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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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… zu Hause.«
    Ich sah ihn entsetzt an und er drehte sich beschämt zur Seite.
    »Ich wollte halt ein paar Sachen holen, meine Stifte, ’ne frische Hose, ein paar Socken, so einen Kram halt! Der Alte war da … ich dachte echt, er wäre in der Kneipe! Was hat er auch an einem Samstag zu Hause verloren?«, versuchte sich Nino zu rechtfertigen. Ich schluckte schwer, machte ihm aber keine Vorwürfe. Stattdessen ließ ich mich bedrückt neben ihm nieder und nahm den mit Blut besudelten Stoff von seiner Lippe. »Ist schon gut, Nino, die hätten uns so und so bekommen! Wenn nicht heute, dann halt morgen oder übermorgen!« Er nickte und kramte in seiner Hosentasche nach etwas. Er zog es raus und hielt es mir direkt vor die Nase …
    Yumas Traumfänger!
    »Das war das Einzige, was ich retten konnte! Den wolltest du doch unbedingt haben. Meine ganzen Sachen, die ich mir zusammengesucht habe, hat Vater in den Ofen gesteckt. All meine Farben, der Aquarellblock, die Kohlestifte … alles ist dahin, verbrannt!«, sagte er traurig und gab mir den Traumfänger. Die Vergissmeinnicht in der Mitte waren inzwischen zu wunderschönen Trockenblumen geworden. Ich drückte den Traumfänger dicht an mein Herz und war Nino unglaublich dankbar, dass er mir diesen kleinen Schatz gerettet hatte. Der Traumfänger bedeutete mir ungeahnt viel.
    »Nino, wenn du wieder zu Hause bist, geh bitte in Yumas Hütte. Gleich neben dem Bett steht ein Nachttischschrank. Im obersten Schubfach findest du mein Portemonnaie, da ist genügend Geld drin. Nimm dir, was du brauchst, um neue Farben zu kaufen! Und wenn Mia oder Kai etwas benötigen, dann können sie das Geld auch dafür benutzen! Eventuell dürft ihr ja jetzt auch wieder unbestraft nach Hause gehen, um euch wenigstens etwas Kleidung zu holen. Ich werde bei Magnus bleiben, dann wird euch gewiss nichts mehr geschehen!
    »Braves Täubchen, so will ich meine Frau haben, gehorsam und willig!« Ich erschrak! Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Magnus wiedergekommen war. Grinsend stand er in dem stickigen Zimmer und sah abwechselnd von mir zu meinem Bruder.
    »Wie ich hören konnte, habt ihr euch entschieden. Gute Wahl! Dann kann der Schmierfink ja gehen. Aber bestell deinen Geschwistern, dass sie Kira erst mal nicht zu Gesicht bekommen werden, die bleibt jetzt bei mir – Ausgang ist streng untersagt! Oh, ich lad euch aber herzlich zur Hochzeit ein; heute in einer Woche ist es so weit! Und bis dahin werde ich mich prächtig mit deiner Schwester amüsieren! Nicht wahr, mein Bienchen?«, raunte Magnus und kam näher zu mir, um mich in seine Arme zu zerren und mir einen widerlichen Kuss auf den Mund zu drücken. Ich hielt meine Lippen fest verschlossen und wischte mir darüber, als er mich wieder losgelassen hatte.
    »Lass Kira in Ruhe!«, zischte Nino zornig.
    Brock sah ihn verwundert an, dann lachte er lauthals los.
    »Lass Kira in Ruhe «, äffte er meinen Bruder nach und setzte hinterher, »nein, das werde ich nicht! Dein Schwesterchen wird schon bald meine Frau sein, und bis dahin hat sie noch eine Menge zu lernen! Ich muss gestehen, dass ich’s kaum erwarten kann, ihr all die schönen Dinge beizubringen, und sie in die Liebe einzuführen «, sagte er und betonte das letzte Wort dermaßen eindeutig, dass mir schlecht wurde.
    Nino war sichtlich eingeschüchtert. »Kira will dich nicht! Sie hat schon einen Freund!«, versuchte mein Bruder mich zu verteidigen, und ich wünschte, er hätte es nicht getan.
    »Na, sieh mal einer an … Unser kleines Fräulein Rühr-mich-nicht-an hat also einen Freund? Und mich will sie immer kurzhalten und tut, als wäre sie die Unschuld vom Lande!«, sagte Magnus wütend und drehte sich direkt zu mir. Ich konnte nicht antworten, sondern blickte nur verloren zu Boden. Brock setzte unterdessen noch mal nach. »Tja, dann bestell mal dem Freund, dass er sich am besten eine andere Freundin suchen soll! Kira gehört mir!«, erklärte er Nino und wandte sich an mich. »Und nun, da ich weiß, dass dir Liebe gar nicht mehr fremd ist, können wir auch gleich loslegen!«
    Ich hatte Tränen in den Augen, wollte aber nicht, dass Nino meine Furcht bemerkte. »Mein Bruder sollte jetzt gehen!«
    »Ja, genau. Da ist die Tür! Ich brauche keine Zuschauer und wäre jetzt auch viel lieber mit dir allein!«, raunte Brock lüstern. Ich blickte zu Nino und nickte. »Geh, bitte! Und sage … nichts! Okay? Tu mir den Gefallen und sage nichts!«, bat ich.
    »Ja, Schmierfink, tu ihr den Gefallen! Sag

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