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Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben

Titel: Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar von Cramm
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kann aber auch einen Rückfall in die Steinzeit bedeutet:
     ein Hastiges In-sich-Hineinstopfen von allem, was man in die Finger bekommt. Essen mit Messer und Gabel – in Asien mit Stäbchen
     – ist eine langsam gewachsene Esskultur. Sie zwingt uns innezuhalten, uns Zeit zu nehmen, die Bissen anzuschauen, bevor wir
     sie essen.
    Im Mittelalter wurde mit den Fingern gegessen – höchstens ein Messer nutzte man zusätzlich. Erst im 18. Jahrhundert machte
     die Gabel Furore. Sie kam aus Italien zu uns. Die Kirche ächtete sie anfangs als »Teufelsforke«. Es dauerte rund 100 Jahre,
     bis sie sich als wesentlicher Bestandteil des Bestecks etablieren konnte – aber zunächst nur in der Oberschicht: Essen war
     knapp – nur Reiche konnten sich dabei Zeit lassen.
    Heute hat jeder Messer und Gabel daheim – ein Zeichen von Wohlstand. Fallen Sie also nicht auf Fast-Food-Anbieter herein,
     die Ihnen erklären wollen, Fingerfood wäre der wahre Genuss. Natürlich ist es nett, mal Chicken Wings oder Sparerips mit den
     Fingern zu essen. Aber die Gefahr besteht, dass wir zu schnell zu viel futtern. Wer Besteck benutzt, nimmt sich mehr Zeit,
     genießt sein Essen mehr und wird sich wahrscheinlich nicht so rasch überessen.

    Der Ernährungsforscher Brian Wansink beobachtete Über- und Normalgewichtige an einem chinesischen Büffet. Er wollte herausfinden,
     wer mit Essstäbchen isst und wer Messer und Gabel nutzt. Sein Ergebnis: 80 Prozent der Stäbchenesser waren schlank – nur 20
     Prozent fettleibig! Das spricht sehr stark für zivilisierte Tischsitten und gegen Steinzeitmanieren!
    |112| simplify-Tipp
    Essen Sie mit Messer und Gabel – das verlangsamt Ihr Esstempo, lässt Sie bewusster essen und verlängert den Genuss.
    Essen Sie nie aus Schüssel, Topf oder Pfanne!
    Sie kommen nachmittags nach Hause – und da steht noch die Pfanne oder der Topf mit den Resten vom Mittagessen auf dem Herd.
     Alle haben schon gegessen – da können Sie doch gleich das Übriggebliebene aus der Schüssel futtern. Sie brutzeln sich etwas
     Schnelles in der Pfanne – wozu da noch ein Teller?
    Irrtum! Auch hier gilt: Wir neigen dazu, nicht auf unser Sättigungsgefühl zu achten und das, was vor uns steht, aufzuessen
     – auch wenn es zu viel ist. Wenn das Gefäß groß ist, wirken selbst Riesenportionen übersichtlich. Denken Sie an das Experiment
     mit den großen Eisschalen, von dem oben schon die Rede war.
    Außerdem wirkt da oft noch unsere Erziehung nach: Es ist ein wenig ungehörig und peinlich, aus dem Topf zu futtern – das möchte
     man schnell hinter sich bringen und schlingt. Für Genuss und Sättigung bleibt da keine Zeit. Deshalb: Nehmen Sie einen – kleinen
     – Teller, er ist immer noch die beste Maßeinheit.
    simplify-Tipp
    Essen Sie weder direkt aus dem Kochgeschirr noch aus Schüssel, Auflaufform oder von Platten. Ihr Teller ist das Portionsmaß
     und gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Portion im Auge zu behalten.
    Ignorieren Sie Reste
    »Mach mich leer!«, scheinen alle Töpfe und Schüsseln zu rufen, in denen sich noch die Reste einer Mahlzeit finden. Die Botschaft
     ist stark, und es ist schwer, sich ihr zu widersetzen. Aber wenn Sie jeden Tag zwei Löffel zu viel essen, endet das am Ende
     unausweichlich |113| in Zusatzkilos. Und nicht nur das: Sie gewöhnen sich an größere Portionen. Meist werden die Reste dem Familienmitglied mit
     dem größten Appetit aufgenötigt. Die Folge: Wer zu viel Speck auf den Rippen hat, wird noch dicker!
    Was zu viel ist, kommt in die grüne Tonne. Bewahren Sie nur ausreichend große Überbleibsel im Kühlschrank auf, um ein Restessen
     daraus zu zaubern.
    simplify-Tipp
    Sie sind nicht der Resteeimer der Familie. Ihr Körper ist nicht zum Entsorgen von Übriggebliebenem da – auch wenn es köstlich
     ist.
    Werfen Sie es weg – und zwar sofort.
    Essen Sie möglichst nicht allein
    Allein zu essen ist meist eine trostlose Angelegenheit. Sicher – vielen Menschen bleibt nichts anderes übrig. »Essen auf Rädern«
     ist vor allem deshalb ein Misserfolg, weil die wichtigste Zutat für eine gelungene Mahlzeit – die Gesellschaft – fehlt.
    Einsames Essen wird oft nebenher erledigt – man genießt nicht und isst oft mehr, als man braucht. Versuchen Sie deshalb, wann
     immer möglich nicht allein zu essen. Verabreden Sie sich mit Kollegen zum Mittagstisch, warten Sie abends, bis Sie mit Ihrem
     Partner essen können – essen Sie mit Ihren Kindern und nicht etwa später. Das wird

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