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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie wusste , daß sich die Verhältnisse umgekehrt hatten; jetzt befand sie sich im Vorteil. Bloß musste sie sehr genau darauf achten, vor den anderen die perfekte Sklavin zu spielen, selbst vor Kell, damit ihr Marcus, wenn sie allein waren, die volle und umfassende Oberhand überließ.
    Nola brachte ihr Frühstück. »Darf ich mich zu dir setzen?«
    »Aber bitte, gern.«
    Nola stellte das Tablett mit knusprigen Fladen, Honig und Früchten auf dem Bett ab, und setzte sich dann auf die Stufen. »Er hält dich für etwas Besonderes.«
    Diana senkte die Wimpern, da sie sich nicht ganz sicher war, wie sich eine Sklavin zu verhalten hatte. »Woher weißt du das?« fragte sie scheu.
    »Er hat dich die ganze Nacht hierbehalten. Das tut er sonst nie.«
    Diana erkannte, daß in einem Haushalt, in dem es einen Herrn und dreißig Sklaven gab, nur sehr wenige Dinge verborgen blieben.
    »Jeder in der Villa spricht von dir.«
    Sie hob den Blick. »Nola, ich weiß, daß ein Sklave kein Recht auf Privatsphäre hat, aber Marcus ist ein höchst verschwiegener Mann. Ich bin sicher, daß es ihm nicht gefällt, wenn über die intimen Vorgänge in seiner Schlafkammer getratscht wird.«
    »Es ist leichter, eine Sturmflut aufzuhalten, als Sklaven vom Tratschen abzuhalten. Da müßtest du Marcus schon bitten, ihnen die Zungen herauszuschneiden.«
    »Du scherzt doch?« fragte Diana erschrocken.
    »Ein wenig«, räumte Nola ein, »obwohl dies in einigen römischen Haushalten praktiziert wird. Ich meine nur, daß Marcus vor lauter Verrücktheit nach dir wahrscheinlich alles tun würde, worum du ihn bittest.«
    Diana leckte sich Honig von den Fingern. »Wenn das so ist, dann hätte ich ihn um ein paar Gewänder bitten sollen. Ich habe nichts anzuziehen.«
    »Bevor er heute morgen ging, hat er mich gefragt, ob ich mich deiner Garderobe annehmen könnte. Nichts im Leben hat mich mehr überrascht, als die Tatsache, daß ausgerechnet dieser harte Krieger ein solches Interesse an der Garderobe einer Frau zeigt.«
    »Welche Art Interesse?«
    »Wahrste Begeisterung und äußerst detailliert. Er möchte, daß du Gewänder anziehst, die ihm Freude bereiten und die deine zarte Schönheit betonen.«
    Diana hätte am liebsten geflucht. Immer, ihr ganzes Leben lang, hatte jemand anders bestimmt, wie sie sich anziehen sollte. War sie den Klauen von Prudence entsprungen, nur um sich weiterhin bevormunden zu lassen, was ihre Kleidung betraf? Ein heftiger Protest lag auf ihren Lippen, als ihr im letzten Moment einfiel, daß sie ja seine Sklavin war. Er konnte sie anziehen, wie er wollte!
    Diana äußerte versuchsweise einen Einwand. »Aber ich weiß selbst am besten, welche Farben mir stehen.«
    »Marcus ist mehr an Stil und Material interessiert. Erwünscht nur die teuersten Stoffe für dich. Dir bleibt genügend Freiheit, dir deine eigene Palette und Schnitte zusammenzustellen.«
    »Findet die Anprobe in der Villa statt?«
    »Ja, aber wir werden auch in der Stadt Einkäufe machen. Aquae Sulis besitzt eine Vielzahl von Geschäften. Es gibt so viele Waren, daß sie sogar schon in den Kolonnaden feilgeboten werden. Einkaufen ist eine der Freuden im Leben einer Frau. Wir haben Parfumeure, Juweliere, Goldschmiede, Floristen, Restaurants, Ornatricen...«
    »Ornatricen?«
    »Sie richten dir das Haar«, erklärte Nola.
    »Eine der Sklavinnen hier hat bisher mein Haar frisiert. Sie ist sehr begabt.«
    »Das ist Sylla. Du kannst sie als deine persönliche Dienerin für Frisur und Aufmachung wählen.« Als Nola sah, daß Diana zögerte, meinte sie: »Das bringt ihr eine höhere Stellung im Haushalt ein, und du würdest ihr einen große n Gefallen erweisen, wenn du s ie zu deiner Beauftragten ernennst.«
    »Dann ist es mir natürlich ein Vergnügen, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen«, sagte Diana und akzeptierte somit ihre erste Sklavin.
    »Nimm dein morgendliches Bad, dann beginnt die Anprobe.«
    Auf dem Weg zu den Baderäumen suchte Diana Kell auf. Bevor sie ihm ihren Wunsch mitteilen konnte, Marcus beim Schwimmtraining mit seinen Männern zuzusehen, meldete er: »Der General hat Order gegeben, dich nach dem Mittagsmahl zu ihm bringen zu lassen.«
    »Ich werde gehorchen«, sagte sie leise. Diana war entzückt, daß Marcus sich an ihre Bitte erinnerte. Er musste es ebenfalls wollen, andernfalls hätte er es sicher vergessen. Vor den Augen all seiner Legionäre zu ihm gebracht zu werden, ließ sie vor Aufregung erzittern. Es zeigte außerdem, wieviel sie ihm bedeutete

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