Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliche Stunden mit dir

Sinnliche Stunden mit dir

Titel: Sinnliche Stunden mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Singh
Vom Netzwerk:
los."
    Nick
strahlte, und Andrea atmete auf. Das Glück ihres Bruders war ihr
das Wichtigste auf der Welt. Trotzdem musste sie ständig an
Jackson denken. Auch ihn wollte sie glücklich sehen. Sie wollte
ihn nicht unglücklich machen, wenn sie sich ihm verweigerte. Er
wusste, aus welchen Gründen das geschah, aber es war und blieb
dennoch eine Verweigerung. Und er würde daraus schließen,
dass sie ihm nicht vertraute.
     
    Für
den Rest des Tages gab es unglaublich viel zu tun. Nick trabte
überall bereitwillig mit, selbst als Andrea Jackson ins Büro
begleitete und ihm half, die Termine so zu legen, dass auch ohne
seine Anwesenheit der Betrieb reibungslos weiterlief. Nach dem Mittag
fuhr sie dann allein zu Maggie, der Psychotherapeutin. Das hatte sie
Jackson versprochen. Zu ihrer eigenen Überraschung fand sie
Maggie ausgesprochen nett.
    "Wie
war's?" fragte Jackson, als sie nach der Sitzung wieder in die
Studios kam.
    "Sie
ist nett. Vielleicht nützt es tatsächlich was."
    Er
lächelte sie an und wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Da auch
Nick gut beschäftigt war, half sie Jackson. Sie wollten nach der
Hochzeit ein paar Tage wegfahren. Dadurch hatte Lance erst einmal
keine Gelegenheit, dumme Fragen wegen ihrer Hochzeit zu stellen. Nick
hatte Ferien und würde die Zeit bei einem Freund auf dem Land
verbringen.
    "Am
liebsten würde ich ihn ja mitnehmen", meinte Andrea später
am Abend, "aber ich weiß, das sieht dann nicht sehr nach
Hochzeitsreise aus." Sie ging nervös vor dem Sofa auf und
ab, während Jackson an dem großen Fenster stand und in die
Dunkelheit starrte. Er hatte ein Glas Cognac in der Hand, und in der
bernsteinfarbenen Flüssigkeit fing sich das Licht. "Er hat
mir so gefehlt. Wer weiß, ob sie da auf der Farm gut auf ihn
Acht geben."
    "Du
machst dir viel zu viele Gedanken", meinte Jackson nüchtern.
    Sie
blieb stehen und sah ihn empört an. "Du hast doch keine
Ahnung von Kindern."
    Er
blieb gelassen. "Ich war auch mal ein kleiner Junge."
    "Und
deshalb meinst du, mir gute Ratschläge in puncto Erziehung geben
zu können?" Dass er ihr half, Nick zu behalten, bedeutete
ja nicht automatisch, dass er sich in die Erziehung einzumischen
hatte.
    "Das
nicht. Aber ich sehe, dass er unglücklich ist und dass er das
immer vor dir verbergen wird, weil er dich viel zu sehr liebt."
    "Was?"
Sie blickte ihn entsetzt an. "Er ist unglücklich?"
    "Ja.
Die anderen Kinder halten ihn für feige."
    "Woher
willst du das wissen? Er ist doch gerade erst aus dem Camp
zurückgekommen."
    "Er
hat es mir gesagt, als du im Bad warst. Es ließ sich auch nicht
länger verheimlichen, weil ich den Bluterguss auf seinem Bein
gesehen habe."
    "Was?"
schrie sie auf. "Wer war es? Ich bringe ihn um!" Am
liebsten hätte sie Nick aufgeweckt, um die Blutergüsse mit
ihren eigenen Augen zu sehen.
    "Genau
das ist das Problem."
    "Warum
hat er es mir nicht erzählt? Und was war die Ursache?" Die
Vorstellung, dass jemand ihren kleinen Bruder schlug, war kaum zu
ertragen. Aber warum hatte er ihr nichts davon erzählt? Warum
hatte er Jackson sein Herz ausgeschüttet, den er doch kaum
kannte?
    "Du
wirfst dich immer für ihn in die Bresche. Selbst in der Schule."
    "Das
mag dir fremd sein, aber normalerweise setzen ältere Geschwister
sich für ihre jüngeren Geschwister ein", sagte sie
böse. "Du weißt ja noch nicht einmal, wo deine
Schwester gerade ist!"
    Jacksons
Miene blieb unverändert, aber sie wusste, sie hatte ihn
getroffen. So gut kannte sie ihn bereits. Er richtete den Blick starr
aus dem Fenster in die Dunkelheit. Die Nacht war friedlich, und die
Wellen schlugen sanft an den Strand, aber Andrea nahm nichts davon
wahr. Wie hatte sie Jackson nur so verletzen können?
    "Es
tut mir so Leid", flüsterte sie.
    "Du
brauchst dich nicht zu entschuldigen." Er hob resigniert die
Schultern.
    Kein
Wunder, dachte sie. Er war es gewohnt, dass man auf seine Gefühle
keine Rücksicht nahm. Seine Frau hatte ihn nach Strich und Faden
betrogen, und die Paparazzi hatten skrupellos sein Unglück
ausgenutzt, um die Auflage ihrer Blätter zu steigern. Sie wusste
auch, dass seine Familie sich nie bei ihm meldete, es sei denn, sie
wollte etwas von ihm. Da war es doch nur allzu verständlich,
dass er den Kontakt nicht aufrechterhielt.
    Andrea hätte sich am liebsten geohrfeigt. "Oh, doch, ich
muss mich entschuldigen." Sie trat neben ihn und lehnte den Kopf
an seine Schulter. "Ich habe dir wehgetan. Und ich hasse mich
dafür, dass ich meinen Frust an dir ausgelassen

Weitere Kostenlose Bücher