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Sinnlicher Maskenball in Venedig

Sinnlicher Maskenball in Venedig

Titel: Sinnlicher Maskenball in Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raye Harris
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trank einen Schluck Wein und betrachtete sie unter gesenkten Lidern. Wieder musste sie an eine Raubkatze denken, die auf ihre Beute lauerte.
    Sie konnte nichts tun. Und so blieb sie einfach still sitzen und wartete auf seine nächsten Worte.
    „Nein“, bestätigte er. „Ich kann Renzo nicht davon abhalten, nach dir zu suchen. Aber selbst er kann einem Mann nicht die Ehefrau wegnehmen.“

5. KAPITEL
    Tina rang nach Luft.
    „Du wirkst überrascht“, bemerkte Nico lächelnd.
    Überrascht? Das war wohl ein wenig untertrieben.
    „Ich kann dich nicht heiraten, Nico“, stieß sie hervor.
    „Warum denn nicht? Weil das deinem Bruder nicht gefallen würde?“ Er lachte verächtlich. „Es wird ihm auch nicht gefallen, dass du schwanger bist. Wenn dir wichtig ist, was dein Bruder von dir denkt, dann hättest du nicht mit einem fremden Mann schlafen dürfen.“
    In gewisser Weise hatte er recht. Trotzdem würde sie nicht einfach so klein beigeben.
    „Aber du liebst mich nicht. Und ich kann keinen Mann heiraten, der mich nicht liebt“, protestierte sie.
    Eigentlich hatte sie nie so wirklich darüber nachgedacht. In diesem Moment jedoch kamen ihr die Worte ganz automatisch über die Lippen.
    Mittlerweile war die Dunkelheit über sie hereingebrochen. Im Schein der Kerzen funkelten seine Augen bedrohlich.
    „Das hättest du dir überlegen sollen, bevor du für mich die Beine breit gemacht hast.“
    Seine Worte trafen Tina wie ein Dolchstoß.
    „Das ist nicht fair!“, verteidigte sie sich. „Heutzutage haben Frauen genauso das Recht, sich Liebhaber zu nehmen, ohne gleich heiraten zu müssen.“
    „Ja, aber normalerweise sind die Frauen besser vorbereitet, als du es in dieser Nacht warst“, zog Nico sie auf.
    Ihr Wangen brannten vor Scham. „Ja! Es ist alles meine Schuld, was? Ich habe zumindest kein kaputtes Kondom verwendet.“
    „Und ich hätte mir für mein erstes Mal keinen fremden Mann von der Straße gesucht. Du hast Glück, dass du an mich geraten bist und nicht an jemanden, der dich vielleicht nicht so rücksichtsvoll behandelt hätte.“
    „Bravo! Das hast du wirklich toll gemacht“, gab sie in sarkastischem Tonfall zurück. „Deswegen heirate ich dich aber trotzdem nicht. Es gibt nämlich gar keinen Grund dafür.“
    „Also mir würden einige Gründe einfallen“, konterte er. „Einer davon ist, dass ich mir meine Rechte als Vater sichern möchte. Wenn ich dich jetzt gehen lasse, dann würde Renzo alles tun, was in seiner Macht steht, damit ich aus dem Leben des Kindes ausgeschlossen werde.“
    Ihr Herz raste. Sie konnte kaum noch klar denken. Passierte das hier alles wirklich?
    „Ich kann deine Gedanken nachvollziehen“, sagte sie schließlich. „Wenn du möchtest, können wir eine entsprechende schriftliche Vereinbarung treffen. Ich werde alles unterzeichnen, was mir einigermaßen sinnvoll erscheint. Wir werden alles ganz genau schriftlich festhalten. Was meinst du?“
    Nico warf den Kopf in den Nacken und lachte. Eine dunkle Vorahnung beschlich sie.
    „Du bist wirklich lustig, cara . Und ich weiß es zu schätzen, dass du mir entgegenkommen möchtest. Aber ich verhandele nicht. Und ich traue dir und Renzo nicht.“
    „Ich gebe dir mein Wort“, flüsterte Tina und wagte es nicht, ihn anzusehen.
    „Dein Wort bedeutet mir nichts.“ Er schüttelte den Kopf, beugte sich zu ihr herüber und nahm ihre Hand. „Nein. Du wirst mich heiraten. Und zwar so schnell wie möglich.“
    Stolz hob sie das Kinn, wenngleich sich alles in ihr zusammenkrampfte. „Selbst du hast nicht die Macht, eine Frau zur Ehe zwingen, bloß weil du es willst“, fuhr sie ihn an. „Ich mache es nicht. So.“
    Nico kniff die Augen zusammen. „Weißt du eigentlich, wie unglaublich selbstsüchtig du bist, cara ? Du willst deinem Kind meinen Namen verweigern? Den Adelstitel? Das Recht auf mein Erbe? Meinst du, es wird dir einmal dafür dankbar sein? Ich bezweifle es.“
    Es dauerte einige Sekunden, bis Tina die Bedeutung seiner Worte erfasst hatte. Verdammt, daran hatte sie nicht gedacht! Das war tatsächlich ein gutes Argument. Sie hatte als Kind jedoch nie etwas vermisst, obwohl sie in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen war, bis Renzo schließlich mit seinen Motorrädern ein Vermögen verdient hatte.
    „Geld ist nicht so wichtig“, erklärte sie bestimmt. „Ich habe genug. Es wird dem Kind an nichts fehlen.“
    Sie verfügte nicht nur über Mittel aus ihrem Treuhandfonds, sondern hatte während der letzten Jahre auch

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