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Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen

Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen

Titel: Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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jeder Faser meines Ich würde ich wissen, dass du in der Nähe bist. Allein durch deine bloße Existenz störst du mich schon.“
    „Oh.“
    Er musste wohl bemerkt haben, dass er sie verletzt hatte, denn seine Miene wurde weicher.
    „Nicht immer im negativen Sinn.“
    Nicht immer im negativen Sinn. Sollte das etwa ein Kompliment sein?
    Dann hatte er sein Büro und sein Schlafzimmer im oberen Stockwerk zugesperrt. Bei jeder Drehung des Schlüssels war sie zusammengezuckt.
    Als kleines Mädchen pflegte sie ihrem Vater auf Schritt und Tritt zu folgen, wenn er für eine Reise packte. Sie blieb in seiner Nähe und sah ihn all die Türen versperren, die sie nun von ganzen Flügeln des Hauses ausschlossen.
    Das Personal hatte natürlich Schlüssel, damit es putzen konnte. Doch seiner einzigen Tochter verwehrte er den Zutritt.
    Ihre Mutter war ganz anders gewesen. Sie hatte das Haus mit Sonnenlicht, Blumen und Freunden gefüllt. Sie hatte immer Zeit gehabt, sich zu ihrer Tochter auf den Boden zu setzen und mit ihr zu spielen, zu reden und ihr vorzulesen.
    Alicia aß ihr Sandwich auf und trank ein Glas Milch. Schließlich erhob sie sich und spülte ab.
    Unruhig begann sie auf und ab zu gehen und nach Gus zu rufen, der wieder verschwunden war.
    Sie stieg die Treppe hinauf und blieb unschlüssig vor Jakes verschlossenem Schlafzimmer stehen. Sie dachte an die Nacht, als sie sich auf seinem Bett geliebt hatten. Als sie bemerkt hatte, dass in seinen Regalen nur Bücher standen, hatte sie ihn gefragt, warum er keine Fotos von seiner Familie oder seinen Freunden aufgestellt hatte.
    „Ich war noch sehr jung, als ich von zu Hause wegging. Und ich habe nur wenig Gepäck mitgenommen. Dieses Haus ist nur gemietet, wie alle anderen Häuser, in denen ich bisher gewohnt habe. Daher – keine Fotos.“
    „Du hast nie ein eigenes Haus gebaut?“
    „Vielleicht später einmal.“
    „Mein Vater mochte auch keine Fotos. Er hat mir nicht einmal gestattet, ein Foto meiner Mutter in meinem Zimmer zu haben. Er sagte, Fotos würden ihn deprimieren, weil sie ihn an Dinge erinnerten, die der Vergangenheit angehörten. Er sagte, er wolle ganz in der Gegenwart leben.“
    Als sie ihren Vater erwähnte, hatte sich Jakes Miene verhärtet. Doch er hatte nur mit dem Finger ihre Lippen berührt und nichts gesagt. Wusste er da schon, dass er sich am nächsten Tag mit Hayes Daniels verbünden und ihren Vater anzeigen würde?
    Nachdem er ihren Vater hatte auffliegen lassen, hatte Jake versucht, sie anzurufen … vielleicht um ihr seine Sicht der Dinge zu erklären.
    Doch sie hatte seine Anrufe nicht angenommen.
    Ein Teil von ihr wollte ihn dafür hassen, was er ihrem Vater angetan hatte, doch er war nicht der Einzige, der ihn anklagte. Eine ganze Menge Geld war verschwunden. Irgendjemand war dafür verantwortlich. Und natürlich wollte sie nicht wahrhaben, dass ihr Vater dieser Jemand sein könnte.
    Alicia drehte sich um und ging langsam die Stufen wieder hinunter. Wenn sie doch nur alles vergessen könnte.
    Am Fuß der Treppe angekommen, schloss sie die Augen. Mehr als alles andere wünschte sie sich Jake herbei.
    „Ich hatte dir doch gesagt, dass ich schwanger bin“, sagte Alicia niedergeschlagen. „Du hättest darauf vorbereitet sein müssen.“
    Jake zog eine Grimasse, packte ihren Ellbogen und schob sie eilig aus dem Ärztehaus in Richtung Parkplatz.
    Es war fast ein Uhr mittags, und die Sonne brannte erbarmungslos.
    „Mir war gar nicht klar, wie sehr ich gehofft habe, dass du dich geirrt hast“, erwiderte er schließlich.
    Sie gab sich alle Mühe, ihm nicht zu zeigen, wie weh seine Worte taten. Im Sprechzimmer der Ärztin war er ihrem Blick ausgewichen und hatte die ganze Zeit über kaum ein Wort von sich gegeben. Als die Ärztin Alicias Vermutung bestätigt hatte, war sein Gesicht zu einer steinernen Maske gefroren. Und auch jetzt war die Nervosität in seinen eisblauen Augen das einzig Lebendige an ihm.
    „Du hast in der Praxis ja ziemlich glücklich ausgesehen“, murrte er. „Ich konnte es kaum fassen, was du für Fragen gestellt hast, ganz als wären wir ein normales, glückliches Paar, das ein Kind erwartet.“
    „Ich bin nicht besonders glücklich“, flüsterte sie vorsichtig, weil seine schlechte Laune sie ängstigte. „Aber ich wünschte, ich wäre es. Und ich wünschte, du könntest es auch sein. Jedes Kind sollte ein Wunschkind sein – sogar unseres. Jede Mutter wünscht sich das für ihr Kind.“
    „Auch eine Mutter, die den

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