Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
nicht, das weißt du. Und er weiß es auch.«
»Ich habe nie ...«
Bael hob die Hand.
»Die Diskussion langweilt mich. Du bist verurteilt und
bestraft worden, Magoth. Deine Bestrafung wurde rechtmäßig ausgeführt.«
»Nicht ganz«, erwiderte Magoth und warf mir böse Blicke zu.
Einen Moment lang überlegte ich, ob ich seine Zehen in Brand setzen sollte,
aber es gelang mir gerade noch, mich zurückzuhalten. Wahrscheinlich würde er es
sowieso nur für Vorspiel halten. »Meine Macht ist noch nicht
wiederhergestellt.«
»Aus diesem Grund habe ich dich hierhergebracht«, sagte Bael
zu mir.
»Ach, wirklich? Ich dachte, du wolltest mir die Leviten
lesen, weil ich Chuan Ren befreit habe«, sagte ich ruhig. In diesem Augenblick
fühlte ich mich sehr wie ein Drache und ließ es geschehen, dass meine Finger
sich in gekrümmte, scharfe Klauen verwandelten. »Es geht mir eigentlich gegen
den Strich, aber wenn du mich darum betteln lassen willst, Magoth seine Macht
nicht zurückzugeben, so tue ich das gerne.«
»May!«, keuchte Magoth.
Jim kicherte leise.
Baels Augen leuchteten interessiert auf. »Das könnte ...
nein. Es ist wahrscheinlich besser, diesem Gedankengang nicht nachzugehen, so verführerisch
er auch sein mag. Wie du weißt, lässt die Doktrin des unendlichen Bewussten es
eine gewisse Zeit lang zu, dass die verstoßene Person Eingaben bei den Fürsten
machen kann, um ihre Position zurückzuerlangen. Danach wird die Verstoßung dann
dauerhaft.«
Magoth hob das Kinn. »Ich habe ja eine Eingabe gemacht, aber
du hast sie abgelehnt. Deshalb musst du mir gemäß der Doktrin jetzt meine volle
Macht zurückgeben.«
Ich rutschte auf meinem Stuhl hin und her. Das Stück
Drachenherz erfüllte meine Gedanken mit allen möglichen Aktionen, die Bael
davon abhalten sollten, genau das zu tun.
Baels Blick huschte kurz zu mir, aber dann wandte er sich
wieder seinem Laptop zu. »Das Gesetz sieht vor, dass die Macht ihrem
rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden muss, ja.«
»Gut.« Magoth erhob sich und stemmte eine Hand an die nackte
Hüfte. »Es gefällt mir zwar nicht, aber ich akzeptiere meine Verstoßung,
solange ich meine Macht habe. Ich werde einfach meine Aufmerksamkeit auf die
Herrschaft über die Welt der Sterblichen richten. Du kannst über meinen Sitz
hier verfügen.«
»Ich brauche deine ...«
Baels Antwort wurde von einem Wirbelwind unterbrochen, der
plötzlich durch die Tür hereinstürmte.
»Entschuldigung, ich habe mich verspätet! Ich wurde
aufgehalten, weil ich eine meiner Legionen bestrafen musste. Ihr glaubt ja
nicht, wie ungehorsam sie sind! Ich weiß ja nicht, was der letzte Dämonenlord
sich gedacht hat, aber sie hat auf jeden Fall meine Untergebenen völlig
durcheinandergebracht. Das Einzige, was sie tun wollen, ist Software schreiben.
Aber das Thema gehört jetzt nicht hierher. Habe ich es verpasst? Hast du es ihm
schon gesagt? May, Süße, wie schön, dich wiederzusehen! Und Magoth. Du liebe
Güte! Du bist ja splitternackt!«
Ein kichernder Wirbelwind mit pinkfarbenen Rüschen. Ein
Wirbelwind namens Sally, begleitet von zwei fast nackten Bodyguards.
Sie blieb vor mir stehen und gab mir zwei Luftküsse. »Du
siehst einfach großartig aus mit diesem schwarzen Ledermieder. Es ist doch
erstaunlich, wie man damit die Figur formen kann, was? Magoth, mein lieber
Junge, ist das dein Fluch oder freust du dich nur, mich zu sehen?« Sally trat
zu Magoth und strich ihm mit der Hand über die nackte Brust. »Immer noch so
lecker, allerdings solltest du vielleicht mal baden. Ist das Mäusekot in deinen
Haaren? Oooh. Abgedreht.«
Magoth lächelte einfältig. Ich verdrehte die Augen, begrüßte
sie aber höflich. »Hallo, Sally. Ich habe mich schon gefragt, was aus dir
geworden ist. Wir haben uns ja ein paar Monate lang nicht gesehen. Anscheinend
unterrichtest du jetzt Chippendale- Tänzer.«
Der Zorndämon, der mir am nächsten stand, zog am Bund seines
gestreiften Tangas.
»Du meinst Vincenzo und Gunter? Sind sie nicht lecker?«
Sally blies ihnen einen Kuss zu.
»Äh ... ja, sie sind definitiv ein besonderer Anblick«,
erwiderte ich.
»Süße, Neid steht dir einfach nicht. Aber ich schicke sie
weg, du weißt ja, wie viel mir unsere Freundschaft bedeutet. Und außerdem
werden sie zu ungezogenen kleinen Jungs, wenn Mami ihre Aufmerksamkeit anderen
Männern schenkt.« Sie küsste Magoth aufs Ohr und machte eine Handbewegung. Die
beiden fast nackten Dämonen verschwanden.
»Ich frage mich, wie ich
Weitere Kostenlose Bücher