Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben
Ballaststoffe. Beides ist Voraussetzung für eine gute Verdauung und eine gesunde Darmflora. Diese Bakterien leben nämlich
von den unverdaulichen Ballaststoffen, die in den Dickdarm gelangen – und sie sind ein Teil unserer Immunabwehr. Das Wasser
unterstützt den Quellvorgang der Ballaststoffe – sonst würden sie nämlich unseren Darm verstopfen! Der unschlagbare Vorteil
beider Substanzen: Sie haben beinahe überhaupt keine Kalorien – in einer überfütterten Gesellschaft wie der unseren ist das
ideal!
Außerdem bieten pflanzliche Lebensmittel im Vergleich zu anderen Nahrungsmitteln die meisten Vitamine und Mineralstoffe –
jeweils gerechnet auf den Kaloriengehalt. Eine sehr hohe Nährstoffdichte nennt man das.
Außerdem produzieren sie in ihrem eigenen Stoffwechsel die »Shootingstars« der Nährstoffe: die Bioaktivstoffe. Sie heißen
wissenschaftlich »sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe« und wirken nicht nur bei der Pflanze Wunder, sondern tun auch uns Menschen
gut. Mehr Informationen zu Bioaktivstoffen finden Sie im Unterkapitel: »simplify-Idee: Essen Sie einfach«.
Hauptbestandteil pflanzlicher Lebensmittel sind Kohlenhydrate. In kleinen, aber sehr feinen Mengen können Pflanzen auch Fett
enthalten. Es ist vor allem in Keimen und Samen zu finden, die Energie für eine neue Pflanze speichern: Nüsse und Kerne, Ölsaaten,
die Keime von Getreidekörnern, Oliven und Avocado.
Eiweiß ist eher rar in Pflanzen. Trotzdem ist es möglich, den Eiweißbedarf eines Menschen durch kluge Kombination pflanzlicher
Lebensmittel zu decken: Getreidevollkorn, Hülsenfrüchte und Kartoffeln, aber auch Nüsse und Kerne sowie Pilze sind Eiweißträger.
Von der Menge her können sie allerdings mit dem Eiweißgehalt von Fleisch, Fisch, Ei und Milch nicht mithalten.
Natürlich kann man auch aus pflanzlichen Substanzen ungesunde Lebensmittel herstellen: von Gummibärchen über Instantsuppen
bis hin zu süßen Riegeln und Chips. Puddingvegetarier, die sich von Fertiggerichten ernähren, aber Fleisch meiden, sind schlechter
versorgt als nachlässige Allesesser. Dennoch ist Pflanzenkost |140| die Basis unserer täglichen Ernährung: je ursprünglicher, desto besser.
Die große europaweite EPIC-Studie – EPIC steht für »European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition«: Prospektive
europäische Studie über Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krebs –, die seit 1992 durchgeführt wird und an der inzwischen
mehr als 500 000 Teilnehmer beteiligt sind, empfiehlt als Zwischenergebnis vier Verhaltensregeln, die das Leben um durchschnittlich
14 Jahre verlängern. Eine davon heißt: Pro Tag fünf Portionen Gemüse und Obst essen!
simplify-Tipp
Kaufen Sie zweimal pro Woche einen schweren Einkaufskorb voller pflanzlicher Lebensmittel: Gemüse, Obst, Kartoffeln, Getreide,
Brot und dazu ein paar Nüsse und Samen.
Kohlenhydrate
Kohlenhydrate werden von Pflanzen während ihres Wachstums gebildet: Mithilfe von Sonnenstrahlen bauen sie zum einen die für
uns verdaulichen Kohlenhydrate Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose). Das Pflanzengerüst hingegen besteht aus
unverdaulichen Kohlenhydraten: den Ballaststoffen.
Kohlenhydrate bedeuten Energie, denn sie liefern den Brennstoff für unsere Muskeln und das Gehirn: 1 Gramm Kohlenhydrate ergeben
4,1 Kilokalorien. Anders als Muskeln, die auch Fett und Eiweiß verbrennen können, akzeptiert unser Gehirn nur Glukose als
Treibstoff.
50 bis 60 Prozent unserer Energie sollten von Kohlenhydraten stammen, das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung
(DGE) und meint dabei in erster Linie komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornbrot, Kartoffeln, Reis, Vollkornnudeln, Gemüse und
Obst.
|141| Fette
Von der chemischen Zusammensetzung her sind alle Fette gleich: Sie bestehen aus dem Grundgerüst Glyzerin, an das drei Fettsäuren
gebunden sind. Ob ein Fett flüssig oder fest ist, hängt von diesen Fettsäuren ab: Je mehr gesättigte Fettsäuren es enthält,
umso fester ist es, je mehr ungesättigte, umso flüssiger.
Fette, die wir mit der Nahrung aufnehmen, haben im Körper wichtige Funktionen zu erfüllen. Sie liefern Energie, und zwar reichlich,
mit 9 Kilokalorien pro Gramm mehr als jeder andere Nährstoff. Sie sind außerdem Träger der fettlöslichen Vitamine: A, seiner
Vorstufe Betakarotin, Vitamin E, D und K, aber auch fettlöslicher Bioaktivstoffe wie den wertvollen
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