Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
solcher Dinge eingegangen war. Aber wir fanden sie kindisch einfach zu bedienen. Zu Hause schirrten wir Tiere an, spannten komplizierte Armbrüste und Katapulte, takelten Segelschiffe auf und bauten Maschinen, vermittels derer menschliche Muskeln schwere Steine zu heben vermochten. Verglichen damit war es nichts, ein Rad zu drehen oder einen Hebel zu ziehen.
    Die einzig wirkliche Schwierigkeit für die ungebildeten Gemeinen bestand darin, sich zu erinnern, was die Symbole auf den einzelnen Skalen bedeuteten – und dies war in der Tat auch keine kompliziertere Wissenschaft als die Heraldik, die jeder junge Bursche, der seine Helden verehrte, in allen Einzelheiten herunterrattern konnte.
    Da ich die einzige Person war, die den Anspruch erhob, das Wersgoralphabet lesen zu können, beschäftigte ich mich mit Papieren, die in den Festungsbüros gefunden worden waren. Unterdessen beriet sich Sir Roger mit seinen Hauptleuten und wies die dümmsten Sklaven, die die neuen Waffen nicht erlernen konnten, in verschiedenen Bauarbeiten an. Als er mich schließlich an seinen Ratstisch ließ, brannte der träge Sonnenuntergang und verwandelte den halben Himmel in Gold.
    Ich setzte mich und sah in jene hageren, harten Gesichter. Frische Hoffnung schien sie zu beleben. Die Zunge klebte mir am Gaumen. Ich kannte diese Hauptleute gut. Und am besten kannte ich die Art und Weise, wie Sir Rogers Augen tanzten – wenn irgendeine Teufelei ausgeheckt wurde!
    „Hast du erfahren, was die wichtigsten Burgen dieses Planeten sind und wo sie sich befinden, Bruder Parvus?“ fragte er mich.
    „Ja, Sire“, erwiderte ich. „Es gibt nur drei, und eine davon in Ganturath.“
    „Das kann ich nicht glauben!“ rief Sir Owain Montbelle aus. „Allein Piraten würden schon …“
    „Ihr vergeßt, daß es hier keine separaten Königreiche gibt, nicht einmal separate Lehen“, antwortete ich. „Alle Personen unterstehen unmittelbar der Regierung des Imperiums. Die Festungen sind nur Wohnungen für die Sheriffs, die für Ordnung unter der Bevölkerung sorgen und die Steuern einsammeln. Es ist richtig, diese Festungen gelten auch als Verteidigungsstützpunkte. Sie schließen Docks für die großen Sternenschiffe ein, und es sind auch Krieger dort stationiert. Aber die Wersgorix haben schon seit langer Zeit keinen echten Krieg mehr geführt. Nur hilflose Wilde haben sie unterdrückt. Keine der anderen sternfahrenden Rassen wagt es, ihnen offen den Krieg zu erklären; es gibt nur hin und wieder ein Scharmützel auf einem fernen Planeten. Um es kurz zu sagen, drei Festungen sind für diese ganze Welt genug.“
    „Wie stark sind sie?“ fragte Sir Roger hastig.
    „Es gibt eine, die Stularax heißt, auf der anderen Seite des Globus. Sie ähnelt Ganturath. Dann gibt es die Hauptfestung, Darova, wo dieser Prokonsul Huruga wohnt. Jene ist bei weitem die größte und stärkste. Ich nehme an, daß sie die meisten der Schiffe und Krieger gestellt hat, die uns gegenüberstehen.“
    „Wo ist die nächste Welt, die von Blaugesichtern bewohnt ist?“
    „Nach einem Buch, das ich studiert habe, etwa zwanzig Lichtjahre weiter. Wersgorixan selbst, der Hauptplanet, ist viel weiter entfernt – sogar weiter als Terra.“
    „Aber der Weitsprecher würde ihren Kaiser sofort von dem unterrichten, was geschehen ist, nicht wahr?“ fragte Captain Bullard.
    „Nein“, sagte ich. „Der Weitsprecher arbeitet nur so schnell wie Licht. Botschaften zwischen den Sternen müssen per Raumschiff übermittelt werden, und das bedeutet, daß es ein paar Wochen dauert, Wersgorixan zu informieren. Nicht, daß Huruga das schon getan hätte. Ich hörte, wie er mit einem Angehörigen seines Hofes sprach und sagte, daß sie diese Sache eine Weile geheimhalten würden.“
    „Ja“, sagte Sir Brian Fitz-William. „Der Herzog will versuchen, sich dadurch für das reinzuwaschen, was wir getan haben, indem er uns ohne Hilfe zerschlägt, ehe er irgend etwas meldet. Eine ganz geläufige Einstellung.“
    „Wenn wir ihm genügend zusetzen, wird er freilich um Hilfe schreien“, prophezeite Sir Owain.
    „Richtig“, pflichtete Sir Roger bei. „Und ich habe mir überlegt, wie wir ihm zusetzen könnten!“
    Mir wurde klar, daß meine Zunge genau das Richtige getan hatte, als sie an meinem Gaumen festgeklebt war.
    „Wie können wir kämpfen?“ fragte Bullard. „Verglichen mit dem, was dort draußen auf dem Felde wartet, haben wir kaum Teufelswaffen. Wenn nötig, könnten die uns rammen, Boot

Weitere Kostenlose Bücher