Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben
geschlossenen »Kalorimeterbombe« völlig zu Asche verbrennt, bleiben im Wesentlichen
die Mineralstoffe zurück. In Gramm gemessen bezeichnen sie die Type. Mehl der Type 1050 hat also mehr als doppelt so viel
Mineralstoffe wie das der Type 405.
Weil es auch die doppelte Menge an Ballaststoffen hat, sich aber geschmacklich kaum von Weißmehl unterscheidet, sollten Sie
am besten Weizenmehl der Type 1050 zu Hause haben. Sie können es für alles verwenden. Allerdings braucht dunkles Mehl mehr
Flüssigkeit: Wird statt hellem Weizenmehl (Typ 405) Vollkornmehl (Typ 1700) verwendet, steigt die Menge um 25 Prozent, bei
Typ 1050 um 15 Prozent und bei einer Eins-zu-eins-Mischung aus Typ |158| 1050 und Weizenvollkornmehl um 15 bis 20 Prozent. Das sollten Sie beim Backen im Blick behalten.
Außerdem gilt: Je dunkler das Mehl, desto nussiger schmeckt es. Allerdings wird Vollkornmehl schneller ranzig: Legen Sie darum
keine Vorräte an.
simplify-Tipp
Benutzen Sie statt weißem Mehl lieber Weizenmehl der Type 1050: Wegen der doppelten Menge Ballaststoffe macht es länger satt.
Ballaststoffe
Ballaststoffe gehören zu den Kohlenhydraten, genauer gesagt zu den Polysacchariden (Mehrfachzuckern). Wie Ballaststoffe im
Körper wirken, bestimmt deren Löslichkeit.
Unlösliche Ballaststoffe
(Cellulose, Hemicellulose) gelangen in den Dickdarm, wo sie zum Teil von Bakterien fermentiert werden. Zum Teil verlassen
sie den Körper aber auch unverdaut. Sie binden im Dickdarm Wasser, wodurch der Speisebrei quillt und weicher wird. Die Darmbewegung
wird hierdurch gefördert und die Transitzeit des Stuhls verkürzt. Folglich sorgen sie für eine gesunde Darmtätigkeit und können
einer Verstopfung entgegenwirken. Auch bei Hämorrhoiden und Divertikulose haben diese Ballaststoffe einen positiven Effekt.
Lösliche Ballaststoffe
(Inulin, Pektin, Oligofruktose) bilden einen zähflüssigen Schleim, der sowohl die Magenentleerung als auch die Aufnahme von
Zuckern verlangsamen kann. Zudem kann der Schleim Fette binden und dadurch den Fettstoffwechsel positiv beeinflussen. Darmbakterien
wandeln die für Menschen unverdaulichen Ballaststoffe in kurzkettige Fettsäuren um. Diese dienen als Nahrungsgrundlage für
Darmbakterien.
Ballaststoffe sind unentbehrlich für unseren Körper. Die bereits erwähnte EPIC-Studie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung
Potsdam-Rehbrücke zeigt, dass Ballaststoffe aus Vollkornprodukten das Risiko für die Entstehung von Diabetes Typ 2 senken
können. Ballaststoffe aus Gemüse und Obst hatten diesen Einfluss dagegen nicht. Die internationale Krebsforschungsorganisation
(WCRF) kommt aufgrund einer Auswertung von 7 000 Studien zu dem Schluss, dass Ballaststoffe das Risiko von Dickdarmkrebs wahrscheinlich
mindern können.
|159| Die meisten Ballaststoffe sind in den Randschichten beziehungsweise in der Schale von Pflanzen enthalten. Deshalb gilt: Obst
und Gemüse mit Schale bevorzugen und bei Getreide und Getreideprodukten die Vollkornvarianten wählen! Auch Kartoffeln und
Hülsenfrüchte sind ideale Ballaststoffquellen.
Ballaststoffreiche Lebensmittel haben aber noch viel mehr zu bieten: Sie enthalten häufig reichlich Vitamine, Mineralstoffe
und sekundäre Pflanzenstoffe. Ihr geringer Fettgehalt wirkt sich positiv auf das Kalorienkonto aus. Da sie lange satt machen,
wird außerdem die Energiezufuhr gesenkt. So können Sie Ihr Normalgewicht leichter halten.
Ballaststoffe können nur richtig aufquellen und ihre Wirkungen entfalten, wenn Sie gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit zu
sich nehmen.
Essen Sie Kartoffeln so einfach wie möglich
Im 17. Jahrhundert beendeten Kartoffeln die Hungersnöte in Europa, weil sie einen viel höheren Ernteertrag als Getreide lieferten
und außerdem satt machten. Heute brandmarken die Vertreter der Low-carb-Diät – Atkins, Montignac oder Strunz – Erdäpfel als
Dickmacher. Hinsichtlich des Kaloriengehalts liegen Kartoffeln zwischen Gemüse und Getreide. Die Franzosen behandeln sie zum
Beispiel eher als Gemüse – und die Schwaben servieren sie tatsächlich als Salat zu Maultaschen. Jeder hat so seinen eigenen
Blickwinkel auf Kartoffeln.
Neben Kohlenhydraten enthalten Kartoffeln reichlich Eiweiß |160| und Vitamin C – das macht sie zu einem guten Grundnahrungsmittel. Wenn wir sie nicht für Fast Food missbrauchen würden: Pommes,
Püree und Chips heißen heute unsere liebsten Kartoffelsorten! Wir essen viel weniger
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