Sinnliche Stunden mit dir
eilig hatte.
Schade.
Zwanzig
Minuten später beobachtete Andrea gespannt, wie Jackson sich den
ersten Bissen von seinem Pfannkuchen in den Mund schob. Aber
plötzlich war es ihr weniger wichtig zu erfahren, was er von
ihren Pfannkuchen hielt. Sie wollte seine Lippen berühren,
wollte ihn küssen, um herauszufinden, ob ihre sexuelle Starre
sich vielleicht doch allmählich löste.
"Gut."
Sie
war so in Gedanken versunken, dass sie regelrecht zusammenfuhr und
schnell ein Stück von ihrem Pfannkuchen abschnitt und mit der
Gabel aufspießte.
"Nächste
Woche heiraten wir", erklärte Jackson.
"Ist
das nicht ein bisschen überstürzt? Was werden die Leute
sagen?"
"Wieso?
Wir sagen einfach, wir seien schon seit Monaten zusammen und hätten
uns nur nicht von den Paparazzi erwischen lassen."
"Sehr
schlau."
Er
grinste. "Den Trick habe ich von Violetta. Aber ihre Ehe hat nur
sechs Monate gedauert, was selbst für meine Familie ein
trauriger Rekord war."
"Und
wie geht es deiner Schwester?"
"Keine
Ahnung. Ich habe sie seit Monaten nicht gesehen."
"Ist
sie dir denn so gleichgültig?"
Er
zuckte mit den Schultern. "Das nicht. Aber wir sind in unserer
Familie nicht so eng und vertraut wie du mit Nick." Er wollte
nicht weiter darüber sprechen und wechselte das Thema. "Wir
könnten spätestens Dienstag heiraten."
"Dienstag?"
Sie sah ihn stirnrunzelnd an. "Du meinst auf dem Standesamt?"
Irgendwie war sie enttäuscht. Denn auch wenn sie wusste, dass es
sich bei dieser Ehe eher um eine geschäftliche Angelegenheit
handelte als um eine Liebesheirat, wünschte sie sich doch ein
bisschen Romantik drumherum.
"Wenn
du willst."
"Wie
meinst du das?"
"Ich
dachte eigentlich eher an ein einsam gelegenes altes Farmhaus, das
man in einer Stunde mit dem Hubschrauber erreichen kann. Es wird oft
für Hochzeiten benutzt. Ich habe schon angerufen, und wir
könnten es für Dienstag mieten."
"Aber
heute ist doch schon Sonntag! Bis Dienstag können wir unmöglich
die Formalitäten erledigt und alles organisiert haben."
"Aber
wenn, würdest du dann gern auf dem Land heiraten?"
Sie
strahlte ihn an. "Oh ja. Und ich würde gern ein paar
Freunde einladen."
In
den nächsten Stunden erfuhr Andrea, was Geld und Einfluss alles
vermochten. Geschäfte machten nur ihretwegen auf,
Catering-Firmen aktivierten ihre letzten Reserven, ein großes
Blumengeschäft bestellte große Mengen von Gestecken, die
in luftgepolsterter Verpackung geliefert wurden, und ein Couturier
für Brautkleider kürzte sein Wochenende ab, um Andrea seine
Kollektion vorzustellen.
"Kommen
Sie, kommen Sie!" Der kleine Mann winkte ihnen lebhaft zu und
führte sie in seinen Ausstellungsraum im ersten Stock.
Unsicher
sah Andrea zu ihrem attraktiven Begleiter hoch. "Jackson?"
"Hm."
Er hatte ihr die Hand auf den Rücken gelegt und schaute sich
gerade nachdenklich in dem großen, hellen Raum um. Andrea hatte
immer schon vermutet, dass er ein sehr besitzergreifender Mann war,
und das zeigte er heute ganz deutlich. Wer auch immer ihnen begegnete
– jedem musste klar sein, dass sie zu Santorini gehörte.
Andrea
wusste nicht recht, wie sie das einschätzen sollte. Einerseits
genoss sie das Gefühl, zu ihm zu gehören. Andererseits
machte ihr seine Haltung auch Angst. Sicher, er wollte sie jetzt,
aber was würde die Zukunft bringen? Denn wenn sie ihm nicht das
gab, was er wollte, dann würde er sie verlassen. Ihre
Eheschließung war nicht mehr als eine vertragliche Abmachung.
Sie
blickte den Modeschöpfer verlegen an. "Was soll ich denn
jetzt tun?" flüsterte sie Jackson zu. Trotz Lance' Reichtum
hatte sie nie viel Geld für Kleidung ausgeben können. Er
hatte sie und ihre Mutter äußerst kurz gehalten.
Jackson
legte ihr den Arm um die Schultern. "Such dir etwas Schönes
aus. Und wenn du nichts findest, macht es auch nichts."
"Aber
er hat doch unseretwegen seinen Wochenendurlaub abgebrochen."
"Es
lohnt sich trotzdem für ihn, denn er weiß, ich werde an
ihn denken, wenn wir für unseren nächsten Film ein ganz
besonderes Hochzeitskleid brauchen. Keine Sorge, er kommt schon auf
seine Kosten."
Das
tröstete sie, und sie begann jetzt neugierig die Kleider
durchzusehen, die der Couturier für sie zurechtgehängt
hatte. Jackson telefonierte fast die ganze Zeit, und so hatte er ihr
gerade den Rücken zugewandt, als sie das Kleid fand, das ihr auf
Anhieb gefiel.
"Wie
schön", hauchte sie und strich andächtig über die
matte Seide. Das Kleid war auf Figur geschnitten, wurde unten
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