Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
daran sein soll, einen
Dämonenlord auf die sterbliche Welt loszulassen«, sagte sie spöttisch.
»Einen, der überhaupt keine Macht mehr besitzt? Im
Gegenteil, das war sehr clever«, warf Gabriel ein. »May konnte so zu mir
zurückkehren.«
Ich nickte. »Und ich zweifle nicht daran, dass du Bael
überredet hast, Magoth für immer auszustoßen, so dass er auf ewig machtlos
bleibt.«
Sie wandte den Kopf ab, aber ich hätte schwören können, dass
ein leises Lächeln um ihre Mundwinkel spielte. »Das war nur die unglückselige
Konsequenz aus dem wirklich exzellenten Plan, euch beide zu treffen.«
»Und jetzt bist du hier und warnst uns, dass wir etwas
unternehmen müssen, damit Bael nicht meine Bindung an Magoth beansprucht. Und
letztendlich bietest du mir damit einen Weg, mich für immer von Magoth zu
befreien. Eine böse Person täte das nicht.«
»Glaubst du?« Sie verzog das Gesicht. »Du wirst Magoth für
den Rest deines Lebens am Hals haben. Wenn das nicht böse ist, dann weiß ich es
nicht.«
»Das ist zwar ärgerlich, aber nicht böse. Solange ich nicht
mehr an Magoth gebunden bin, kann ich es ertragen, dass er mir etwas
vorjammert«, sagte ich.
»Wer bist du also?«, fragte Gabriel und trat einen Schritt
auf sie zu. »Vom Hof des Göttlichen Blutes kannst du nicht sein. Das würde Bael
sofort erkennen. Eine Hüterin bist du auch nicht. Du bist noch nicht einmal
unsterblich - oder du warst es nicht, ehe du Dämonenlord geworden bist. Was
bleibt denn da noch?«
Sally schwieg und blickte ihn an. Ihr Blick war scharf wie
eine Peitsche, aber auch leicht amüsiert. Sie lächelte nur und ging dann zur
Tür.
»Was glaubst du?«, fragte ich Gabriel. »Könnte es ein
Glamour sein, um uns zu verwirren?«
»Nein.« Er rieb mir den Rücken. »Ich weiß nicht, wer sie
ist, aber ich weiß, dass sie sich als wahre Freundin erwiesen hat, und das
werde ich nicht vergessen.«
»Ich frage Nora, ob sie bereit ist, mich nach Akasha zu
schicken«, sagte ich und wandte mich zur Tür. »Ich glaube, diesen Besuch
werde ich sehr genießen.«
Es dauerte fast fünf Stunden, bis ich in Akasha mit Magoth
um meine Freiheit verhandelt hatte. Aisling, erzählte Gabriel mir später, hatte
zuschauen wollen, wie Nora mich verbannte und zurückholte, aber Drake erlaubte
ihr nicht, das Bett zu verlassen, und wahrscheinlich war sie zu diesem
Zeitpunkt auch noch dankbar dafür.
Gabriel erwartete mich schon, als Nora mich zurückrief. Ich
sank ihm in die Arme und klammerte mich an ihn, um den Abgrund an Verzweiflung
zu vergessen, der Akasha erfüllte.
»Vögelchen«, murmelte er in meine Haare, während seine Hände
über meinen Körper glitten, um sicherzustellen, dass alles noch heil war. »Du
zitterst ja.«
»Nur vor Glück«, sagte ich und ließ mich von ihm mit
Drachenfeuer erfüllen.
Plötzlich erstarrte Gabriel, und ich fühlte ein kaltes
Rauschen im Rücken.
»Es reicht jetzt«, giftete Magoth uns an. »Wo ist das
Dokument, das ich unterschreiben muss?«
Gabriel wies zum Tisch. Fluchend las Magoth die
Trennungsdokumente durch. Er knirschte zwar mit den Zähnen, aber er unterschrieb
sie. Gabriel reichte ihm ein Messer, und er ritzte sich in den Daumen. Mit dem
Blut besiegelte er seine Unterschrift. »So, jetzt bin ich endlich von deiner
Undankbarkeit befreit«, fuhr er mich an.
»Noch nicht ganz«, sagte Gabriel und schob ihm ein weiteres
Blatt Papier zu. »Das musst du auch noch unterschreiben.«
Ich verrenkte mir den Hals, um zu sehen, was darauf stand.
»Eine Scheidungsurkunde?«
Gabriel zwinkerte mir zu. »May wird nur meine Frau sein.«
Magoth verdrehte zwar die Augen, unterschrieb aber auch
dieses Dokument.
»Das brauchst du doch nicht«, murmelte ich der Liebe meines
Lebens zu. »Ich bin doch keine Sterbliche. Konventionen wie die Ehe bedeuten
mir nichts.«
»Ich weiß. Er soll bloß aufhören, dich als seine Gemahlin zu
bezeichnen«, erwiderte Gabriel. »Außerdem möchte meine Mutter, dass wir vor
ihren Verwandten heiraten, und das macht alles einfacher.«
»Erledigt! « Magoth knallte Füller und Messer auf den Tisch.
»Und jetzt seid ihr mir etwas schuldig.«
»Wir haben dir gerade die Freiheit gegeben. Was sollen wir
dir denn noch schulden?«, fragte ich ihn.
Er grollte. »Ihr werdet mir sagen, wo diese Verräterin Sally
ist. Sie wird für ihre Perfidie bezahlen - das schwöre ich. Sagt mir, wo sie
sich aufhält, damit ich Rache an ihr nehmen kann.«
»Ich glaube, sie sagte, sie wolle nach Los Angeles
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