Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
eigentlich
genauso betroffen sein müssen wie wir, aber das war er nicht. Und da ist das
Schwert - er dürfte dieses Lichtschwert eigentlich nicht besitzen. Es gehörte
einem berühmten Erzmagier.«
Langsam schloss ich die Tür und lehnte mich dagegen.
Nachdenklich blickte ich Dr. Kostich an. »Ich werde nicht zulassen, dass Sie
mich nach Akasha schicken. Ich habe hier viel zu viel zu tun, und Baltic ist
eins meiner Probleme.«
Er zögerte einen Moment lang und blickte von Cyrene zu den
Drachen und wieder zu mir. »Ich glaube, wir könnten zu einer Einigung
gelangen.«
»Was für eine Einigung?«, fragte Cyrene und trat vor. Als
ich ihr einen Blick zuwarf, blieb sie stehen. »Entschuldigung, May. Ich dachte,
du brauchst vielleicht ein bisschen Hilfe, aber ... vergiss es.«
»Was für eine Einigung?«, fragte ich Kostich.
»Eine, die wir beide befriedigend finden. Du willst
begnadigt werden, und ich möchte das von-Endres-Schwert haben. Glaubst du, wir
können einander helfen?«
Ich starrte ihn einen Moment lang an. »Sie wollen Baltics
Schwert?«
»Ja. Es verschwand, als der Erzmagier von Endres starb. Ich
glaubte, es sei für uns verloren, aber als ich heute gesehen habe, wie ein
Drache es führte ...« Er schüttelte den Kopf. »Ich verstehe nicht, wie das sein
kann. Kein Drache kann arkane Magie anwenden.«
»Vielleicht kann jemand, der wiederauferstanden ist, es
doch«, sagte ich langsam.
Kostich blickte mich durchdringend an. »Er ist
wiederauferstanden? Bist du sicher?«
»Ziemlich sicher. Sonst könnte er jetzt nicht am Leben
sein.«
»So langsam beginne ich Licht zu sehen«, erwiderte Kostich
nachdenklich. »Vielleicht ist deshalb meine Quintessenz gestohlen worden. Wenn
das so ist... nun gut. Das erfordert einiges an Arbeit. Ich muss gut
vorbereitet sein, wenn ich ihm das nächste Mal begegne. Wir müssen ein
Triumvirat bilden. Meine Lehrlinge sind reif für so eine Herausforderung, und
mit deiner Hilfe werden wir Erfolg haben. Stimmst du meinen Bedingungen zu?«
»Ich kenne sie ja noch nicht einmal«, sagte ich vorsichtig.
»Tss.« Er machte eine ungeduldige Geste. »Du hilfst mir
dabei, das von-Endres-Schwert zu beschaffen, und ich gewähre dir vollen Pardon
für die Verbrechen, derer du angeklagt bist.«
»Halten Sie es für möglich, Baltic das Schwert wegzunehmen?
Wenn es ihm wichtig ist, wird er es nicht kampflos übergeben. Und ich bin zwar
in der Lage, ihn aus meinem Haus zu werfen, aber ich weiß nicht, ob ich ihm das
Schwert wegnehmen kann, ohne ihn zu töten.«
Anscheinend kam Dr. Kostich zu einer Entscheidung, denn er
nickte zweimal und murmelte: » Ja, das wird ein guter Test für Jack.. Tully ist
schwächer, aber eine solche Erfahrung ist für sie von unschätzbarem Wert.«
Lauter fügte er hinzu: »Spielt es eine Rolle, ob der Drache tot ist? Deinem Ruf
nach wäre ich davon ausgegangen, dass du es genießt, ihn offiziell töten zu
können.«
»Ich bin kein Berufsmörder, wenn Sie das meinen«, erwiderte
ich mürrisch. Ich straffte die Schultern und musterte ihn. »Ich bin ein Dieb,
aber selbst das nur unter besonderen Umständen. Ich laufe doch nicht herum und
bringe Drachen um, auch nicht, wenn sie mich bedrohen.«
Er winkte ab. »Ob er am Leben bleibt oder stirbt, ist
uninteressant. Wichtig ist nur das Schwert. Sind wir uns einig?«
Ich biss mir auf die Lippen und blickte die anderen an.
Cyrene nickte und hielt den Daumen hoch. Nathaniel und Obi beobachteten mich
aufmerksam, aber ich spürte ihre Zustimmung. Nur Maata wirkte besorgt. Ihre
silbernen Augen waren dunkel vor Angst.
»Ja«, sagte ich entschlossen. Mitgefangen, mitgehangen ...
»Ja, wir sind uns einig.«
7
Es war kein Witz gewesen, als Dr. Kostich gemeint hatte,
eine volle Explosion hätte Gabriels Haus in die Luft jagen können.
»Er hat sie jedoch unterschätzt«, sagte ich zu Cyrene, als
wir etwa elf Stunden später in einem Streifenwagen saßen. »Sie hat auch die
Häuser rechts und links beschädigt. Hoffentlich finden sie die zwei Katzen der
alten Dame nebenan wieder.«
»Und ihren Fisch!« Cyrene zog die Decke enger um sich, die
ihre nackte Haut vor neugierigen Blicken schützte. »Ich habe ein ganz
schlechtes Gewissen wegen dem Fisch. Was hat Baltic sich bloß dabei gedacht,
uns so in die Luft zu jagen? Er wusste doch, dass uns das nicht umbringt!«
»Nein, aber wir sind jetzt verletzlich«, sagte ich leise,
als eine Polizistin vorbeilief. »Wir haben jetzt keine Festung mehr, um ihn in
Schach
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