Sind wir nun gluecklich
schon seit über zehn Jahren besteht. Früher bestritten wir oft Freundschaftsspiele für einen guten Zweck, durch die wir mit dem Programm »Oriental Horizon« viele sogenannte »Grundschulen der Hoffnung« förderten. Die Spiele für einen guten Zweck wurden häufig von bekannten Sportlern wie Gu Guangming, Liu Lifu, Zou Zhenxian, Dong Jiong, Tao Wei, Gong Lei, Lin Qiang oder Yang Zhaohui unterstützt. Dank dieser prominenten Allianz übertraf die Zahl der Zuschauer zuweilen die Spiele der A-Liga von Chinas nationaler Superliga. Wir hätten nicht gedacht, dass man mit Fußball so viel für gute Zwecke tun konnte.
Da wir wegen dieser Spiele häufiger trainierten, war unsere Abteilung immer ganz gut in Form. Auch wenn wir nicht mehr die Jüngsten sind mit einem Durchschnittsalter zwischen dreißig und vierzig, ist unser Kampfgeist ungebrochen. Alle zwei Jahre findet ein senderinternes Turnier statt, bei dem jede Abteilung eine Mannschaft stellt. Da das Management dieses Turniers eine Zeitlang ungefähr so chaotisch war wie das des chinesischen Fußballbunds, erhielten zahlreiche Mannschaften Unterstützung von außen. Weil unser Team keinen Beistand bekam und wir nur mit unseren eigenen Leuten antraten, wurden wir nie Turniersieger.
Das änderte sich 2006, als vor dem Turnier rigorose Kontrollen durchgeführt wurden und niemand teilnehmen durfte, der nicht beim Sender registriert war und einen Arbeitsausweis hatte. Wir siegten daraufhin in sechs Spielen in Folge, von den Gruppenspielen über das Halbfinale bis zum Finale schossen wir 23 Tore und kassierten nur vier. So wurden die Nachrichtenleute zum ersten Mal zu den Champions des Senderturniers. Ich spielte in fünf Spielen und schoss neun Tore, vor allem die drei im entscheidenden Finale, und wurde zum CCTV-internen Torschützenkönig meiner Altersklasse in diesem Turnier. Unsere Gegner hatten keine Chance.
Ich weiß noch genau, dass ich gut zehn Minuten vor dem Abpfiff des Endspiels vorzeitig das Spiel verlassen musste. Es ging nicht anders, an diesem Abend fand in Badaling an der Großen Mauer die Bekanntgabe des Maskottchens für die Pekinger Paralympics statt, die ich moderieren musste. Ich raste also nach Badaling und machte die Moderation, anschließend eilte ich zurück in die Stadt, wo meine Mannschaft immer noch bei der Siegesfeier war. Als ich den Raum betrat, stand meine Trophäe für den Torschützenkönig auf dem Tisch, und drum herum standen neun Gläser Bier, so viele, wie ich Tore geschossen hatte. Die musste ich wohl oder übel alle austrinken. Ich war 38, und es ist klar, dass ich diese »Meisterschaft« schwerlich jemals vergessen werde. Ich weiß noch, dass mich zum Jahresende Journalistenkollegen fragten: »Was ist für Sie das unvergessliche Erlebnis des Jahres?« Ich nannte kein großes nationales Ereignis, sondern unsere senderinterne Meisterschaft. Für mich lag darin eine Botschaft für mich und andere, nämlich: In unserem Körper steckt mehr Potenzial, als wir glauben. Du musst ihn nur regelmäßig in Schuss halten, und er wird es dir danken.
Selbstredend muss man aber auch Zugeständnisse an sein Alter machen. Ich habe nicht wenige persönliche »Waterloos« auf dem Fußballplatz erlebt. Im Herbst 2007 spielte ich für das Team von Meng Zhou. Das Fußballfeld war etwas uneben und ich nicht mehr der Jüngste, hatte an Gewicht zugelegt, nicht genügend Muskelkraft und knickte mir bei einem Überholmanöver prompt den Fußknöchel um. Ein lauter Knacks, und ich wusste: Der ist gebrochen. Ich wurde gleich anschließend im Pekinger Krankenhaus Nr. 3 operiert, und erst gut zwei Monate später konnten die Nägel entfernt werden.
Als ich nach dem Nägelziehen gerade aus der Krankenstation heraushumpelte, humpelte die Fußballnationalspielerin Ma Xiaoxu hinein. Es gibt Leute, witzelten meine Kollegen, die sind Experten im Fußball, und welche, die sind Experten in Knochenbrüchen. Mein alter Kommilitone schickte mir eine SMS: »Sich in deinem Alter immer noch auf dem Platz die Hacken zu brechen – Respekt!«
Ich ließ mich durch meinen Gipsfuß nicht von der Arbeit abhalten. Schon drei Tage nach der Operation wurde ich wieder ins Studio transportiert, und zehn Tage später moderierte ich die Inauguration zum 17. Nationalen Volkskongress und damit zusammenhängende Themen. Zwei Monate lang machte ich schmerzhafte Übungen zur Rehabilitation. Im Rückblick gehören diese zwei Monate aber zur glücklichsten Phase meines Lebens. Man besinnt
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