Sinnliches Versprechen auf Sizilien
gedreht, dann auch das andere geöffnet.
Marina plante etwas, so viel stand fest. Wer nichts zu verbergen hatte, war nicht derart vorsichtig, bewegte sich nicht so überaus langsam und geräuschlos. Jetzt schlich sie durch den Raum, hob ihre Kleidung auf, warf sie sich über den Arm …
Während sie ihm den Rücken zukehrte, änderte Pietro seine Position ganz leicht und rollte sich auf die Seite, damit er sie besser beobachten konnte.
Das fiel ihm nicht schwer. Es war ein sinnliches Vergnügen, die geschmeidigen Bewegungen ihrer schlanken, halb nackten Gestalt zu verfolgen. Der Anblick ihrer langen Beine und des knackigen Pos hatte zur Folge, dass prompt heißes Verlangen in ihm aufflammte.
Sofort rief er sich zur Ordnung, als Pietro sah, wie Marina mit ihren Sachen in den Händen zur Tür schlich, um sich tatsächlich davonzustehlen. Genau wie vor fast zwei Jahren, als sie ohne ein Wort der Erklärung aus ihrer Ehe ausgebrochen und einfach verschwunden war.
Das würde ihm nicht noch einmal passieren.
„Was, zum Teufel, tust du da?“
Wie erstarrt blieb sie stehen, ohne sich umzudrehen.
„Wohin willst du?“
Selbst jetzt drehte Marina sich nicht um, blickte nicht einmal zurück. Er sah, wie ihre Armmuskeln sich anspannten, weil sie ihre Sachen an sich presste.
„Nach Hause“, erwiderte sie steif.
Ihr Ton ließ Pietro aufhorchen. So hatte er nicht gewettet. Das Aufwachen hatte er sich nun wirklich anders vorgestellt.
In dem Moment, als sie seinen Kuss im Büro des Anwalts erwidert hatte, war ihm klar geworden, dass er diese Frau nicht gehen lassen würde. Trotz der langen Trennung begehrte er sie immer noch so stark wie damals. Ein Blick, eine Berührung, ein Kuss und die alte Leidenschaft war wieder aufgeflammt – wie ein Vulkan, der erneut ausbrach. Jetzt gab es für Pietro kein Halten mehr.
Eine Nacht mit Marina konnte ihn von seiner Leidenschaft nicht heilen. Er wollte mehr. Viel mehr.
Und bis zu dem Augenblick, als er aufgewacht war und sie bei ihrem Fluchtversuch ertappt hatte, war er überzeugt gewesen, dass sie ebenso empfand.
„Nach Hause?“, wiederholte er ironisch. „Glaubst du, du kannst dich nach allem, was hier geschehen ist, einfach aus dem Staub machen?“
Eine Sekunde lang sah es so aus, als wollte Marina die Tür öffnen und gehen. Sie machte eine komische Bewegung, dann warf sie stolz den Kopf zurück, drehte sich um und warf ihm einen durchdringenden Blick zu.
„Warum nicht?“, fragte sie zynisch. „Wir sind fertig miteinander.“
„Fertig?“, wiederholte Pietro ungläubig und stützte sich halb auf, sodass er sich an die Kissen lehnen konnte. „Wir sind alles, nur nicht fertig miteinander, bellezza .“
„Wieso glaubst du das? Du hast bekommen, was du wolltest. Es ist abgehakt und erledigt.“
„Nichts ist erledigt. Und komm mir nicht mit ‚Du hast bekommen, was du wolltest‘. Du wolltest es auch und sicher ebenso verzweifelt wie ich.“
„Vielleicht.“
Endlich drehte Marina sich ganz zu ihm um; sie war blass, ihre grünen Augen funkelten kampfbereit und sie presste die Lippen zusammen, als fürchtete sie, sie könnte zu viel sagen. Die aufgesammelten Sachen hielt sie wie einen Schutzschild vor sich, fast um zu verhindern, dass er ihren herrlichen Körper sah.
Sie konnte nicht ahnen, dass es ihr nur halb gelang. Der schlanke Hals und der verlockende Ansatz ihrer Brüste, die er vorhin so lustvoll liebkost hatte, waren seinem Blick unverhüllt preisgegeben. Selbst jetzt noch konnte er sie, ihre zarten Knospen an den Lippen spüren, sie schmecken …
Weiter unten klafften die Falten des türkisfarbenen Tops und der weißen Hose leicht auseinander und gaben Marinas schlanke Hüften frei. Und noch etwas tiefer, am Ansatz ihrer Schenkel, verhieß der Stoff vor dem seidigen Dreieck Aufregenderes, als es völlige Nacktheit gekonnt hätte.
Pietro unterdrückte ein Stöhnen, weil seine Begierde prompt wieder erwachte und nach neuen Sinnenfreuden verlangte. Entschlossen glitt er vom Bett und griff nach seiner Hose. Es war ihm unmöglich, sich halbwegs intelligent mit dieser Frau zu unterhalten, die ihm ihre Reize so erotisch verpackt darbot. Und er musste mit ihr reden … auf der Stelle, sonst war alles verloren.
„Vielleicht wollte ich es in dem Moment“, gab Marina kühl zu. „Aber inzwischen denke ich anders. Jetzt ist Schluss. Es ist aus und vorbei. Wir sind fertig miteinander.“
„Fertig?“
Fast hätte Pietro schallend gelacht.
„Von fertig kann
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