Silvermoon - Jaegerin der Nacht
war.
James sprang auf und rannte an seinen Bediensteten vorbei, er wollte sich selbst ins Bild setzen und zielstrebig suchte er ihre Räumlichkeit auf. Keine Spur von Cassandra. Auch in seinem eigenen Gemach sah er nach und auch dort gab es keine Spur der dulanischen Herzogen Tochter. Hektisch sah James sich um, ein Pferd hatte er nicht gehört, also musste sie zu Fuß aufgebrochen sein. Wieder ging er hastig in ihr Zimmer, nicht irgendeines der Kleider fehlte und im nächtlichen Gewand würde sie nicht hinausgehen. Panik überkam ihn.
Mira!
Sofort rannte er los. Die Stufen hinauf, um ihre Kammer aufzusuchen. Wenn sie nicht da war, dann hatte sie sicher mit Cassandras Verschwinden zu tun. Ohne anzuklopfen, stürmte er in das kleine Gemach der jungen Dame.
„ Hallo Herr“, krächzte sie ihm aus dem Bett entgegen, ihre Wangen waren gerötet und misstrauisch sah James sich um.
„ Wart Ihr den ganzen Morgen hier, Mira?“, verlangte er zu erfahren und blickte sie aus verengten Augen an.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
„ Ja, Herr“, erwiderte sie.
Es war offensichtlich, dass sie log, doch hatte, ihr Herzschlag sich stets beschleunigt, wenn sie ihn sah und so konnte er nicht sicher sein.
„ Seid Ihr sicher, Mira?“, fragte er noch einmal, damit sie ihm nun die Wahrheit sagen konnte.
„ Ich schwöre es bei meinem Leben, Herr.“
Mit einem Nicken verschwand er wieder.
„ Esra!“, rief er laut.
Der Butler kam ihm sofort entgegen.
„ Sucht nach ihr, sie ist zu schwer verletzt und darf sich nicht zu sehr anstrengen. GEHT!“, wies James Esra eindringlich an und rannte gemeinsam mit ihm die Stufen nach unten.
James Sorge wuchs beständig und er begann sich Vorwürfe zu machen.
‚ Hätte ich sie nur nicht allein gelassen‘, tadelte er sich in Gedanken.
Esra, James und Margret teilten sich am Fuße der Treppe auf und suchten weiter nach Cassandra. Weit konnte sie doch nicht gekommen sein.
„ Wo ist sie nur?“, fragte James sich ratlos und suchte, gemeinsam mit seinen Bediensteten, sein Haus ab.
„ Wir sollten draußen nach ihr suchen, Herr“, sagte Esra, als er James entgegenkam.
„ Ihr habt Recht, seht in den Stallungen nach“, wies er seinen Butler an und miteinander verließen sie das Haus.
Der gesamte Vormittag verging, doch fehlte von Cassandra jede Spur. Alle Pferde waren noch im Stall, also hatte James sich nicht getäuscht.
Um die Mittagszeit ließ er sich verzweifelt in seinem Schreibzimmer nieder und dann, wurde es ihm bewusst … Sie hatten den Keller ausgelassen.
Schnellen Schrittes begab James sich zu der Tür, hinter der sich der Keller verbarg.
Sie klemmte seit seiner Kindheit und so stemmte er sich kraftvoll dagegen, um sie zu öffnen.
Seine Augen taten auch in der absoluten Dunkelheit ihren Dienst und am Fuße der Steige sah er den blassen Morgenmantel. Er hechtete immer mehrere Stufen nehmend die Treppe herunter, sprang die letzten zwei hinunter und kam schlitternd neben ihr zum Stehen. Sofort ging er neben ihr in die Knie. James hörte, wie schwach Cassandras Atem kam und wie furchterregend langsam ihr Herz schlug. Behutsam hob er sie hoch und schritt die Stufen mit ihr hinauf.
Erst im Licht des erleuchteten Korridors entdeckte er eine Platzwunde an ihrer Stirn. Die Dame hatte wirklich einiges mitgemacht, seit sie James‘ Gast war. Erleichtert trug er sie zurück in sein Gemach und legte sie vorsichtig auf seine Bettstatt.
„ Margret, Esra, kommt her“, rief er laut und läutete, wie ein Verrückter, die kleine Glocke neben seinem Bett.
Abgehetzt erschienen die beiden in der Tür und nacheinander betraten sie den Raum.
„ Ihr habt sie gefunden“, stellte Margret beruhigt fest, doch als sie näher kam, stockte ihr der Atem.
Cassandras Gesicht war blutverschmiert und voller Dreck. Wütend sah James auf.
„ Wer von Euch hat die Tür zum Keller offen gelassen?“
„ Wir versperren sie stets, Herr“, antwortete Esra.
„ Nun, wie es scheint, ist sie die Treppe herunter gefallen“, erwiderte er und fuhr fort: „Ich fand sie am Fuße der Kellertreppe.“
„ Sie wird umher gestriffen sein und in der Dunkelheit die Stufen nicht gesehen haben“, gab die Magd zu bedenken.
„ Cassandra ist eine Jägerin der Silberstreifgilde, sowas würde ihr nicht geschehen“, blaffte James.
Beschwichtigend hob Esra seine Hände.
„ Herr, wir verstehen, dass Ihr aufgebracht seid. Doch war es nicht unser Verschulden.“ Der Butler warf Margret einen vielsagenden
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