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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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Kinderpornographie und die Kinderprostitution in Sussex organisierte, und er räumte ein, dass er Ball nicht zutraute, allein auf die Idee mit den Lagerräumen im Depot gekommen zu sein, schon gar nicht, der führende Kopf des Ganzen zu sein.
    »Wir besorgen uns jetzt einen Haftbefehl gegen Sie, Charlie«, erläuterte Fenwick, »und dann kommen Sie in Untersuchungshaft. Keine Sorge, Sie werden von den anderen Häftlingen getrennt bleiben.«
    »Kann ich nicht direkt ins Gefängnis und meine Strafe absitzen?«
    Lawrence Parks schaltete sich ein: »So funktioniert das leider nicht, Mr. White«, sagte er, und White verlor erneut die Fassung. »Sie haben noch niemanden angerufen. Möchten Sie vielleicht mit Ihrer Frau sprechen?«
    »Nein! Mein Gott, ich kann nicht mit Jenny reden.« Als der Name seiner Frau fiel, begann er zu zittern und hörte auch nicht mehr auf, als er abgeführt wurde.
    »Alison, sagen Sie der Zellenaufsicht, die sollen ihn gut im Auge behalten. Sein psychischer Zustand ist bedenklich. Und sorgen Sie dafür, dass er möglichst bald von einem Psychiater begutachtet wird. Ich will nicht, dass er sich umbringt, ehe er für uns als Zeuge ausgesagt hat.« Keinen von ihnen störte die Kälte in Fenwicks Bemerkung.
    »Alles klar. Was machen wir als Nächstes?«
    »Ich brauche ein erfahrenes Team für die Katalogisierung des beschlagnahmten Materials, einschließlich der Computerdateien. Ein paar von diesen Perverslingen scheinen sich gern selbst zu fotografieren, während sie die Kinder missbrauchen. Ihre Gesichter sind nicht mit drauf, aber vielleicht haben wir Glück, und es gibt irgendwelche besondere Kennzeichen. In der Zwischenzeit besorge ich uns Haftbefehle, und wir können Gooding und Ball hopsnehmen. Sie kümmern sich um Gooding, Clive sich um Ball.«
    »Haben Sie mitbekommen, dass das Team Ball gestern für drei Stunden aus den Augen verloren hat?«, fragte sie.
    »Nein, hab ich nicht! Wieso sagt mir das keiner?«
    »Ich glaube, sie haben Ihnen eine Nachricht aufs Handy gesprochen.«
    »Aber ich war den ganzen Tag entweder zu Hause oder im Präsidium. Wieso hat mich da niemand angerufen? Ich erwarte, dass man mir hinterhertelefoniert und solche Nachrichten nicht einfach in den Äther hineinquasselt, wo ich sie vielleicht irgendwann mal abhöre!«
    »Er ist ja wieder zu Hause aufgetaucht, also war es nicht so schlimm.«
    »Darum geht es nicht.«
    Sie wollte nicht mit ihm streiten und ging zur Zellenaufsicht, wo sie kurz mit dem Sergeant sprach. Dann schrieb sie ihren Bericht, während Fenwick Haft- und Durchsuchungsbeschlüsse beantragte. Um vier Uhr machte sie sich auf den Weg zu Goodings Büro, während Clive zu dem Überwachungsteam vor Balls Wohnung stieß. Die Festnahmen sollten auf die Minute genau gleichzeitig erfolgen. Ein drittes Team des M.C.S. wartete bereits mit Durchsuchungsbeschlüssen in der Tasche ungeduldig vor dem Depot. Für die meisten Männer und Frauen, die so viele lange, frustrierende Wochen damit verbracht hatten, Ball zu überwachen, war jetzt die große Stunde gekommen. Alle Zweifel, die sie an Fenwick und seinem sturen Festhalten an diesem, wie die meisten geglaubt hatten, sinnlosen und öden Projekt gehabt hatten, waren verschwunden. Manche gaben sogar zu, dass sie Hochachtung vor dem Chief Inspector hatten, ein seltenes Lob aus den Reihen dieser erfahrenen, abgebrühten Detectives.
     
    Jemand, der schon immer gewusst hatte, dass Fenwick etwas ganz Besonderes war, hatte derzeit das Gefühl, seinen alten Boss zu enttäuschen. Cooper hatte in ganz West Sussex sozusagen jeden Stein umgedreht und vergeblich nach irgendetwas gesucht, das Maidment belasten könnte. Ihm graute schon davor, seinen nächsten Bericht zu schreiben. Er wusste nichts von dem Durchbruch der Soko Chorknabe, da Fenwick außerhalb des M.C.S. nur Nightingale ins Vertrauen gezogen hatte, und so lastete das Gewicht der fruchtlosen Ermittlungen schwer auf Bobs Schultern, als er mal wieder mit einem Notizblock, der ebenso gut hätte leer sein können, zurück zu seinem Wagen trottete.
    Sein Magen knurrte, als er sich hinters Lenkrad schob, und er verfluchte das Müsli-Frühstück, zu dem Doris ihn verdonnert hatte. Wie sollte denn ein Mensch mit nur ein bisschen Vogelfutter im Bauch den ganzen Vormittag durchhalten? Er sah auf die Uhr: fast zwölf. Zeit für einen kleinen Mittagsimbiss. Wie so oft, wenn er sich niedergeschlagen fühlte, beschloss Cooper auch diesmal, dass Essen ihn trösten würde. Er war

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