Sina auf heißer Spur
Haflingerstute war dunkel vor SchweiÃ.
âWann erfindet eigentlich irgendjemand mal eine Pferdeputzmaschine?â, fragte Sina. âKlappe auf, Pferd rein, ein Knopfdruck und los gehtâs. Hinten kommt dann das saubere Tier wieder raus. Das kann doch nicht so schwer sein. Die erfinden doch sonst auch alles Mögliche.â
âDa ist Hannah! Vielleicht hat die ja Lust auf ein bisschen Abwechslung und freut sich drauf, mal eben vier Pferde zu putzen. Hey, Hannah!â Tori winkte der Freundin zu, dann sprang sie ebenfalls aus dem Sattel.
âDa seid ihr ja endlich!â Hannah rannte zu ihnen herüber. âMannomann, warum hat eigentlich keine von euch ihr Handy an! Wir haben verzweifelt versucht, euch zu erreichen!â
âMein Handy war anâ, sagte Tori. âAber der Wald ist ein einziges Funkloch, da erreicht dich keiner. Ist was passiert?â
âDas kann man wohl sagen!â Hannah keuchte vor Aufregung. âHier war die Hölle los. Eine Katastrophe.â
âWas?â Nun schwangen sich auch Sina und Juliana aus dem Sattel. âErzähl schon! Was war los?â
Bevor Hannah berichten konnte, tauchte Myriam in der Stalltür auf. âHannah! Du musst sofort kommen! Sue rastet vollkommen aus.â
Schon verschwand sie in Richtung Büro. Hannah drehte sich um und folgte ihr.
âHier!â Tori drückte Sina Tibors Zügel in die Hand. âIch muss wissen, was passiert ist.â
âWarte, ich komm mit!â Ayla übergab Juliana Saphirs Zügel und rannte den anderen nach.
Sina und Juliana starrten ihnen hinterher. âDu haust jetzt aber nicht auch noch ab!â, warnte Sina die Freundin.
âWas machen wir denn jetzt?â Juliana hob ratlos die Zügel.
âWir bringen erst mal die Pferde in den Stall. Wenn wir hier länger rumstehen, erkälten sie sich nurâ, entschied Sina.
Terminator
Sie hatten Janko und Nike gerade trocken gerieben, als Tori und Ayla in den Stall kamen. âNa endlich!â, meinte Sina. âIch dachte schon, ihr hättet uns ganz vergessen. Was ist denn los?â
Tori schob sich in Tibors Box. âFritz ist ausgebrochen.â Sie beugte sich unter Tibors Bauch, um seinen Sattelgurt zu lösen.
âNa und?â, meinte Sina. âDas ist doch nichts Besonderes.â
Esel Fritz war ein wahrer Entfesselungskünstler. Wenn man ihn in seinem Verschlag nicht festband, dann schob er einfach den Riegel des Törchens mit der Schnauze nach oben und ging auf dem Gelände der Ranch spazieren. Abgesehen davon, dass er regelmäÃig die Vergissmeinnicht und Kapuzinerkresse aus Sues Blumentöpfen fraÃ, richtete er aber keinen Schaden an. Wer ihn sah, fing ihn einfach ein und brachte ihn wieder zurück in seinen Verschlag zu Becky.
âDiesmal war er aber nicht nur hier auf der Ranchâ, erklärte Tori. Nachdem sie den Sattel über die Abtrennung der Box gelegt hatte, zog sie Tibor das Zaumzeug über die Ohren. âSondern drüben.â
âWo â drüben?â, fragte Sina verständnislos.
âNa, wo wohl?â Auch Ayla hatte Saphir inzwischen abgesattelt. Nun packte sie eine Handvoll Streu und rieb damit über sein schweiÃglänzendes Fell. âBei unseren lieben Nachbarn. Den Fischers.â
âBei den Fischers?â, meinte Juliana. âAha. Und wie ist er dahin gekommen? Ist er über den Zaun geflogen? Oder hat er sich einen unterirdischen Tunnel gegraben?â
âEr ist durch die Pforte marschiertâ, erklärte Tori.
âDurch welche Pforte?â, fragte Sina. Aber dann erinnerte sie sich. Es gab tatsächlich eine Pforte in dem Zaun, der das Grundstück der Sunshine Ranch von dem der Fischers trennte. Eine Verbindungstür, die inzwischen so von Efeu und Knöterich überwuchert war, dass sie unsichtbar geworden war. Unsichtbar und so gut wie vergessen. SchlieÃlich wurde der Zugang weder von den Fischers noch von Sue jemals genutzt.
âHalt, halt!â, meinte Juliana. âJetzt noch mal ganz langsam und zum Mitschreiben: Die Pforte war AUF ?â
âGanz genauâ, sagte Tori. âSie stand sperrangelweit offen. Und weil Fritz noch nie auf der anderen Seite war, hat er beschlossen, sich den Garten der Fischers einmal gründlich anzusehen.â
âUnd nicht nur anzusehenâ, ergänzte Myriam, die inzwischen ebenfalls in den Stall gekommen war. âSondern
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