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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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langen Arm durch einen mächtigen Bogen.
    „Ich hielt nicht viel von jenen Granaten, die wir besaßen“, fuhr Red John fort. „Sie wogen ja höchstens fünf Pfund. Wir hatten zuerst Schwierigkeiten, die Belagerungsmaschine so einzurichten, daß sie nur diese paar Meilen weit geschleudert wurden. Und was konnten wir schon damit ausrichten, fragte ich mich, wo sie doch höchstens mit einem kleinen Knall zerplatzen würden? Ich habe Belagerungsmaschinen bei der richtigen Arbeit gesehen, vor französischen Städten. Wir schleuderten Felsbrocken von ein oder zwei Tonnen Gewicht und manchmal tote Pferde, die wir über die Wände schleuderten. Aber Befehl war schließlich Befehl. Also spannte ich das Seil, wie man es mir aufgetragen hatte, und wir ließen fliegen. Wuummm! Die Welt flog in die Luft, sozusagen. Ich mußte zugeben, daß das sogar mehr Spaß machte als ein totes Pferd zu schleudern.
    Nun, durch die Vergrößerungsscheiben konnten wir sehen, daß die Burg ziemlich gelitten hatte. Jetzt hatte es keinen Sinn mehr, sie zu überfallen. Wir schleuderten noch ein paar Granaten, um sicherzugehen, daß sich auch wirklich nichts mehr rührte. Jetzt ist da bloß noch eine einzige große, glasige Grube. Sir Owain dachte, wir hätten da eine Waffe, die viel nützlicher war als jede andere, die wir hätten mitnehmen können, und ich muß sagen, daß er wohl recht haben wird. Also landeten wir im Wald, ein paar Meilen entfernt, und schleppten die Belagerungsmaschine hin und bauten sie wieder auf. Das hat so lange gedauert, Mylord. Als Sir Owain etwa um diese Zeit aus der Luft gesehen hatte, was hier geschah, feuerten wir eine Granate ab, bloß um dem Feind ein wenig Angst zu machen. Jetzt sind wir bereit, sie so lang und so ausgiebig zu bombardieren, wie Ihr das wünscht, Sire.“
    „Aber das Boot?“ fragte Sir Roger. „Die Feinde haben Metallschnüffler. Deshalb haben sie die Belagerungsmaschine im Wald nicht gefunden: die besteht aus Holz. Aber sie hätten doch das Boot entdecken müssen, wo auch immer ihr es verborgen habt.“
    „Oh, das, Sire.“ Red John grinste. „Sir Owain läßt unser Boot dort oben zwischen den anderen herumhuschen. Wer will schon in dem Schwarm einen Unterschied feststellen?“
    Sir Roger lachte brüllend auf. „Euch ist ein herrlicher Kampf entgangen“, sagte er, „aber Ihr könnt schon die Freudenfeuer entzünden. Geh zurück und sag deinen Leuten, sie sollen das feindliche Lager beschießen.“
    Wir zogen uns im vereinbarten Augenblick unter die Erde zurück, wobei wir eroberte Wersgor-Zeitstücke benutzten. Trotzdem spürten wir, wie die Erde erzitterte, und hörten das dumpfe Dröhnen, als ihre Anlagen und der größte Teil ihrer Bodenmaschinen zerstört wurden. Ein einziger Schuß reichte aus. Die Überlebenden stürmten in blindem Schrecken an Bord eines der Transportschiffe und ließen eine ganze Menge völlig unversehrter Geräte zurück. Die kleineren Himmelsfahrzeuge verschwanden sogar noch schneller, so als hätte jemand sie weggeblasen. Und als die Sonne langsam in jener Richtung unterzugehen begann, die wir voll Heimweh als Westen bezeichnet hatten, flogen Englands Leoparden über Englands Sieg.

 
14
     
    Sir Owain landete wie der fleischgewordene Held eines Rittergesanges. Dabei hatte ihn das Ganze nicht einmal viel Mühe gekostet. Während er inmitten der Wersgor-Luftflotte herumraste, hatte er sogar die Zeit gefunden, Wasser heiß zu machen und sich zu rasieren. Jetzt schritt er leichten Fußes einher, den Kopf erhoben, in einen schimmernden Kettenpanzer gekleidet und einen roten Umhang, der im Wind flatterte. Sir Roger trat ihm in der Nähe der Ritterzelte entgegen, schmutzig, stinkend, mit zerbeultem Panzer und mit Blut besudelt. Seine Stimme war vom vielen Schreien heiser. „Mein Kompliment, Sir Owain, zu Eurer ritterlichen Tat.“
    Der Jüngere verbeugte sich formell – und wechselte dann die Blickrichtung, als Lady Catherine aus einer jubelnden Menge hervortrat. „Ich hätte nicht weniger tun können“, murmelte Sir Owain, „mit Eurer Bogensehne, auf dem Herzen.“
    Die Farbe stieg ihr ins Gesicht. Sir Rogers Blick wanderte zwischen den beiden hin und her. Die beiden gaben wahrhaftig ein schönes Paar ab. Ich sah, wie seine Hand sich um das Heft seines Schwertes krampfte.
    „Geht in Euer Zelt, Madame“, wies er seine Frau an.
    „Bei den Verwundeten gibt es noch viel Arbeit, Sire“, antwortete sie.
    „Ihr arbeitet für jeden, außer für Euren Ehemann und

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