und sorgte dafür, dass
ich in diese Zelle gebracht wurde, die, wie dir wahrscheinlich entgangen ist,
in Silber eingefasst ist.«
Ich blickte mich stirnrunzelnd um.
»Das ist mir auch aufgefallen«, bestätigte Gabriel.
»Ich kann es riechen.«
»Die berühmte Drachenfähigkeit, Edelmetalle zu
riechen… nun ja, Wyvern, das ist die Antwort auf die Frage deiner
Gefährtin, warum ich diese Sterblichen nicht einfach vernichtet habe, wie sie
es verdient hätten.«
»Silber ist giftig für Dämonen und Dämonenfürsten«,
sagte ich nachdenklich. »Es ist ein wichtiges Element bei rituellen
Zerstörungsakten und kann sie an Orten, die von purem Silber umgeben sind,
festhalten.«
»Und genau das trifft in diesem Fall zu.« Magoth
betrachtete die Wände mit finsterer Miene. »Dieser Raum hier ist offensichtlich
von jemandem entworfen worden, der einen Groll gegen Dämonenfürsten hegt.«
»Eher gegen Dämonen, schließlich kommen die
wenigsten Fürsten in die Welt der Sterblichen«, warf ich ein.
»Der wichtigste Punkt dieser beklagenswert langen
Unterhaltung«, erklärte Magoth mit einem bösen Blick auf mich, »ist doch, dass
ich freigelassen werde, und zwar sofort. Schneller als sofort.«
Gabriel und ich wechselten einen Blick. Hinter uns
ging die Tür auf, und man hörte Stimmen, die sich auf Französisch fragten, was
mit der Kamera passiert sei.
Ich warf mich gegen die Tür und drückte sie wieder
zu. »Lange können wir uns hier nicht verschanzen«, gab ich Gabriel zu bedenken.
Er stellte
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