Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
nicht mehr im vorigen Jahrhundert, und dein Vater wird kaum mit vorgehaltener Flinte vor meinem Haus auftauchen“, sagte er. „Was unter Hausarrest auch schwierig wäre.“
„Du siehst uns doch wohl hoffentlich nicht als Paar, oder?“, fuhr er fort.
Alicia schüttelte den Kopf, da er es offensichtlich von ihr erwartete. „Wahrscheinlich bin ich in Panik geraten, als mir so übel war, dass ich geglaubt habe, ich würde das nicht allein schaffen. Vielleicht wäre ich normalerweise auch stärker … aber jetzt … ich habe kein Geld. Keine Freunde. Keine Familie … nur meinen Vater, und der steht unter Anklage.“
„Und du bist so an Geld gewöhnt, dass du ohne nicht auskommen kannst.“
„Mein Leben war ganz anders als du denkst. Ich glaube nicht, dass ich noch Freunde habe. Jeder gibt mir die Schuld an dem, was Daddy angeblich getan hat.“
„ An dem, was er getan hat! Und wobei du ihm vermutlich geholfen hast. Wessen Schuld ist das dann wohl?“
„Aha. Du glaubst also, ich hätte geplant, ‚Houses for Hurricane Victims‘ um Millionen von Dollar zu bestehlen? Und dass ich absichtlich deinen guten Ruf zerstört habe?“
„Nun, dein Vater hat mit Sicherheit genau das getan.“
„Ich glaube, dass mein Vater unschuldig ist.“
„Wo ist das Geld, das er veruntreut hat? Warum finden wir keine Konten, die beweisen, dass er jeden einzelnen Dollar investiert hat? Vielleicht ist dir nicht klar, wie in der Welt der Wohltätigkeitsorganisationen gearbeitet wird, daher weihe ich dich gern in ein paar Geheimnisse ein. Beim kleinsten Hinweis auf einen Skandal versiegen alle künftigen Einnahmen. Arme Familien, die darauf gezählt haben, dass ich ihnen neue Häuser baue, gehen leer aus. Wegen meiner engen Verbindung zu ‚Houses for Hurricane Victims‘ versiegen auch die Gelder für meine Projekte als Architekt. Für mich kommt es finanziellem Selbstmord gleich, mit dir in Verbindung gebracht zu werden. Und da willst du, dass ich dich heirate?“
„Die Untersuchungen gegen meinen Vater laufen seit sechs Wochen, und bis jetzt haben sich keinerlei Verdachtsmomente gegen mich ergeben. Was sagt dir das über mich? Ich habe nie ehrenamtlich für diese Organisation gearbeitet. Und ich habe auch nie für Daddys Bank oder die Werft gearbeitet.“
„Vielleicht bist du nur geschickt genug, deine Spuren zu verwischen.“
„Oder vielleicht bin ich unschuldig. Ich war Redakteurin.“
„Ich bin doch nicht von gestern. Du hast den Job über die Beziehungen deines Vaters bekommen.“
„Vielleicht.“
„Vielleicht sahnst du ja ab wie dein Vater. Vielleicht bist du gestern in der Hoffnung gekommen, ich würde dich finanziell unterstützen?“
„Geht es bei dir eigentlich immer nur ums Geld?“
„Dass du es überhaupt wagst, mich das zu fragen.“
„Und was ist mit unserem Kind? Unser Baby soll den Namen seines Vaters … und seine Liebe bekommen, falls möglich. Deine Liebe. Das ist mir sehr wichtig. Möchtest du eine Rolle in seinem oder ihrem Leben spielen oder nicht?“
Jake schwieg.
„Falls nämlich nicht, eine meiner besten Freundinnen lebt in London. Sie heißt Carol Lawton, und sie hat mir einen Job in einer Werbeagentur dort angeboten, als sie von meinem Problem erfuhr. Ich würde Louisiana verlassen …“
„Nein!“
„Du müsstest nicht lange mit mir verheiratet bleiben, um dem Kind deinen Namen zu geben. Du könntest den Leuten ja auch sagen, warum du mich heiraten musstest.“
„Nein, das könnte ich nicht.“ Er hielt zögernd inne und musterte sie. „Was für eine Art von theoretischer Ehe könnten wir denn deiner Meinung nach führen? Der einzige Punkt, der dafür spricht, ist der, dass wir im Bett großartig zusammenpassen.“
„Kein Sex“, widersprach sie atemlos.
„Wie bitte? Du erwartest von mir, dass ich mich ohne diesen angenehmen Nebeneffekt an dich binde? Und du? Nach deinem Kuss gestern würde ich denken, dass dir Sex mit mir zumindest nicht unangenehm ist.“
„Spinnst du? Du bist doch gestern vor der Leidenschaft in diesem Kuss in die Wildnis geflohen. Wir sollten wegen des Babys heiraten – aus keinem anderen Grund. Ich zumindest meine, wir dürfen unsere ohnehin schon schwierige Situation nicht durch Sex noch komplizierter machen.“
„Definitiv?“ Seine Mundwinkel verzogen sich etwas nach oben. „Du klingst so … entschieden.“
Schön wäre es, dachte Alicia. Dabei bezweifelte sie sehr, dass sie seiner Anziehungskraft im Ernstfall widerstehen
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