Silvermoon - Jaegerin der Nacht
fragte: „Soll ich Euch Kleider einpacken, oder werdet Ihr bald zurückkehren?“
„ Bitte packt Kleider für eine Woche ein, ich werde alle Dörfer besuchen und mich den Dorfbewohnern zeigen“, wies James ihn an.
Unmut machte sich in ihm breit, ungern ließ er Cassandra allein, doch musste er seinen Pflichten als Graf nachgehen und nun, da sie verletzt war, wusste er nicht viel zu tun. Es war ihm ein Dorn im Auge sie allein zu lassen, doch machte er alle drei Monate diese Besuche und nun, da der Vollmond vorüber war, konnte er gefahrlos aufbrechen. Zwei Stunden später saß James auf seinem Pferd auf.
„ Bitte passt gut auf sie auf“, wies er seine Bediensteten an, die eifrig nickten.
„ Kommt heil zurück, Herr“, sagte Margret, mit einem charmanten Lächeln ritt James los und ließ sein Anwesen hinter sich.
Kapitel 8
Teuflisch grinsend saß Mira in ihrer Kammer. Niemand hatte sie verdächtigt in den letzten Tagen, jedenfalls war es ihr schwergefallen nicht zu belustigt zu wirken, als sie Cassandra gesehen hatte, die zwar noch schwach, aber schon wieder auf den Beinen war. Esra ließ den Gast kaum aus den Augen und sie schlief in James‘ Gemach. Es trieb ihr die Galle hoch, weil Mira diejenige sein wollte, die das Lager mit dem Grafen teilte und doch hatte er sich diese Dirne ausgesucht. Es war an der Zeit sich weitere Gedanken zu machen, wie sie die Geliebte des Grafen loswerden konnte. Von ihrer Mama hatte sie erfahren, dass es die Tochter des Herzogs von Dulanis war, doch schreckte es sie nicht. Niemand würde sie verdächtigen.
Ein Klopfen.
„ Herein“, sagte Mira laut, damit man sie auch vor der geschlossenen Türe hören konnte.
Ihre Mutter trat ein.
„ Mira, würdest Du bitte das Badewasser für Lady Cassandra bereiten?“, fragte Margret ihre Tochter.
„ Natürlich, Mutter“, erwiderte sie und ihr kam eine Idee.
Es waren sechs Tage vergangen, seit der Herr abgereist war und sie sehnte sich nach seinem Antlitz.
„ Dann komm mit. Wir müssen das Wasser erhitzen“, gab Margret zurück und trieb sie zur Eile an.
Vor wenigen Tagen hatten Esra und sie verlangt, dass sie abreiste, doch war es ihr gelungen eine Erkältung vorzugaukeln und so konnte sie noch länger auf dem Anwesen James‘ verweilen.
Mira folgte ihrer Mutter durch das Haus hinab in den Raum, in dem sie das Wasser erhitzten für den Badezuber. Die feine Dame wollte also baden und Mira nahm sich vor, dafür sorgen, dass es ein unvergessliches Erlebnis für Cassandra werden würde. Margret erklärte Mira wie sie vorgehen musste und wie heiß das Wasser sein durfte. Sie hatte ebenso wie Esra die Anweisung gut auf Cassandra aufzupassen. Mira nickte ihrer Mutter zu und bestätigte ihr mehr als einmal, dass sie, sie verstanden hatte.
Genervt trug Mira die schweren Holzeimer in James‘ Gemach und kippte das Wasser in den Badezuber. Sie hatte extra darauf geachtet, dass das Wasser vorerst die richtige Temperatur hatte, denn Cassandra war schnell in den Zuber gestiegen.
„ Ich danke Euch, Mira“, sagte Cassandra freundlich, als Mira sich zum Gehen abwandte.
Zwei Eimer Wasser waren noch nötig um Cassandras Körper zu bedecken und nun wollte sie Kochendes bringen. Sie ging zu dem dampfenden Kessel und füllte das heiße Wasser in einen Eimer und in einen anderen das, das die richtige Temperatur hatte. Mit einem zufriedenen Lächeln hatte sie sich den Finger verbrannt, den sie prüfend hineingesteckt hatte und so machte sie sich erneut auf den Weg zu James‘ Gast. Mit geschlossenen Augen saß Cassandra in dem Badezuber, sie schien völlig entspannt zu sein. Mira stellte den Eimer der perfekt temperiert war auf den Boden.
Schnell kippte sie Cassandra das kochend heiße Wasser über und die Herzogen Tochter schrie schrill auf. Es war ihren Oberkörper hinab geflossen, der sich sogleich rot verfärbt hatte.
„ Könnt Ihr nicht aufpassen?“, schrie sie voller Schmerz und Mira zuckte mit keiner Wimper, als Margret in das Gemach gestürzt kam.
„ Ich habe doch nur neues Wasser gebracht“, erwiderte sie ruhig.
„ Ihr habt mich verbrüht, es war viel zu heiß“, gab Cassandra aufgebracht zurück.
„ Ich habe das Wasser genau auf den idealen Wärmegrad gebracht, es war nicht zu heiß“, schmollte Mira gespielt, als ihre Mutter an ihre Seite kam.
„ Was ist geschehen?“, fragte die Magd atemlos.
„ Eure Tochter hat mich verbrannt“, antwortete Cassandra.
„ Ist das wahr?“, wandte Margret sich nun an Mira.
„
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