Silver Dragons 03 - Drachen lieben heisser-neu-ok-26.12.11-KM
allem die Feen fühlen sich dort
wohl. Sie bezeichnen sie als Jenseits, was eigentlich auch eine recht gute
Beschreibung ist. Sie ist ja auch jenseits. Nicht mehr und nicht weniger.«
»Warum erzählst du mir das?«
Die Stimme, die das sagte, war tief, glatt wie Seide, und
sie brachte mich zum Lächeln. Es dauerte eine Weile, bis sie durch die
Verwirrung, die mich umfangen hielt, zu mir drang. Ganz langsam, nach und nach,
kam ich wieder zu Bewusstsein. Ich zuckte zusammen, als ich feststellte, dass
die erste Stimme, die gesprochen hatte, meine gewesen war.
Ich machte die Augen auf und sah ein Gesicht über mir. Eine
Mischung aus Amüsement und Verlangen stand in den Augen. »Gabriel?«
»Du bist wieder bei Bewusstsein. Ich hatte schon Sorge, dass
du eine Art Trauma zurückbehalten hättest.«
Sein Gesicht war so durchscheinend, dass mein Herz sank.
»Wir sind in der Schattenwelt, nicht wahr?«
Jetzt blickte er mich nicht mehr amüsiert an. »Ja. Du warst
bewusstlos. Was ist passiert?«
Bilder zuckten mir durch den Kopf, ein perfektes Haus, das
ich so sehr begehrte, dass mir das Wasser im Munde zusammenlief. »Das Haus. Ich
will das Haus. Agathos daimon , ich will das Haus. Dir würde es auch
gefallen, Gabriel. Der Rasen ist wie grüner Satin, es gibt Bäume und Blumen und
sogar ein kleines Labyrinth, in dem wir uns verstecken und uns im Freien lieben
könnten. Wenn du nicht willst, brauchen wir ja nicht im See zu schwimmen. Aber
das Labyrinth würde dir bestimmt gefallen.«
»Ja«, bestätigte er ernst. »Ein Labyrinth würde mir
gefallen. Ich würde dich gerne draußen lieben, wenn die Sonne uns auf die Haut
scheint. Ich würde mich mit dir unter dem Sternenhimmel lieben, wenn die kühle
Nachtluft deine köstlichen kleinen Brüste liebkost, während du mich reitest und
deine Hüften sich so bewegen, dass du mich wahnsinnig machst. Und wenn du beim
Orgasmus in die Schatten gehst, dann weiß ich, dass du wirklich mein kleiner
Nachtvogel bist, meine Wintiki.«
»Ich möchte dich jetzt lieben«, sagte ich. Meine Finger
zuckten und am liebsten hätte ich ihn an mich gezogen. Ich musste seinen Mund
auf meinem spüren, seinen Atem schmecken, wenn er in mich eindrang. Irgendwie
war das Verlangen nach dem Haus mit dem Verlangen nach Gabriel verbunden, aber
er war ja leider nur eine Projektion in der Schattenwelt und nicht wirklich da.
»Ich möchte dich berühren, Gabriel. Ich möchte mich an deine Brust schmiegen,
dich schmecken, deine schöne, warme Haut streicheln. Ich möchte dich in den
Mund nehmen, wie wir besprochen haben, aber ich scheine dazu nicht in der Lage
zu sein, denn in der Sekunde, in der ich dich berühre, bringst du mich völlig
um den Verstand.«
Gabriel stöhnte und schloss einen Moment lang die Augen. Er
kniete neben mir, die Hände zu Fäusten geballt. »Hast du eine Ahnung, was du
mir antust? Ich bin nicht in deiner Nähe, May. Ich bin noch nicht einmal im
selben Land, und doch bin ich hart und brenne nach deiner Hitze.«
Ich schwieg einen Moment. Mittlerweile war ich wieder völlig
bei Verstand. »Wo bist du?«
»In Frankreich. Ich komme bald nach Hause. Schon bald werde
ich in deinen Armen liegen.« Er streckte die Hand aus, als wolle er mir eine
Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, aber dann ließ er den Arm wieder sinken.
»Fiat hat versucht, mich zu töten.«
Er war einen Moment lang so ruhig, dass ich dachte, er hätte
mich nicht gehört.
»Für diesen Wahnsinn wird er sterben.«
Ich lächelte. Die Drohung in seiner Stimme wärmte mich.
»Aber es ist ihm nicht gelungen.«
»Das habe ich mir gedacht. Fiat? Bist du sicher, Mayling?«
»Ziemlich.«
Er fluchte. »Wie ist er nur an uns vorbeigekommen? Wir haben
sämtliche Transportmittel und alle Portal-Unternehmen beobachtet.«
»Ich habe keine Ahnung, aber er ist definitiv hier, und
Kostya war nicht bei ihm.«
»Was ist passiert?«
Ich berichtete ihm kurz von den Ereignissen, die dazu
geführt hatten, dass wir Fiat in der Bar begegnet waren. »Fiat ist mehr oder
weniger auf mich losgegangen, und ich gebe es zwar nicht gern zu, aber er hätte
beinahe Erfolg gehabt, wenn ich nicht gerettet worden wäre.«
Gabriel betrachtete mich besorgt. »Und wer hat dich
gerettet?«
»Ich hätte nie geglaubt, dass ich es einmal aussprechen
müsste, aber Magoth hat mich gerettet. Er hat Fiat mit einem Schürhaken in Form
eines Pfaus - das passt irgendwie zu ihm, oder? - einen übergebraten. Gabriel,
Fiat arbeitet nicht mit Kostya
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