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Silver Moon

Silver Moon

Titel: Silver Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
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einzureden. »Kira, jetzt stell dich nicht so an! Es geht schließlich um Mia, wer weiß, wo sie die Kleine hingetan haben! Sakima geht nur schnüffeln, er braucht ja gar nichts weiter zu tun! Sobald er ihre Fährte hat, kehrt er zu uns zurück, teilt Tunkasila mit, wo sie sich aufhält, und wir gehen dann alle gemeinsam OHNE Sakima, um Mia zu holen! Sicherer geht’s gar nicht, und wenn sich Yuma jetzt gleich nach seiner Verwandlung aufmacht, wird er Brock garantiert nicht begegnen. So früh schläft der doch noch!«, machte Kai seinen Standpunkt deutlich und Anouk nickte bekräftigend. Auch Yuma blickte mich auffordernd an und legte tröstend seinen Arm um mich. »Ich komme gleich wieder! Ich verspreche es dir! Es wird nicht lange dauern, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen!«
    »Ja, Kira! Ich musste Kai gestern auch gehen lassen, obwohl es mir schwerfiel!«, erinnerte mich Anouk. In dem kleinen Schlafzimmer waren die Positionen klar verteilt. Es stand drei gegen eins; ich hatte keine Chance, obwohl ich nach wie vor dagegen war!
    Ich wollte nicht, dass Yuma in seiner Wolfsgestalt am frühen Morgen in die Nähe von Brock ging! Wenn einer Magnus kannte, dann war ich es! Er würde nicht schlafen, er wartete auf mich und wusste, dass wir alles tun würden, um Mia zu befreien. Gewiss nahm er an, dass der Wolf ebenfalls auftauchen könnte, und ich sah voller Angst das Gewehr vor meinen Augen aufblitzen. Ich hörte sogar den Schuss, mit dem er Eyota getötet hatte, und zuckte zusammen. Nein, Sakima würde er nicht bekommen! Niemals würde ich es zulassen, dass Yuma etwas geschieht. Er war mein Leben, er war mein Ein und Alles …
    In meinen Augen brannten salzige Tränen und noch immer warteten die anderen auf mein Okay. Ich sah sie der Reihe nach an. Anouk nickte mir auffordernd zu. Kai saß im Bett, seine Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden und die sichelförmige Verbrennung stach mir ins Auge. Auch er nickte. »Komm, sag Ja!«, bat er mich. Mein Blick wanderte zu Yuma. Seine warmen Augen schenkten mir ein liebevolles Lächeln. »Mir wird nichts geschehen!«, hauchte er. Ich hatte keine Chance. Ich befürchtete, dass die anderen mein ›Nein‹ nicht länger akzeptieren würden, und doch war ich mir sicher: Ich würde Yuma NIE freiwillig in Brocks Nähe lassen!
    »Also schön. Gleich nach seiner Verwandlung kann Sakima gehen. Aber ich werde ihn begleiten! Ich gehe mit ihm durch den Wald. Er kann sich von hinten ans Brockhaus schleichen, ich werde derweil im Wald warten! Ihr bleibt hier, zum Frühstück gegen acht Uhr sind wir zurück!«
    Kai und Anouk blickten sich überrascht an. »In Ordnung«, sagte Anouk langsam. »Ich mache ein riesiges Frühstück für uns!«
    »Ja, nur warte auch im Wald, Kira! Am besten in meiner Hütte. Sakima ist ohne dich viel schneller!«, ließ mich Kai noch wissen. Ich versuchte eine aufgesetzte optimistische Miene vorzuspielen und rang mir gar ein falsches Lächeln ab, dem Anouk und Kai Glauben schenkten – einzig Yuma blickte mich skeptisch an.
    »Willst du nicht besser hier auf mich warten?«, fragte er vorsichtig. »Niemals! Wir gehen zusammen!«
    »Aber du bleibst im Wald und wirst mir nicht folgen, Kira! Versprochen? Denn wenn ich dich in der Nähe von Brock weiß, ist mir nicht wohl zumute! Ich würde mich um dich sorgen und könnte mich nicht auf meine Aufgabe konzentrieren.«
    »Dann quälen uns die gleichen Sorgen, aber ja, ich bleibe im Wald!«, sagte ich so überzeugend wie möglich und hätte nie gedacht, dass es mir je möglich wäre, Yuma so gekonnt zu belügen.
    »Gleich ist es so weit, ich spüre die Verwandlung. Also dann, bis heute Abend, und ich hoffe, Mia wird bis dahin wieder bei uns sein!«, sagte Yuma. Ich hatte wiederholt mit meinen Tränen zu kämpfen, denn ich wusste als Einzige, dass ich heute Abend nicht mehr hier sein würde. Ein letztes Mal blickte ich Yuma in seine bernsteinfarbenen Augen.
    »Ich liebe dich!«, hauchte ich und gab ihm einen innigen Kuss auf den Mund. Ich spürte seine warmen Lippen, seine weiche Haut, seinen süßen Atem … bis ich die Augen öffnete und Sakima vor mir sitzen sah. Er drehte seinen flauschigen Kopf leicht zur Seite, jaulte kurz auf und leckte mir über die Wange.
    »Wir sollten aufbrechen!«, sagte ich leise, da ich diesen schweren Gang schnell hinter mich bringen wollte. Ich hatte die Befürchtung, dass mein Mut schwinden würde, wenn ich noch länger wartete.
    Sakima folgte mir. Er lief treu an

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